Die ASKÖ figarouno Pregarten spielte sich nach dem Aufstieg aus der Bezirksliga in der Landesliga Ost sofort in die Herzen der Fans. Der Neuling überzeugte mit erfrischendem Offensivfußball, großem Zuschauerzuspruch und landete in der Hinrundenabrechnung mit 20 Punkten auf dem beachtlichen sechsten Rang. Erfolgscoach Josef Ganser bleibt aber am Boden: "Im Großen und Ganzen sind wir zufrieden, wenngleich wir zuviele Tore kassiert haben, ich dort den Hebel ansetzen möchte." Er darf sich mit Johannes Käferböck, der vom OÖ-Ligisten Donau Linz nach Pregarten stößt, über den ersten Neuzugang freuen. Zwei Routiniers haben die Aisttaler hingegen verlassen.
Die Bilanz nach einer Halbsaison in der Landesliga Ost fällt bei den "Rossoneri" sicherlich positiv aus. Vor allem vor heimischer Kulisse avancierte die Ganser-Elf zur echten Macht und holte dort 14 ihrer insgesamt 20 gesammelten Zähler. Neben dem Kunstrasen ist auch der ungebrochen hohe Zuschauerzuspruch eine Erfolgskomponente der Pregartner - Im Schnitt kamen über 450 Fans zu den Heimspiele der Mühlviertler. Trainer Josef Ganser zieht gewohnt objektiv Bilanz und lässt sich durch das gute Premierenhalbjahr nicht zu großen Ansagen hinreißen: "Die Torausbeute in der Offensive hat sicherlich gepasst, in der Defensive haben wir - auch aufgrund etlicher Ausfälle - zuviele Tore kassiert. In diesem Punkt werde ich im Winter den Hebel ansetzen, wenngleich das wochenlange Fehlen von Stützen wie zum Beispiel Hannes Mistlberger sicherlich auch ein Mitgrund für die vielen Gegentreffer war." Der Ex-St.Martin-Trainer erwartet eine heiße Rückrunde: "Die Mannschaften hinter uns werden teilweise sicherlich stark aufrüsten. Wir wollen im Frühjahr so schnell wie möglich den Klassenerhalt fixieren, schielen aber mit einem Auge auch vorsichtig nach oben."
Relativ früh dürfen die Aisttaler auch schon erste Veränderungen am Transfersektor bekanntgeben. Während Tormann Michael Köck, der im Herbst nicht an Einser-Goalie NIklas Rimser vorbeikam, und der Tscheche Michal Meduna, der zum SV Eibenstein in die 2. Klasse nach Niederösterreich wechselt, den Verein verlassen, konnte man mit Johannes Käferböck einen jungen, talentierten Allrounder, der zuletzt beim OÖ-Ligisten Donau Linz unter Vertrag stand, neu in Pregarten begrüßen. "Johannes ist sehr variabel einsatzbar, ich habe ihn vorerst auf der linken Seite eingeplant, werde ihn aber in der Vorbereitung eventuell auch auf anderen Positionen testen", so Ganser über den jungen Akteur, der vor seiner Zeit bei Donau auch beim Stadtrivalen Union Pregarten spielte.
Nach dem Abgang von Meduna wird die Stürmerdecke beim Aufsteiger aber immer dünner, noch dazu fehlt Angreifer Murat Kaba im ersten Rückrundenspiel gesperrt. Ein Nachrüsten im Angriff ist denkbar: "Wir suchen einen großgewachsenen, auch technisch versierten Stürmer, der kopfballstark ist und hohe Bälle verarbeiten kann. Wichtig ist aber vor allem, dass er zur Mannschaft passt. Denkbar ist aber auch, dass wir den Kader weiter verjüngen und im Frühjahr noch mehr Eigengewächs zum Einsatz bringen. Für welche Variante wir uns entscheiden, werden wir in den nächsten Wochen besprechen", sagt der Übungsleiter, der nach dem Abgang von Michael Köck auch die Fühler nach einem zweiten Tormann ausgestreckt hat.
"Niklas Rimser hat seine "Einser-Position" im Herbst mit starken Leistungen bestätigt. Wenn wir einen Keeper verpflichten, soll dieser aber den Konkurrenzkampf noch ein wenig fördern, keine reine "Nummer zwei" sein." Auch Ex-Kapitän Stefan Köglberger, der in der Hinrunde durch Verletzungen und berufliche Verpflichtungen etwas ausgebremst wurden, nicht wirklich in den Herbst fand, hat seinen Willen für einen Verbleib in Pregarten signalisiert. "Die endgültige Entscheidung wird dann aber in einem Gespräch mit ihm fallen, er hat aber nach dem letzten Spiel betont, dass er noch einmal richtig angreifen möchte", sagt Josef Ganser abschließend.
Marco Wolfsberger