Im Badischen Derby zwischen dem SC Sand und TSG Hoffenheim starteten ÖFB-Rekordschützin Nina Burger und Laura Feiersinger bei den Gastgeberinnen, Verena Aschauer blieb bei der Heimelf vorerst „eiserne Reserve“, Nicole Billa stürmte bei den Gästen von Beginn an. Nach dem besseren Start für die Gäste aus Nordbaden sorgte Nationalstürmerin Burger in der 20. Minute erstmals mit einem Antritt über links für Torgefahr, als sie Jana Vojtekova einsetzte und die Schweizerin Isabelle Meyer anschließend das Gästetor verfehlte. In der 28. Minute unternahm Burger wieder von links den nächsten Angriff, drang in den Strafraum ein, traf allerdings nur den Pfosten. In der 33. Minute gab es Toralarm auf der Gegenseite: Ein starker Schuss der Tirolerin Nicole Billa wurde zur Ecke abgefälscht, aus der sich gleich die nächsten zwei guten Gelegenheiten ergaben. Erst köpfte Kristin Demann an den Pfosten, der ins Feld zurückgesprungene Ball landete auf Umwegen bei Sophie Howard, die aus kurzer Distanz links am Tor vorbeizielte. Es wäre der verdiente Führungstreffer für die TSG Hoffenheim gewesen.
37. Minute: Ein Ballgewinn im Mittelfeld führte zu einem weiteren Sander Konter. Nina Burger setzte sich wieder auf der linken Seite durch und legte an der Strafraumgrenze den Ball quer. Während Dominika Skorvankova und Laura Feiersinger die Kugel verpassten, traf Isabelle Meyer aus 18 Meter zum 1:0 ins Hoffenheimer Tor zur 1:0-Führung. Nach einem harmlosen Foul wurde die äußerst spiel- und einsatzfreudige Burger in der 42. Minute mit gelb verwarnt, hätte aber fast noch vor dem Pausenpfiff in der 45. Minute das 2:0 für den SC Sand geschafft: Die Ausnahmestürmerin setzte sich nach einem langen Ball gegen Kristin Demann durch, verzog dann aber frei vor der Hoffenheim-Torhüterin Tufekovic.
Ereignisreich startete auch der zweite Durchgang. Burger wurde an der Strafraumgrenze angespielt, ihren Schuss parierte Tufekovic wieder glänzend. Ab der 65. Minute wurde Dauerläuferin Laura Feiersinger eine Pause gegönnt, Verena Aschauer wurde in der 89. Minute eingewechselt und hätte eine Minute später beinahe das 2:0 geschossen. Zuerst scheiterte die ÖFB-Internationale an Tufekovic, die noch parieren konnte, den abgeprallten Ball setzte die Österreicherin über das Tor. Letztendlich blieb es beim knappen Sieg der Hausherrinnen gegen den badischen Rivalen, drei Punkten und mit 14 Zählern einem Respektabstand von acht Punkten gegenüber dem Achtplatzierten Hoffenheim, der mit sechs Zählern die Gefahrenzone anführt. Cheftrainer Colin Bell sah trotz großer Spielanteile der Gegnerinnen seine Mannschaft aufgrund der zweiten Halbzeit als verdienten Sieger: „Wir haben Hoffenheim aus der Gefahrzone fern gehalten. Leider hat sich Nina Burger nicht mit einem Tor für ihre tolle Leistung belohnt“, bedauerte der Chef-Coach die fehlende Krönung für die ÖFB-Internationale.
1. FFC Frankfurt - MSV Duisburg 1:0 (0:0) - „Gini“ Kirchberger Turm in der Abwehrschlacht
Gemeinsam mit Kapitänin Rahel Kiwic organsierte die ÖFB-Internationale Virginia Kirchberger als Innenverteidigerin die Abwehr des MSV Duisburg beim 1. FFC Frankfurt bis zur 71. Minute tadellos. Dann gelang der deutschen Nationalstürmerin Mandy Islacker nach idealer Kopfball-Vorlage der Japanerin Yuki Nagasato mit einem präzisen Schrägschuss das (verdiente) „Goldtor“ für die Hessinnen. Die Siegerinnen waren im Gegensatz zum Tabellenvorletzten immer um die Offensive bemüht, scheiterten aber an der massiven Abwehr des MSV. Obendrein glänzte Torhüterin Lena Nuding mit mehreren Glanzparaden, der Verlusttreffer war allerdings auch für sie unhaltbar.
SC Freiburg – FF USV Jena 2:1 (0:0)
In der ausgeglichenen ersten Spielhälfte konnte kein Team einen Treffer erzielen, nahe dran war die österreichische Innverteidigerin Sarah Puntigam für die Gastgeberinnen in der 53. Minute, als sie mit einem Kopfball nach einem Eckball das Tor der Gäste nur um Zentimeter verfehlte. In der 71. Minute nahm Janina Minge die Kugel direkt und donnerte sie zur verdienten Führung ins Gästetor. Nach dem Ausgleich in der 79. Minute konnte Selina Wagner schließlich aus kurzer Distanz Freiburgs sechsten Saisonsieg und damit den zwischenzeitlichen Rang drei in der Tabelle sicherstellen.
Bayern München - Mönchengladbach 1:0 (1:0)
Mit dem knappsten aller möglichen Ergebnisse und Bewerb übergreifend dem elften Sieg in Folge übernahm der Meister vorläufig die Tabellenführung; weil der bisherige Leader Potsdam ein Spiel weniger ausgetragen hat und nach Verlustpunkten voranliegt. Vivianne Miedema erzielte in der achten Minute das „Gold-Tor“, erstmals seit langem kam keine Legionärin aus Österreich beim Titelverteidiger zum Einsatz. Carina Wenninger blieb Ersatz, Manuela Zinsberger und Viktoria Schnaderbeck fallen weiter wegen Verletzungen aus.
Nach der Rumpfrunde ohne die Partien Turbine Potsdam - Bayer Leverkusen und SGS Essen - VfL Wolfsburg (Nachtrag am 14. Dezember) führt Meister Bayern München mit 22 Punkten aus neun Spielen vor Turbine Potsdam (21/8), SC Freiburg (20/9), 4. SGS Essen (17/8, +10) und VfL Wolfsburg (17/8. +6), 1.FFC Frankfurt (15/9), SC Sand (14/9).
Dr. Helmut Pichler