Admiral Frauen Bundesliga

Titel-Träume, Champions-League-Hoffnungen und Cup-Sensationen

Nicht nur das Männer-Nationalteam von Trainer Marcel Koller hat ein überaus erfolgreiches Jahr 2014 hinter sich, auch Österreichs Frauenfußball ist stark im Aufwind. So schlugen sich die Legionärinnen in der abgelaufenen Herbstsaison in den Top-Ligen Deutschlands und der Schweiz mit beachtlichem Erfolg.

 

Deutschland, 1. Bundesliga

FC Bayern München

Nach dem abschließenden 5:0-Kantersieg gegen den SC Freiburg überwintert Bayern Münchens Frauenteam als „Vize“ der deutschen Eliteliga in Lauerstellung. Viktoria Schnaderbeck wurde in zehn von 13 Meisterschaftspartien eingesetzt und war beim 3:0 gegen die TSG Hoffenheim sogar als Torschützin erfolgreich. Die Münchnerinnen blieben auch im 13. Meisterschaftsspiel ungeschlagen und rangieren mit 33 Zählern hinter Meister Wolfsburg (35) auf Rang zwei, vor Turbine Potsdam (31) und dem 1. FFC Frankfurt (28). Torhüterin Manuela Zinsberger bestritt drei Spiele für den FCB, darunter den überraschenden 2:1-Auswärtserfolg beim 1. FFC Frankfurt und konnte im Finish der Meisterschaft zwei „Shut-Outs“ feiern. Beim 9:1-Cuperfolg gegen den TSV Mainz war die rekonvaleszente Laura Feiersinger in den Schlussminuten sogar als Torschützin erfolgreich, auch in der Meisterschaft wurde sie einige Minuten beim 4:0-Sieg in Leverkusen eingesetzt, ehe der 21- jährigen Mittelfeldakteurin erst Anfang Dezember die eingesetzte Platte und die Schrauben zur Stabilisierung des im März erlittenen Schien- und Wadenbeinbruches erfolgreich entfernt wurden. Nach wie vor nicht eingesetzt werden kann Abwehrchefin Carina Wenninger.

SC Freiburg

Elf Spiele für die Breisgauerinnen bestritt  Sarah Puntigam, die sich auch über ein Meisterschaftstor freuen konnte. Vereins- und ÖFB-Teamkollegin Verena Aschauer konnte verletzungsbedingt kein einziges Spiel absolvieren. Der SC Freiburg landete mit 15 Zählern auf Rang 7, punktegleich mit der TSG Hoffenheim, aber der deutlich schlechteren Tordifferenz.

MSV Duisburg

Virginia „Gini“ Kirchberger konnte alle 13 Begegnungen der Hinrunde bestreiten. Die Kapitänin rettete unter anderem mit ihrem Ausgleichstreffer zum 3:3 gegen Ex-Meister Turbine Potsdam einen wertvollen Zähler für ihre neue Elf. Das Team von Cheftrainerin und Stürmerinnen-Legende Inka Grings rangiert derzeit in der Abstiegszone auf Platz elf, allerdings mit nur drei Zählern Rückstand auf den rettenden 10. Platz, der derzeit von Aufsteiger SC Sand belegt wird.

DFB-Cup: SC Freiburg steht unter den letzten Vier

Hatte in der Meisterschaft die Elf von der Isar deutlich die Nase vorne, konnte der SC Freiburg im deutschen Frauen-Pokal reüssieren und sich die Teilnahme am Semifinale sichern! Die Steirerin Sarah Puntigam setzte beim 7:3 des SC Freiburg nach Verlängerung gegen den FSV Gütersloh in der 120. Minute den Schlusspunkt unter einen Cup-Krimi der Sonderklasse. Mit dem Heimerfolg landete Freiburg als letzter Verein unter den letzten Vier, in Illustrer Gesellschaft mit CL-Sieger und Meister VfL Wolfsburg, Cupverteidiger 1. FFC Frankfurt und Turbine Potsdam.
Bayern München unterlag im Viertelfinale mit 1:3 beim Cup-Verteidiger 1. FFC Frankfurt und verpasste damit den Einzug ins Pokal-Semifinale. Mit der ersten Niederlage in einem Pflichtspiel im Herbst endete vorerst die Erfolgsserie der Elf von der Isar, die im Herbst  2014 in 13 Meisterschaftsspielen und zwei Cup-Begegnungen ungeschlagen geblieben war.

Deutschland, 2. Bundesliga Nord

SV Werder Bremen

Katharina Schiechtl kam in acht von elf Meisterschaftsspielen des Titelanwärters von der Weser zum Einsatz. Die Defensivspielerin glänzte dabei drei Mal als Torschützin. Landsfrau Sandra Hausberger brachte es auf vier Einsätze. Als aktueller Dritter mit vier Zählern Rückstand auf Tabellenführer FC Lübars, aber einem Spiel weniger, dürfen beide Tirolerinnen noch berechtigt auf den Aufstieg in die 1. Deutsche Bundesliga hoffen.

VfL Bochum

Torhüter Anna Wegscheider kam im Herbstdurchgang noch nicht zum Einsatz. Aufregung gab es um ihren Verein im Oktober, als aus wirtschaftlichen Gründen die Abteilung Frauenfußball geschlossen werden sollte. Bei der Jahreshauptversammlung wurde schließlich mehrheitlich die Weiterführung beschlossen, nachdem öffentlich auch seitens der Politik gegen die Schließung protestiert wurde. Mit vier Siegen, drei Remis und vier Niederlagen sowie einem Torverhältnis von 20:20 bilanzierte die Elf aus der früheren OPEL-Stadt ausgeglichen und landete auf Platz sieben.

FFV Leipzig

Im Sommer wechselte die Oberösterreicherin Magdalena „Leni“ Jakober vom USV Jena nach Leipzig, wurde in zehn von elf Meisterschaftsspielen eingesetzt und entwickelte sich zur unentbehrlichen  Mannschaftsstütze. Außer glänzenden Assists  gelang der ÖFB-U19-Internationalen gegen den VfL Wolfsburg II per Kopf ihr erster Meisterschaftstreffer in der 2. deutschen Bundesliga. Ihre Mannschaft liegt mit zehn Punkten aktuell auf Rang neun und hat sich damit noch nicht aller Abstiegssorgen entledigt, liegen doch Holstein Kiel mit sechs und Union Berlin mit fünf Punkten noch immer in Schlagdistanz zum Team aus der Messestadt.

Schweiz

„Liesi“ Tieber überwintert auf Rang drei

Mit 28 Punkten landete der neue Klub der ÖFB-Internationalen Elisabeth Tieber in der Schweizer Nationalliga A hinter Meister FC Zürich (33) und dem FC Basel (29) an dritter Stelle. Ein kleiner Einbruch in der Mitte des Herbstdurchganges bedeutete den Rückfall von der Tabellenspitze, wobei im Frühjahr noch alle Aufholchancen intakt sind. Mit drei Meisterschaftstoren und den legendären drei Treffern gegen den Liga-Konkurrenten Yverdon Feminin hatte die Rechtsverteidigerin beim 3:2-Sieg in der zweiten Cup-Runde für Furore gesorgt.