Landesliga Ost

Zehn Perger schaffen Husarenstück bei St. Magdalena

altalt"Ein echtes Husarenstück" strahlte DSG-Union-Perg-Coach Jörg Renner nach einer verrückten Partie im Linzer Magdalenastadion. Nach der 1:0-Pausenführung schien es für die Machländer um die 50 Minuten binnen wenigen Momenten knüppeldick zu kommen. Matthias Derntl musste mit Gelb-Rot vom Feld, aus dem anschließenden Freistoß resultierte ein Elfmeter, den Fabian Paschl zum 1:1-Ausgleich verwandelte. Die Perger riskierten trotz Unterzahl alles, lieferte eine heroische Partie ab und gewannen letztendlich 4:1. Der SK St. Magdalena spielte gefällig, konnte im Vergleich zu den Gästen seine Chancen nicht nutzen.

 

Attraktives Hin und Her - St. Magdalena drückt, Perg trifft

Von Beginn an lieferten sich die beiden ehemaligen Regionalligisten eine spielerisch ansehnliche Partie auf Augenhöhe. Während bei den Pergern Ex-Profi Zoltan Fülöp nur auf der Bank saß, musste St. Magdalena neben den Langzeitverletzten auch den verletzten Tormann Christian Holzer, der von Thomas Missbichler ersetzt wurde, und Mittelfeldmotor Lukas Müller wieder vorgeben. Ab der 20 Minute kam so richtig Pfeffer in das Match. Zunächst scheiterte Xhevxhet Havolli trotz Bedrängnis nur knapp am Torerfolg, ehe dann Stefan Arzt aus aussichtsreicher Position im gegnerischen Strafraum verstolperte, während Pergs Oliver Weichselbaumer im Gegenzug nur hauchdünn verzog. St. Magdalena konnte sich in weiterer Folge ein Chancenplus erarbeiten, fand aber immer wieder den Meister im hervorragend disponierten Perg-Goalie Amel Kujundzic, der im Eins-gegen-Eins gegen Havolli siegreich blieb und auch einen Distanzkracher von Tobias Gstöttenmayr aus dem Winkel drehen konnte. Mitten in die starke Phase der Linzer hinein kam die kalte Dusche für die Halter-Elf. Nach einem Abspielfehler im Mittelfeld spielte Stefan Graf gekonnt einen Doppelpass und netzte eiskalt zum 1:0 für die Perger ein. So ging es auch in die Kabinen.

Nach "negativem Doppelschlag" zeigt Renner-Elf unheimliche Moral

Nur fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff schien der SKM aber in die Erfolgsspur zurückzufinden. Nach einem taktischen Foulspiel im Mittelfeld wurde Pergs Matthias Derntl korrekterweise mit der Ampelkarte unter die Dusche geschickt, ehe aus dem anschließenden Freistoß ein Handspiel der eines Perger Verteidigers im Strafraum resultierte und Referee Smolinski sofort auf den Punkt zeigte. Fabian Paschl behielt die Nerven und besorgte den Ausgleich. Nicht wenige waren davon überzeugt, dass die Partie nun endgültig zugunsten des Urfahraner Traditionsklubs kippen sollte, doch Perg-Coach Jörg Renner bewies Mut und brachte Sturmtank Fülöp für Mittelfeldspieler Majdankic. Ein Schachzug der voll aufgehen sollte.

Zunächst rettete Missbichler noch gegen einen Perger Distanzschuss, nach einer Stunde war er aber dann machtlos. Legionär Lukas Zelenicky startete von der Mittellinie einen unwiederstehlichen Sololauf, ließ die SKM-Abwehr ins Leere laufen, hatte das Auge für seinen besser postierten Mitspieler Peter Hartl, der in Goalgetter-Manier zum 2:1 verwandelte. Kurz darauf hatte Fülöp die Vorentscheidung am Fuß, doch SKM-Goalie Missbichler konnte seinen Lupfer toll parieren. Nach 70 Minuten dann die Vorentscheidung. Nach einem Foul an Peter Hartl im gegenrischen Strafraum entschied der Unparteiische erneut auf Penalty und Zelenicky verwandelte staubtrocken zum 3:1 für die seit der 50. Minute in Unterzahl agierenden Gäste. Die Urfahraner steckten nicht auf, bissen sich aber immer wieder - wie zum Beispiel Verteidiger Thomas Steininger mit einem strammen Distanzschuss oder die Angreifer bei zwei Eins-gegen-Eins-Situationen - an Perg-Goalie Kujundzic die Zähne aus. So war es Zoltan Fülöp der in der dritten Minute der Nachspielzeit den 4:1-Endstand fixierte und die Perger wohl endgültig von allen Abstiegssorgen befreite.

 

 Jörg Renner (Trainer DSG Union Perg):
"Das war heute ein echtes Husarenstück. Die Mannschaft hat eine tolle Leistung geboten und gegen einen sehr starken Gegner mehr als verdient gewonnen. Wie wir uns trotz Unterzahl präsentiert haben, war wirklich eindrucksvoll. Heute haben wir endlich aus unseren vielen Möglichkeiten getroffen, Legionär Zelenicky zudem seine beste Saisonleistung geboten, während hinten Keeper Amel Kujundzic überragend gespielt hat. Sollte ein Scout heute am Magdalenaplatz gewesen sein, hätte er Amel wohl gleich verpflichtet. Zum Glück hat er den Vertrag bereits für die kommende Saison verlängert... (schmunzelt)."

Die Besten: Amel Kujundzic, Lukas Zelenicky, Patrick Klammer

Marco Wolfsberger