Nach dem souveränen Aufstieg in die Landesliga Ost hat sich der UFC Eferding eine Spielklasse höher schnell etabliert. Mit 20 Punkten überwintert das Team von Trainer Michael Aichinger auf dem 8. Tabellenplatz und zeigt eine ausgeglichene Bilanz mit einem Torverhältnis von 24:27. Statt eines klassischen Goalgetters zeichnet sich die Mannschaft durch einen breiten Kreis an Torschützen aus, was die Offensive schwer ausrechenbar macht. Mit der Entwicklung ist man in Eferding überaus zufrieden.
Wie der Verein die bisherige Saison bewertet und welche Ziele für die Rückrunde verfolgt werden, darüber spricht der sportliche Leiter Viktor Mach im Interview.
Ligaportal: Herr Mach, Sie sind mit dem UFC Eferding als Aufsteiger in der Landesliga Ost auf Platz 8 überwintert. Wie zufrieden sind Sie mit der Hinrunde?
Viktor Mach: Wir sind sehr zufrieden, auch wenn wir unser ursprüngliches Ziel – den Klassenerhalt – vielleicht etwas zu niedrig angesetzt haben. Wir haben uns schnell an die Liga gewöhnt und besonders zuhause überzeugt. In der Heimtabelle stehen wir auf Rang drei, was uns sehr stolz macht. Auswärts gab es aber noch Luft nach oben, da haben wir nur vier Punkte geholt. Für die Rückrunde haben wir uns deshalb ein neues Ziel gesetzt: Mitaufsteiger Gunskirchen liegt auf Platz 5. Wir möchten weiter unsere Leistung abrufen und die Saison als bester Aufsteiger abschließen. Wenn wir das schaffen, kann man sicher von einer sehr gelungenen Spielzeit sprechen. Was mich auch besonders optimistisch stimmt, ist Platz 2 in der Stammspielertabelle. Das verheißt Gutes für die Zukunft des Vereins.
Ligaportal: Ihre Mannschaft hat 24 Tore erzielt, dabei aber keinen echten Goalgetter in den eigenen Reihen. Dafür tragen sich vielen Spieler mehrfach in die Schützenliste ein. Ist das eher ein Vorteil, da ihr dadurch schwer auszurechnen seid oder fehlt Ihnen ein Stürmer, der konstant trifft?
Viktor Mach: Ein echter Goalgetter, der 20 bis 25 Tore schießt, wäre natürlich ein Luxus. Aber wir setzen bewusst auf Breite im Kader und nicht auf teure Transfers. Unsere Philosophie ist es, Spieler selbst auszubilden und langfristig zu halten. Das macht uns als Team sehr stabil, und wir können bei Wechseln oder Ausfällen praktisch ohne Qualitätsverlust reagieren. Diese Ausgeglichenheit hat uns in der Hinrunde sehr geholfen.
Ligaportal: Wie groß war die Umstellung von der Bezirksliga in die Landesliga? Haben Sie taktisch etwas angepasst?
Viktor Mach: Die Herausforderung war natürlich groß, wenn man bedenkt, dass mit dem Aufstieg auch ein Trainerwechsel einher gegangen ist. Es war schon eine Hiobsbotschaft, dass Christoph Hiesl nach dem Meistertitel eine Pause einlegen wollte. Aber es ist nach der intensiven Saison auch verständlich. Mit Michael Aichinger haben wir aber einen Coach gefunden, der es geschafft hat, den schmalen Grat zwischen „brav Punkte sammeln“ und dem Fokus auf die spielerische Linie zu finden. Das ist in der Landesliga nötig, da in der Landesliga das Spielerische und die Technik noch wichtiger ist als in der Bezirksliga. Mit 20 Punkten im Herbst haben wir eine solide Basis und können im Frühjahr etwas offensiver und risikoreicher agieren.
Ligaportal: Hat sich im Kader über den Winter etwas getan?
Viktor Mach: Nein, unser Kader bleibt weitgehend unverändert. Wir haben eine gute Breite im Kader, sind auf allen Positionen doppelt besetzt, da wir viele junge Spieler als Backup heranführen. Einziger Wermutstropfen ist, dass Benjamin Humer, der seit seinem Kreuzbandriss im Herbst fehlt, wohl erst im Sommer zurückkehrt. Dafür ist Marko Kolakovic nach zwei Jahren Verletzungspause wieder voll ins Mannschaftstraining eingestiegen. Das wäre eigentlich der vorhin angesprochene Goalgetter, wie er in der Vergangenheit bewiesen hat. Das ist vom Namen her eine Top-Verstärkung. Wir geben ihm aber Zeit. Seinen Torriecher hat er sicher noch. Wie fit er körperlich nach 2 Jahren Abwesenheit ist, wird sich erst zeigen. Sonst liegt unser Fokus im Moment auf der zweiten Mannschaft, mit deren Abschneiden wir nicht so glücklich waren. Das soll eine noch bessere Plattform für Perspektivspieler bzw. verletzt oder gesperrt gewesenen Kampfmannschaftsspieler werden.
Ligaportal: Wie läuft die Vorbereitung für die Rückrunde?
Viktor Mach: Wir sind seit dem 9. Jänner voll im Trainingsbetrieb und haben bereits eine sehr intensive Woche mit vier Einheiten hinter uns. Unser Programm ist für den Amateursportbereich sehr ambitioniert, aber die Jungs ziehen voll mit. Aktuell haben wir keine weiteren Verletzten, was uns optimistisch stimmt. In den Semesterferien fahren wir ins Trainingslager nach Kroatien. Das wird eine wichtige Gelegenheit, uns weiter einzuspielen und den Teamgeist zu stärken.
Ligaportal: Vielen Dank für das Gespräch!