Landesliga Ost

Seuchenherbst folgt Transfercoup: Pichling holt Offensivduo aus der Regionalliga

altAufgrund großer Verletzungssorgen blieb die DSG Union Scandinavian Blockhaus Pichling in der Hinrunde mit dem zehnten Tabellenrang deutlich unter den Erwartungen. "Wenn wir nicht gewusst hätten woran's liegt, wäre ich als Trainer längst zurückgetreten", so Erich Wagner. Der Trainer und Sportchef in Personalunion hatte sich vor Saisonbeginn ganz andere Ziele gesetzt, musste aber wochenlang Stützen wie Torjäger Andras Takacs, Kapitän Stefan Schicklberger oder Youngster Karlo Golovrski vorgeben. Nun schlugen die Pichlinger aber erstmals am Transfermarkt zu und das gleich im großen Stile. Mit den Brüdern Sebastian und Lukas Wurmlinger konnten zwei hochkarätige Offensivkräfte vom Regionalligisten aus St. Florian an Land gezogen werden.

 

Wurmlinger-Brüder als Top-Verstärkungen

"Sie haben gestern unterschrieben und brennen schon auf ihre neue Aufgabe, haben sogar schon gefragt wann es endlich mit dem Lauftraining losgeht", freut sich Pichlings Trainerfuchs Erich Wagner über den gelungenen Transfercoup. Der 21-jährige Angreifer Sebastian Wurmlinger kam im Herbst für die Union St. Florian auf elf Einsätze in der Regionalliga und traf im Vorjahr in zehn Partien zwei Mal für die Sängerknaben, während sein zwei Jahre jüngerer Bruder Lukas Wurmlinger, der vorwiegend im offensiven Mittelfeld eingesetzt wurde, im Herbst 13 Mal bei der Wahlmüller-Elf zum Einsatz kam und einmal traf. Mittels Leihvertrag bis Sommer gehen die beiden nun für den Landesligisten auf Torjagd. "Sie kennen sehr viele Spieler in Pichling noch aus der Zeit in der Akademie und wohnen auch nur wenige Kilometer entfernt in Asten. Diese Gründe waren natürlich hauptausschlaggebend für den Wechsel. Ich halte sehr viel von den beiden, haben beide die Akademie absolviert und nun auch zweieinhalb Jahre Regionalliga-Ausbildung genossen und  denke, dass sie mit unseren beiden Legionären Takacs und Ujhegyi eine starke Offensivabteilung bilden werden", setzt der Trainer auch hohe Erwartungen in das junge und talentierte Offensivduo.

 

Fünf OPs im Herbst - "So etwas habe ich noch nie erlebt"

Der Rückblick auf den Herbst fällt in Pichling hingegen nicht sehr rosig aus. Der Vorsprung des Zehnplatzierten auf den Tabellenletzten ASK St. Valentin beträgt nur einen Zähler, vor der Saison wurden die Mannen aus Linz-Süd noch als Geheimfavorit um den Titel gehandelt. Diese Pläne durchkreuzte vor allem der Verletzungsteufel. "Wir hatten im Herbst insgesamt fünf Operationen, sowas habe ich noch nie erlebt", schüttelt auch der erfahrene Erich Wagner, der schon über 30 Jahre im Trainergeschäft tätig ist, den Kopf. Während der talentierte Mittelfeldspieler Karlo Golovrski den ganzen Herbst ausfiel und wohl auch im Frühjahr passen muss, wurden Tojäger Andras Takacs (Seitenbandeinriss) und Kapitän Stefan Schicklberger (Jochbeinbruch) erst im Finish wieder einsatzfähig. Auch der phasenweise sehr stark aufspielende Martin Ivos (Knie), Verteidiger Philipp Eisinger (Blinddarm-OP), Matthäus Leibetseder, Markus Stöger und Vedran Zolota fielen immer wieder verletzungsbedingt aus. "So viele Ausfälle kann kein Team verkraften, bin ich froh, dass wir uns irgendwie in die Winterpause retten konnten", meint der Pichlinger Übungsleiter.

 

Trainerdiskussion, die in Wahrheit keine war

Die in den Printmedien kurz aufgeflammte Diskussion über einen möglichen Rücktritt oder eine Trennung von Wagner war in Wahrheit keine: "Wenn ich nicht gewusst hätte woran's liegt, wäre ich selber zurückgetreten, doch wir kennen mit den massiven Personalsorgen die Probleme für die schwache Hinrunde", erklärt Wagner, der nach der Verpflichtung der Wurmlinger-Brüder noch Ausschau nach einer Verstärkung in der Defensive hält. Auch ein Abgang könnte folgen. Das Ziel fürs Frühjahr ist klar: "Wir hoffen, dass so viele Spieler wieder fit werden, zu ihrer alten Leistungsstärke zurückfinden und der Verletzungsteufel in Zukunft vor Pichling halt macht, dann wollen wir so schnell wie möglich ins Mittelfeld vorstoßen."

 

Marco Wolfsberger