Frauen in OÖ

10-jährige Debütantin mit Torsperre

Zum Auftakt der weiblichen U14-Bundesländermeisterschaft schlug am Samstag in Linz Oberösterreichs Auswahl das Team aus Vorarlberg mit 3:0. In der ersten Spielhälfte dominierten die Gäste und verzeichneten drei Lattenschüsse, kamen aber zu keinem zählbaren Torerfolg. Nach der Pause steigerten sich die Heimischen und kamen durch einen Treffer von Anna Rafbauer in Minute 48 und einen Doppelpack von Fabienne Pillinger, die erst in der 50. Minute eingewechselt wurde, in der 53. und 55. Minute zu einem 3:0 Sieg. Die erst 10-jährige Torhüterin Anna Katharina Stockinger (Union Regau) vereitelte dabei mit tollen Paraden einen Treffer der Gäste. Mit dem „Dreier“ und dem besseren Score übernahm Oberösterreich die Tabellenführung vor Salzburg und Kärnten.

 

Exklusiv für Ligaportal gratulierte Helmut Pichler dem erfolgreichen Neo-Coach Wolfgang Wagenleitner zum Auftakt-Sieg.

Wolfgang, ganz herzlichen Glückwunsch zum Sieg mit der Mannschaft, die Du von Erfolgstrainer Martin Stimmer übernommen hast!

"Danke für die Wünsche, aber in dieser Mannschaft steht mit Annabel Schasching nur eine Spielerin des Vorjahresteams, deshalb sind völlig andere Akteurinnen am Werk".

Wie lief das Spiel der total veränderten Mannschaft?

"Anfangs sehr mühsam, Vorarlberg war in der ersten Spielhälfte sehr stark und verzeichnete drei Lattenschüsse. Nach dem Seitenwechsel fanden wir uns wesentlich besser und kamen auch zu den drei Treffern. Ferien- und urlaubsbedingt  musste ich Umstellungen vornehmen, bin daher sehr zufrieden, wie es gelaufen ist. Es war von Anfang an klar, dass sich das Team im Ernstfall Meisterschaftsspiel erst einspielen muß, weil das im Training kaum simuliert werden kann".

Du hast ja früher erfolgreich das U16-Team gecoacht, wie wichtig sind Anfangserfolge und hast Du trotzdem noch Verbesserungsbedarf geortet?

"Siege als Moralinjektionen helfen uns allen entscheidend weiter, wecken die absolute Begeisterung, aber selbstverständlich sind mir noch einige Mängel aufgefallen, die wir dann intern abstellen müssen".

Inwieweit waren die Sichtungslehrgänge des OÖFV erfolgreich?

"Jene Spielerinnen, die sich dort vorstellen, kennen wir natürlich, aber es war für das Betreuerteam erstaunlich, dass einige Spielerinnen nur durch Zufall zu uns stießen und von den Sichtungslehrgängen nichts wussten. Der OÖFV hat alle Vereine angeschrieben, aber offensichtlich sind nicht alle Infos weitergesickert. Zum Beispiel haben wir nur durch Zufall die erst 10-jährige Torhüterin Stockinger aus Regau entdeckt, die sich schon als Glücksgriff erwies. Auch Christina Pesendorfer aus Roitham ist nur zufällig bei uns gelandet. Allerdings ist diese Erfahrung nicht ganz neu, denn auch die ÖFB-U19-Internationale Nina Wasserbauer oder Kathi Meßthaler (Kleinmünchen) sind erst durch Zufall für die Auswahl entdeckt worden".

Aus welchen Gegenden stoßen die Spielerinnen zum monatlichen Training in Linz?

"Eigentlich aus allen (Himmels)-Richtungen und zum Teil aus nicht geringen Entfernungen. Hauptsache ist mir dabei, dass sie gerne zum Lehrgang kommen und vor allem, dass der Spaß dabei nicht zu kurz kommt".

Welche Rolle kommt dabei den Eltern zu?

"Ganz klar, die wichtigste und entscheidendste Rolle. Ohne Eltern geht gar nichts und deshalb möchte ich mich mit meinem Team, auch Gery Reindl unterstützt  mich, auch einmal ganz herzlich bei den Müttern und Vätern bedanken für die großartige Unterstützung, die sie den Talenten angedeihen lassen (Fahrtstrapazen, Zeitaufwand, finanzielle Unterstützung, Motivation und, und…)".

Dein persönliches Ziel mit der Mannschaft?

"Eine schlagkräftige Mannschaft formen, wobei man sich nicht unbedingt am Bundestitel aus dem Vorjahr klammern sollte. Die Auswahl sollte den Top-Talenten eine Plattform bieten, sich für das Nationale Zentrum für Frauenfußball in St. Pölten zu qualifizieren. Spätere Einberufungen ins U17-Nationalteam können dann die nächste Karrierestufe sein".

Dann wünsche ich Dir und Deinem Team den größtmöglichen Erfolg, wobei Euch die Freude am Mädchen-und Frauenfußball immer erhalten bleiben soll!