Nach 5 Saisonen mit 28 Toren in 104 Spielen für die Teams der Union Kleinmünchen wechselte die pfeilschnelle Offensivspezialistin im Sommer ins Salzburgische; das Ligaportal bat die Ex-Linzerin zum Interview:
Ligaportal: Emily, nach Einsätzen für die SPG BW Linz Kleinmünchen und sogar in der DFB- U 19- Nationalelf, stürmen Sie seit Sommer für die Liga-„Neulinge“, was hat sich für Dich verändert
Emily Silvia Schimm: „Der Wechsel zu Red Bull Salzburg war für mich ein großer Schritt sowohl sportlich als auch persönlich. Das Umfeld hier ist unglaublich professionell, und ich merke jeden Tag, wie viel Wert auf individuelle Weiterentwicklung gelegt wird. Das Tempo im Training, die Intensität in den Spielen und die gesamte Struktur rund um das Team sind auf einem sehr hohen Niveau!“
Hast Du auch Deinen Wohnsitz nach Liefering verlegt?
„Ich wohne derzeit in einem Studentenheim, in dem auch einige Spielerinnen meiner Mannschaft untergebracht sind. Das ist sehr praktisch, weil ich kurze Wege zum Training habe und mich gut auf den Fußball konzentrieren kann. Am Wochenende fahre ich aber meistens nach Hause zu meiner Familie, dort kann ich abschalten und neue Energie tanken“.
Welche tolle Infrastruktur bietet Red Bull für den Frauenfußball?
„Bei Red Bull gibt es wirklich tolle Bedingungen: die Anlage ist riesig, die Trainingsplätze sind top, und wir haben ein großes Staff-Team, das sich sehr um uns kümmert. Man merkt, dass hier alles darauf ausgelegt ist, dass wir uns bestmöglich weiterentwickeln können“.
Deine Einsatz-Zeiten in Österreichs Top- Liga haben sich gesteigert, wie hart ist die Konkurrenz im Angriff der Salzburgerinnen?
„Wir haben im Team wirklich sehr gute Stürmerinnen, von denen ich im Training und in den Spielen viel lernen kann. Trotzdem versuche ich, meinen eigenen Spielstil beizubehalten und meine Stärken einzubringen. Konkurrenz gehört im Fußball einfach dazu, und ich sehe es als Motivation, um mich weiterzuentwickeln und jeden Tag besser zu werden“.
Schwere Frage: wenn man die Tabelle betrachtet, hast Du im Sommer beim „besseren“ Team angeheuert, war das schon vorhersehbar?
„Ich würde nicht sagen, dass das vorhersehbar war. Im Fußball kann sich vieles schnell ändern. Ich bin einfach dankbar, dass sich die Chance ergeben hat und ich sie nutzen konnte“.
Welche Chancen räumst Du Deinem früheren Team ein, die Klassenzugehörigkeit zu wahren?
„Ich wünsche meinem ehemaligen Team wirklich von Herzen alles Gute! Ich weiß, dass sie ganz viel Herz und Zusammenhalt haben und genau dieser enorme Teamspirit kann am Ende den Unterschied machen. Ich drücke ihnen ganz fest die Daumen!“
Haben Du noch Kontakt zu Deinen früheren Teamkolleginnen in Linz?
„Ja, ich bin noch mit vielen Spielerinnen im Austausch und verfolge ihr Abschneiden, außer es geht gegen Red Bull Salzburg (schmunzelt)“.
Just bei Deinem „Höhenflug“ in der DFB- U 19- Elf wurdest Du durch eine schwere Verletzung gestoppt, hast Du dadurch in Deiner sensationellen Geschwindigkeit eingebüßt?
„Nein, ich finde, ich bin noch genauso schnell, vielleicht sogar ein bisschen schneller. Durch das viele Training bei Bernhard Schimpl und die Reha-Übungen habe ich an meiner Schnelligkeit gearbeitet, und das hat mir wirklich geholfen. Ich bin meinem Physio sehr dankbar für die unzähligen Stunden auf und neben dem Platz!“
2018/19 warst Du mit Oberösterreichs U 14 -Auswahl Bundesmeisterin, war jemals davon die Rede, dass Du auch für ein ÖFB- Nachwuchsteam eingesetzt wirst?
„Die Möglichkeit hat sich leider nicht ergeben, da ich deutsche Staatsbürgerin bin. Mein großes Ziel ist es, eines Tages für die deutsche A-Nationalmannschaft aufzulaufen!“
Deine Ziele in naher und fernerer Zukunft?
„In naher Zukunft möchte ich mich in Österreich weiterentwickeln, an meinen Schwächen arbeiten und jeden Tag dazulernen. Langfristig ist es mein Ziel, den nächsten Schritt zu machen und mich auch international zu beweisen und natürlich verletzungsfrei bleiben“.
Für Deine Bereitschaft zum Gespräch und Deine kostbare Zeit möchte ich mich herzlich bedanken und wünsche Dir Alles Gute für Deine sportlichen Vorhaben!
Helmut Pichler