In der Bundesländermeisterschaft schlug in Aschach/Steyr Oberöstereichs weibliche U 16-Auswahl das Team Wiens vor rund 150 Zuschauern mit 2:1. Die Tore für die Heimischen erzielten Lena Briglauer ( Aspach) in der 64. Minute und Alexandra Holzer (Sierning) in Minute 66, nachdem die Gäste in der 50. Minute durch Katharina Aufhauser in Führung gegangen waren. Helmut Pichler gratulierte Erfolgscoach Wolfgang Wagenleitner und bat ihn um ein Exklusiv-Gespräch für unterhaus.at.
Gratulation zum Sieg, weißt du, wann Oberösterreich letztmals gegen die Kickerinnen aus der Bundeshauptstadt gewann?
"Danke für die guten Wünsche, in erster Linie muss ich unserer tollen Mannschaft ein großes Kompliment machen. Bei der Statistik weiß ich nur, dass die Partie im heurigen Frühjahr mit 0:3 verloren ging. Und dann bin ich ja auch noch nicht so lange als Betreuer tätig."
Im Bewerb 2008/09 gab es für Oberösterreich gar eine 0:6-Niederlage. Am 23.September 2006 gewann Oberösterreich zuletzt und zwar ausgiebig mit 7:0. Damals prägten noch etliche Stützen des ÖFB-Ligisten Kleinmünchen unsere Auswahl. Aber zurück zum gestrigen Sensationssieg, wie lief das Spiel für dich ab?
"Wir hielten von Anfang an gut dagegen, obwohl die Auswahl Wiens mit etlichen Spielerinnen des ÖFB-Ligisten USC Landhaus gespickt war, der sich immerhin als Vierter in der Herbstmeisterschaft klassierte. Bis zur Pause konnte kein Team trotz einiger guter Möglichkeiten scoren, für uns wäre ein Elfmeter zu geben gewesen, aber Schiedsrichterin Embacher sah diese Spielszene anders. In der 50. Minute gelang Katharina Aufhauser das 1:0 für die Gäste. In der 57. Minute landete ein weiter Pass im Rücken der Abwehr Wiens und Nicole Fabsits wusste sich gegen die Aspacherin Lena Briglauer nur mehr mit einem Foul zu helfen. Die Unparteiische entschied jetzt auf Torraub und verwies Fabsits des Feldes. In der 64. Minute gelang dann Briglauer das 1:1 und nur zwei Minuten später fixierte Alexandra Holzer mit dem 2:1 auch den Siegtreffer."
Wie würdest du die Leistung der Schiedsrichterin charakterisieren?
"Sie hat ja schon unser Heimspiel gegen die Steiermark vor einigen Wochen geleitet und damals schon souverän agiert. Diesmal war sie noch besser in Form, weil die Elferszene Auslegungssache ist. Sie ließ körperbetont spielen, was dem Spielfluss sehr entgegenkam. Sicherlich kommt
Ihr auch ihre Erfahrung als ehemalige Akteurin beim damaligen USK Hof in der ÖFB-Frauenliga zugute."
Wenn du beide Gegner vergleichst, welches Team war schwerer zu spielen?
"Ich denke, die Steiermark ist noch höher einzuschätzen, aber auch die Wienerinnen sind dank ihrer vielen Spielerinnen von Landhaus ein sehr kompaktes Team."
Eure nächste Aufgabe und die weitere Marschrichtung?
"Im Frühjahr treffen wir auswärts auf Kärnten und rechnen uns auch dort gute Chancen aus. Der Teamgeist ist bei uns voll ausgeprägt, wir spielen derzeit nicht nur gut, sondern sind auch imstande, dies in Punkte umzusetzen. Vor allem freut mich, dass der gesamte Kader körperlich so fit ist, dass wir 90 Minuten hohes Tempo halten können und dadurch auch die spielerische Note zum Ausdruck kommt. In dieser Tonart könnte es ruhig weitergehen!"
Nochmals Glückwunsch und die Fans würden euch gönnen, dass dem Team, euch als Trainerteam und Mag. Tanja Grochar auch im Frühjahr ähnliche Erfolge beschert sind.
Dr. Helmut Pichler