Landesliga Ost

Unser Spieler der Runde 21 avancierte zum Elferkiller und Derbyhelden

altSo manchem Rohrbach-Spieler dürfte er noch in den Alpträumen begegnen - Jürgen Elmer, Schlussmann der Sportunion St. Martin/Mühlkreis brachte den Lokalrivalen mit tollen Paraden zum Verzweifeln und zog dem Gegner mit zwei gehaltenen Penaltys den letzten Nerv. "Das war verdammt wichtig, wäre aber nichts wert gewesen, hätte Mitspieler Jürgen Fuchs nicht Minuten später einen Kupka-Kopfball von der Linie gekratzt", bleibt der 25-jährige "Teufelskerl" nach seinem tollen Auftritt bescheiden. Selbst eine Knieverletzung zu Beginn der Rückrunde konnte den Spieler der Runde 21 und passionierten Eishockey-Fan nicht aus der Bahn werfen.

 

Jürgen Elmer wird zum zweifachen Elferkiller

Lange Zeit verlief das Derby ganz und gar nicht nach dem Wunsch der St. Martiner. Der Außenseiter aus Rohrbach spielte mutig auf und führte bis zur 79. Minute mit 1:0. Dann drehte die Hofer-Elf das Spiel auf spektakuläre Art und Weise und gewann noch mit 4:1. Dass diese Wende noch möglich war, hatte vor allem einen Grund: Schlussmann Jürgen Elmer. Beim Stand von 1:0 für die Gäste bekamen die Rohrbacher einen Elfmeter zugesprochen. Die Diskussionen vor der Ausführung nützte St. Martins Co-Trainer Florian Katzlinger, um in Richtung Elmer zu sprinten. "Er hat mir gesagt, dass Hable sicher in die Mitte schießt. Ganz stehen bleiben wollte ich aber auch nicht und so wartete ich sehr lange zu bis ich mich für eine Ecke entschied. Der martin naarn 190910 FG woess 2Elfmeter war dann relativ dankbar getreten - halbhoch und von mir aus gesehen leicht nach rechts geschossen - und ich konnte ihn parieren", beschreibt Elmer seinen ersten "big save".

Mitte des zweiten Abschnitts wiederholte sich das Szenario. "Vor dem zweiten Strafstoß haben Nekvinda und Mayrhofer diskutiert, wer schießen wird. Letztendlich trat Nekvinda an, er blickte schon vor dem Schuss schon kurz in die Ecke und ich war wieder rechtzeitig unten. Ein geiles Gefühl, wenngleich die beiden gehaltenen Elfer nichts wert gewesen wären, hätte Jürgen Fuchs nicht Minuten später einen Kupka-Kopfball von der Linie gekratzt", so der sympathische Keeper, der zweifelsohne zum Derbyhelden an diesem Samstagnachmittag avancierte.

Dabei begann die Rückrunde ganz und gar nicht dem Geschmack des ÖBB-Projektcontrollers. "Im ersten Match gegen Katsdorf habe ich ein Tor kassiert, das ganz klar auf meine Kappe ging, wenige Tage später habe ich mir eine Knieverletzung im Training zugezogen und musste drei Wochen pausieren. Es war keine leichte Zeit, die letzten Partien habe ich schon ganz gut überstanden, dass es dann ausgerechnet gegen Rohrbach so gut läuft freut mich besonders."

St. Martiner Fußballmärchen begann vor zehn Jahren - Folgt nun der vorläufige Höhepunkt?

Dem Derbyschlager folgt nun das wohl schon vorentscheidende Duell um den Titel beim Tabellenführer in Marchtrenk. "Eigentlich ein Wahnsinn, was wir und die Marchtrenker diese Saison bislang geleistet haben. Vor Saisonbeginn hätte keiner damit gerechnet, dass dieses Duell in der 22. Runde Erster gegen Zweiter lautet", sagt Elmer, dessen Team fünf Runde vor dem Saisonende sechs Punkte Vorsprung auf den Tabellendritten aus Naarn besitzt. Die OÖ-Liga ist also zum Greifen nahe: "Wir blicken von Spiel zu Spiel. Wichtig ist, dass wir den Abstand auf den Dritten halten. Schon der Aufstieg in die Landesliga war eine Megasensation für unseren Verein, was dann der Aufstieg in die OÖ-Liga wäre, könnte man kaum in Worte fassen."

Sollte alles nach Plan laufen und die Hofer-Elf ihre tolle Saison mit dem Aufstieg in die OÖ-Liga vergolden, steht eines aber fest. "Sollten wir den Aufstieg schaffen - egal ob als Erster oder Zweiter - würden wir ihn feiern wie einen Meistertitel", lächelt Elmer. Avanciert der Black-Wings-Fan - wie schon öfters in dieser Saison und besonders am vergangenen Samstag - auch im Saisonfinish zur beinahe "unbezwingbaren Wand", könnte die Sportunion St. Martin ein ganz großes, weiteres fantastisches Kapitel im "Fußballmärchen" der letzten Jahre schreiben. Es begann vor zehn Jahre mit dem Meistertitel in der 2. Klasse und könnte zehn Jahre später mit dem Erreichen der höchsten Spielklasse Oberösterreichs einen vorläufigen Höhepunkt erreichen...

Foto: Wöss

Marco Wolfsberger