Frauen in OÖ

TRAINERWECHSEL: USV St. Oswald ist auf der Suche nach einem Nachfolger für Cheftrainer Peter Costa!

In Zeiten starker Veränderungen bleibt auch das O.Ö. Frauen-Unterhaus nicht von (zahlreichen) Abgängen verschont; das LIGAPORTAL interviewte den scheidenden Headcoach des Landesligisten zu „Rückschau“ und Ausblick:

Ligaportal: „Peter, was ist bei Euch überraschend und unerwartet gut gelaufen?

Peter Costa: „Das neue Spielsystem mit der 4-2-3-1-Formation hat schnell gegriffen und wir waren – bis auf das Cup-Aus und die Spiele gegen die 2 Topteams der Liga, in der Lage, in der Rückwärtsbewegung jedem Gegner Probleme zu bereiten. Sprich: unser Defensivverhalten war beachtlich. Der Spirit und die Mentalität nach „Nackenschlägen“ werden mir immer in Erinnerung bleiben, und auch unsere Auswärtsstärke“.

Wo hättet Ihr aber noch etwas „Luft nach oben“?

„Das Torverhältnis sagt einiges aus: 28 geschossene Tore in 18 Runden sind kein Spitzenwert. Dabei hatten wir etliche Möglichkeiten, um diese Bilanz zu verbessern. Aber vor dem Tor abgebrühter zu werden, ist sicher ein Punkt, an dem gearbeitet werden muss. Das betrifft aber nicht unbedingt einen speziellen Mannschaftsteil – sondern in Summe sind viele Kaderspielerinnen zu Chancen gekommen, die wir in „heißen“ Phasen von Spielen nicht genutzt haben. Oftmals hatten die Gegnerinnen dann das Momentum. Auch die Heimbilanz ist leider ausbaufähig. Auf fremden Plätzen gelang unser Spiel fast immer besser.“

Gibt es Veränderungen in Eurem Trainerteam?

„Ja, der Verein ist auf der Suche nach einem Nachfolger für mich. Der Grund ist schlicht: Die Firma, für die ich arbeite, ist in ein neues Gebäude gezogen. Der Weg von Pregarten nach Haag /NÖ und (an Trainings- und Spieltagen) bis nach St. Oswald, war – ehrlich gesagt – einfach nicht mehr machbar“.

Müsst Ihr mit Abgängen klarkommen, könnt Ihr mit Verstärkungen, auch aus dem eigenen Nachwuchs, rechnen?

„Kati Bamberger – unsere Stamm Rechtsverteidigerin – widmet sich dem Hausbau und hört auf. Das ist schon ein herber Verlust. Mit Annika Karrer haben wir aber eine universelle Spielerin im Kader, sie ist Jahrgang 2010, die in der 4-er Kette überall spielen kann. Auf der Torfrauenposition haben wir sogar ein Luxus“-Problem“ mit Annikas Schwester Elena und der arrivierten Torfrau Leonie Pachner, die sich das 1-er Leiberl ausmachen werden. Beide Karrers sind U-15 gestählt und haben quasi „doppelt“ gespielt. Wir haben von Kefermarkt noch Pia Zarzer dazubekommen, auch Jahrgang 2010. Und von unserem Sichtungstag im Februar sind noch einige interessante Spielerinnen in der Pipeline – hoffentlich ergibt sich hier noch die eine oder andere Option für die Zukunft!“

Eure Ziele für die nächste Saison, auch wenn ich jetzt weiß, dass Du………?

„Ich möchte hier nicht vorgreifen. Wenn der Kader in der Breite verstärkt wird und die Stammformation erhalten bleibt, musst Du eigentlich wieder die Top 3 als Ziel ausgeben. Schweinbach (herzliche Gratulation zum Titel!) und St. Stefan (auch hier herzliche Gratulation zu einer überragenden Saison!) waren für uns komplett außer Reichweite. Ab Platz 3 hat sich aber eine hochinteressante Tabelle ergeben. SP Wallern/Krenglbach 1b, Peuerbach (die eine super Kaderzusammensetzung haben!), ASKÖ LSC Linz (traditionell stark) und auch die wirklich starken Aufsteigerinnen: diese Liga ist schon geil, weil Du tatsächlich jede Woche voll da sein musst. Ich finde, dass sich diese Landesliga qualitativ super weiterentwickelt hat, dazu möchte ich allen Beteiligten von Trainern, Betreuern bis hin zu allen Spielerinnen herzlich gratulieren. Schön für mich, davon ein Teil gewesen zu sein!“

Peter, Du möchtest als so engagierter Coach doch sicher noch etwas anfügen?

„Ja, ein Riesen-Dankeschön an Günter Reisinger! Er hat mir stets den Rücken freigehalten, hat sich um alles Organisatorische gekümmert und seinen Input habe ich stets mit Freude verarbeitet. Mein Nachfolger kann sich wirklich darauf freuen, sich voll auf seine Kernkompetenzen konzentrieren zu können. Das ist nicht selbstverständlich.

Die Verabschiedung war sehr emotional, genauso wie die letzte Spielansprache. USV St. Oswald hat einen Super- Zusammenhalt und als im Frühjahr, wegen des kleinen Kaders – der Hut lichterloh brannte, sind am nächsten Tag 3 zurückgetretene Spielerinnen dagestanden und haben sich dem Kader angeschlossen. Ich habe hier viele Freundschaften geschlossen, auch die zahlreichen Kontakte mit den gegnerischen Trainerinnen und Trainern war überragend.

Allen Beteiligten wünsche ich eine spannende und verletzungsfreie Zukunft“.

Herzlichen DANK, lieber Peter, für die großartige Zusammenarbeit in den letzten Jahren, ich wünsche Dir den bestmöglichen Erfolg und ganz viel Glück für alles, was Du in Zukunft unternimmst!

Helmut Pichler