Frauen in OÖ

"Teresa und Simone haben noch Potential"

Auch beim  letzten Gruppenspiel der Eliterunde“der U 19-Frauen-EM in Holland stand für die ÖFB-Auswahl beim 1:4 gegen Holland das Spielglück im Abseits. Die neu formierte Abwehr musste bereits in der vierten Minute das 0:1 hinnehmen, konnte aber anschließend die vehementen Angriffe der Heimischen abwehren und Österreich konnte in der 36. Minute ausgleichen. Kapitänin Nicole Billa traf nach Vorarbeit  der Kleinmünchnerin Teresa Knauseder zum 1:1. Kurz vor der Pause gelang Holland die  2:1-Führung.

 

Nach Seitenwechsel kam Österreich durch gute Aktionen von Billa und Ivana Feric zu Möglichkeiten auf den erneuten Ausgleich. Torfrau Jasmin Pal konnte in der 65. Minute zweimal spektakulär klären und zeigte wie schon in den beiden vorangegangenen Spielen (0:1 gegen Irland, 1:1 gegen Türkei) eine gute Leistung. In der Schlussphase warf Österreich alles nach vorne und kassierte noch zwei Treffer durch Jeslynn Kuijpers zum 1:4. Durch die deutliche Niederlage belegte Österreich mit nur einem Punkt und 2:6 Toren den vierten und letzten Tabellenplatz in der Gruppe 5.

Teresa Knauseder spielte durch, ihre Vereinskollegin Simone Krammer kam diesmal nicht zum Einsatz. „Wir haben heute noch einmal alles versucht und wollten Holland unbedingt mit vier Punkten im Gepäck verlassen. Wir haben es den Gegnerinnen durch das frühe Tor zu einfach gemacht. Die Niederlande und Irland als bester Gruppenzweiter  fahren zur EM, das zeigt wie hoch das Niveau in unserer Gruppe war. Wir wissen jetzt, woran wir weiter arbeiten müssen“, zieht Teamchefin Irene Fuhrmann Bilanz. “Wir hätten hier wirklich alle Möglichkeiten gehabt, konnten aber  einerseits die Ausfälle von Nicole Bauer, Claudia Wasser und Valentina Schwarzlmüller nicht kompensieren."

Legionärin mit längster Anreise

Wir haben versucht, das spielstärkste Team aufzubieten, so wurde auch Annelie Leitner einberufen. Die ehemalige Spielerin von St.Pölten/Spratzern übersiedelte im Herbst 2013 mit ihren Eltern nach Guatemala und schloss sich dort dem Team von UNIFUT Guatemala an. Andererseits waren wir nicht in der Lage,  unser echtes Potential abzurufen, obwohl die Rahmenbedingungen hervorragend waren“. Begeistert zeigt sich die Ex- Internationale vom gesamten Turnier und dem Stellenwert des holländischen Frauenfußballs. Die Organisation, die Bedingungen (Hotel, Essen, Plätze) waren einfach perfekt. Bei den Spielen der Niederlande waren rund 500 Zuseher gegen die Türkei und 600 Besucher beim Spiel gegen Irland, was für U19-Spiele beinahe unglaublich ist.

Und wie schlugen sich die Oberösterreicherinnen?

Irene Fuhrmann: „Beide sind charakterlich total in Ordnung, was mir für die Sportlerinnen sehr wichtig erscheint. Teresa Knauseder hat sich sehr gut entwickelt und zeigte hier als eine der jüngsten Spielerinnen auf, sie strahlt auch Torgefahr aus. Es  fehlt ihr aber noch an Effektivität bzw. Abgebrühtheit. Mit ihr müssen wir im nächsten halben Jahr vor allem im athletischen Bereich arbeiten, damit sie ihre Technik und ihr Können über drei Spiele in so kurzer Zeit eben effektiv einsetzen kann. Simone Krammer ist eine schlaue Spielerin, die Führungsqualitäten entwickeln kann, weil sie gut kommuniziert mit dem Team. Leider hatte Mone am Gegentreffer gegen Irland großen Anteil, weil sie sich im Zweikampf überlisten ließ. Zu verbessern wäre sicherlich ihre  Antrittsschnelligkeit. Auf ihre Art und Weise haben aber beide das Potential, Stützen im nächsten U19-Team zu sein.“