Im ersten Teil der unterhaus.at-Vorschau auf das oberösterreichiscne Cupfinale im Frauenfußball zwischen der ASKÖ Dionysen/Trau und dem SV Garsten, am kommenden Donnerstag om Allianz Machland Stadion in Perg, hat Helmut Pichler bei Rainer Pesl, dem Trainer von Dionysen/Traun, seine Meinung über das Endspiel, die Chancen seines Teams und Gegner Garsten eingeholt.
Am Sonntag gastiert Ihr bei Garsten, absolviert quasi die Generalprobe für Donnerstag; ist eine derartige Begegnung deiner Meinung nach ein Vor- oder Nachteil für das Finale?
"Weder noch. Wir spielen schon seit Jahren gegeneinander, kennen uns in- und auswendig. Jeder kennt die Stärken und Schwächen des Gegners. Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier ein Team das andere großartig überraschen kann."
Im Vorjahr habt ihr knapp gegen den FC Wels den Pott verpasst, welche Chancen rechnet sich deine Mannschaft gegen den Cup-Fighter aus Garsten aus?
"Wir gehen wie im letzten Jahr als großer Außenseiter in dieses Finale. Wir sind überglücklich, dass wir unsere Ziele in diesem Jahr erreicht haben: Einen Platz im Tabellenmittelfeld der 2. Liga Mitte/West haben wir uns gesichert, sind ohne Sorgen wegen eines eventuellen Abstiegs geblieben und stehen erneut im oberösterreichischen Cup-Finale. Ein Endspiel ist immer etwas besonderes, wir werden alles geben, um zu gewinnen.
Sollten wir wieder „nur“ Zweiter werden, werden wir trotzdem diese Saison gebührend feiern. Alleine das Erreichen des Finales ist ja schon ein großer Erfolg. Aber, jede Mannschaft ist zu schlagen!"
Stehen dir alle Spielerinnen zur Verfügung, kannst du das derzeit beste Team stellen?
"Das kann ich momentan noch nicht mit Sicherheit sagen. Es haben sich in den letzten Wochen einige Blessuren eingeschlichen, weil wir doch seit dem 15. April ein Monsterprogramm im Cup und der Meisterschaft zu bewältigen hatten. Derzeit haben wir noch 2 verletzte Spielerinnen, die wir natürlich versuchen, auf Jeden Fall fit zu bekommen. Eine Spielerin ist am Feiertag beruflich möglicherweise verhindert, versucht aber ebenfalls, dienstfrei zu bekommen. Grundsätzlich habe ich aber keine ganz großen Probleme, weil ich momentan einen sehr guten Kader von 17 Spielerinnen zu Verfügung habe, alle spielen regelmäßig und können einander jederzeit vertreten."
Wie schätzt du Garsten derzeit ein, fast unbezwingbar nach den letzten Ergebnissen?
„Unbezwingbar ist keine Mannschaft, und die Ergebnisse muss man auch richtig einordnen. Auf dem Weg ins Cup-Finale trafen sie auf keinen einzigen echten Prüfstein, weil sie durchwegs aus Teams aus der OÖ-Frauenliga und 1 b-Teams trafen. Im Gegenzug mussten wir uns gegen Geretsberg, LSC Linz und Taufkirchen durchsetzen, allesamt Mannschaften, die in unserer Liga spielen. Und wenn ich die Spiele in der Meisterschaft vergleiche, müssen wir auch keine Panik bekommen. Garsten gewann gegen Lustenau 5:1 ( wir siegten 3:0), gegen den LSC holten sie ein 9:3 ( wir ein 5:1) und gegen Wels gewann der Cup-Finalist 2:1 ( wir sogar 10:0). Nur gegen Wacker Innsbruck und Geretsberg konnten die Garstnerinnen auch punkten, wo wir allerdings nur ganz knapp an Punkten vorbeigeschrammt sind. Trotzdem ist Garsten natürlich eine starke Mannschaft, die nicht umsonst seit Jahren regelmäßig in der oberen Region der Tabelle zu finden ist."
Das Endspiel wird in Perg ausgetragen, auf neutralem Boden, erhöht das eure Siegchancen beträchtlich?
"Der Austragungsort ist nebensächlich, für beide gleich, wahrscheinlich hat noch keines der beiden Teams im Allianz Machland Stadion gespielt, also total gleiche Voraussetzungen für beide Mannschaften."
Im Vorjahr waren alle TeilenhmerInnen von der Veranstaltung in Geretsberg total begeistert, mit welchen Erwartungen fährt Ihr an den neuen Austragungsort?
"Wir hoffen in erster Linie, dass es ein tolles Spiel wird, vorzugsweise natürlich mit einem positiven Ergebnis für uns. Danach werden wir mit unseren Fans feiern, egal wie das Spiel endet. Ein Bus ist bereits bestellt, es werden also genügend Personen dabei sein, die uns anfeuern werden."
Dein persönlich größter Wunsch für die kommende Woche?
"Grundeinfach: Schönes Wetter und dass alle Spielerinnen gesund und fit sind."
Dann bedanke ich mich herzlich für das Gespräch und wünsche dir und deinem Team viel Glück!
Dr. Helmut Pichler