Mit 3:1 setzte sich Meister Bayern München am Freitagabend im Auftaktspiel der Deutschen Frauen-Bundesliga gegen Turbine Potsdam durch. Im ersten Spielabschnitt boten sich den Gästen die besseren Chancen, ÖFB-Teamspielerin Viktoria Schnaderbeck wurde in der 35. Minute statt Raffaela Manieri eingewechselt und bot im Defensivbereich eine solide Leistung. Den 0:1-Rückstand aus der 51. Minute konnte Lisa Evans in der 65. Minute ausgleichen, ein Doppelpack von Münchens Neuzugang Sara Däbritz in der 76. und 84. Minute sicherte dem Meister einen 3:1-Sieg. Nach dem prächtigen Flug-Kopfballtor zum 1:2 aus Potsdamer Sicht schienen die Schützlinge von Trainer Bernd Schröder zu resignieren, das Endresultat schmeichelte der Isar-Elf, die erst im Finish dominierte.
Schnaderbeck kam als einzige österreichische Legionärin zum Einsatz, die Ergänzungsspielerinnen Zinsberger, Wenninger und Feiersinger wurden diesmal nicht eingesetzt. Bayern-Trainer Wörle war „nicht unzufrieden“ mit der Leistung seines Teams, „aber wir sind noch nicht bei 100 Prozent. Man hat gemerkt, dass noch Sand im Getriebe war nach der WM. Wir werden noch einige Wochen brauchen, es liegt noch viel Arbeit vor uns."
Turbine Potsdam Trainer Bernd Schröder: "Ich bin nicht zufrieden mit dem Ergebnis. Wir hätten nach der Führung den Vorsprung nach Hause fahren müssen. Der Ausgleich durch Lisa Evans war für mich der Knackpunkt“.
Mit den Spielpaarungen USV Jena – VfL Wolfsburg (Samstag) und 1. FFC Frankfurt - SGS Essen, Werder Bremen (Schiechtl, Maierhofer; Hausberger) – 1. FC Köln (Kirchberger), SC Freiburg (Puntigam, Aschauer) - TSG Hoffenheim (Billa), SC Sand (Burger) – Bayer Leverkusen (alle Sonntag) wird die erste Runde fortgesetzt und abgeschlossen.
Österreich stellte Hauptkontingent an ausländischen Spielerinnen
Aktuell sind 13 Österreicherinnen in der deutschen Top-Liga engagiert, vier Spielerinnen gehören dem Kader des Meisters Bayern München an: Torhüterin Manuela Zinsberger, Carina Wenninger, Laura Feiersinger und Viktoria Schnaderbeck.
Mit je einem Trio aus Österreich warten Bundesliga-Aufsteiger Werder Bremen und der SC Freiburg auf. Bei der Elf aus der Hansestadt sind Katharina Schiechtl, Sandra Hausberger und Sophie Maierhofer engagiert, im Breisgau spielen Sarah Puntigam, Verena Aschauer und die derzeit verletzte Lisa Makas. ÖFB-Kapitänin Nina Burger geht beim SC Sand auf Torjagd und traf bereits nach Belieben in den Testspielen. Nicole Billa schloss sich der TSG Hoffenheim an und Virginia Kirchberger wurde vom Aufsteiger 1. FC Köln verpflichtet.
Schweiz an zweiter Stelle
Zwölf Spielerinnen aus der Schweiz bereichern die deutsche Top-Liga, aus den USA stammen sechs Akteurinnen. Dahinter folgen Frankreich, Italien und Kroatien mit je vier, Slowakei, Norwegen und Polen mit je drei Vertreterinnen. Tschechien, Belgien, Australien, Dänemark, Neuseeland, Holland und Bosnien-Herzegowina stellen je zwei Spielerinnen, aus neun weiteren Ländern ist je eine Akteurin in der vermutlich spielstärksten Frauen-Liga weltweit engagiert (Quelle: framba.de).
Darüberhinaus sind auch in der 2. deutschen Frauen-Bundesliga Nord mit Magdalena Jakober (FFV Leipzig), Jelena Prvulovic (1. FC Lübars) und Jasmin Pal (BV Cloppenburg) drei Österreicherinnen vertreten. Die ÖFB-U17-Internationalen Jana Scharnböck (1. FC Passau) und Maileen Mössner (TSG Hoffenheim) kicken ebenfalls als „Gastarbeiterinnen“ in Deutschland.
Dr. Helmut Pichler