Eine seltsame Partie bekamen die rund 350 Zuschauer am Linzer Bachlberg geboten. Am Ende durfte der SK ADmira Linz über einen klaren 5:1-Heimsieg gegen den SV Traun feiern, konnte aber dennoch nicht hundertprozentig überzeugen. "Ich habe noch nie eine Mannschaft gesehen, die unverdient so viele Gegentore kassieren musste, wie Traun heute", zollte AD-Sektionsleiter Ernst Koll dem Gegner Respekt. "Bei 5:0 gelingt uns das 'Tor des Monats', bei 1:0 schießen wir an die Latte und bringen gute Chancen nicht rein. Zurzeit fehlt uns einfach das Euzerl Glück", haderte Traun-Coach Thomas Schober.
Nachdem der SK ADmira Linz vor dem Ankick die Ehrung zum "Super-Champion 2013" überreicht bekam, gemeinsam mit Gönnern, Sponsoren und Pressevertretern im Festzelt gefeiert wurde, hatte die Fans nach knapp zehn Minuten dann auch beim Blick auf die Geschehnisse am Rasen Grund zum Jubeln. Leon Sokrat, der vor den Augen von Donau-Coach Scheiblehner eine starke Partie zeigte und wohl das Interesse des OÖ-Ligisten auf sich gezogen hat, spielte seine Schnelligkeit und Klasse aus und vollendete einen Konter abgeklärt zur 1:0-Führung. Der Nachzügler aus Traun zeigte sich aber nicht geschockt und bot vor allem spielerisch eine ansprechende Darbietung. Nach 25 Minuten dann fast der Ausgleich, doch Youngster Alexander Haider hatte bei einem Lattenschuss Pech. Die Gäste spielten weiterhin sehr gefällig und hatten mehr vom Spiel, während die Heimischen überraschend selten nach vorne kamen. Wenn, dann aber richtig gefährlich, besorgte Stefan Loidl praktisch aus dem Nichts sieben Minuten vor dem Pausenpfiff das wichtige 2:0.
Während sich AD-Goalie Marcel Schöffmann schon vor der Pause zwei Mal mit Glanztaten auszeichnen musste, hatte nach etwa 50 Minuten Glück, dass ein Konter der Schober-Elf nur am Außennetz landete. Auch in den folgenden Minuten stand der starke Schlussmann Mittelpunkt als er eine Freistoßgranate der Trauner entschärfte und danach seinen Gegner mit einem starken Reflex erneut zur Verzweiflung brachte. Praktisch im Gegenzug dann die endgültig Entscheidung, der ADmira, die sich heute ohne weiteres "Meister der Effektivität" nennen darf. So ließ Sokrat mit seinem zweiten Treffer am Tag etwaige Trauner Punkteträume endgültig sterben.
Im Finish dann noch einmal ein kleiner Torreigen. Zunächst erhöhte Maximilian Schobesberger mit einem Boden-auf-Kopfball auf 4:0 (85.), ehe Matthias Kowatsch, der nach seiner Leistenverletzung in der 65. Minute eingewechselte wurde und somit sein Comeback feierte, dem Gegner auch noch das 5:0 einschenkte. Der Schlusspunkt war aber den Schober-Jungs vorbehalten. Nemanja Eric schnappte sich etwa 40 Meter vor dem gegnerischen Tor den Ball, drehte sich ein, ging noch zwei Schritte und drückte ab - Das Leder krachte wie eine Strich an die Unterkante der Latte und prallte vom Boden genau in den Winkel, ein Traumtor, das letztendlich aber nicht mehr als Ergebniskosmetik wert war.
Ernst Koll (Sektionsleiter SK ADmira Linz):
"Ich habe selten eine Mannschaft gesehen, die unverdient, so viel Gegentore kassiert hat, wie der SV Traun. Der Gegner hat sehr gefällig gespielt, jedoch war zumeist am Sechzener Endstation. Der Unterschied war heute unsere unheimliche Effektivität vor dem gegnerischen Tor, von einem Offensivspektakel zu sprechen, wäre aber nicht richtig. Leon Sokrat dürfte heute von Donau-Coach Scheiblehner beobachtet worden sein. Wir haben mit ihm gesprochen, vorerst ist dies aber kein Thema für ihn, wenngleich man immer abwarten muss. WIr haben aber, mit einem Ägypter und einem Spieler der zuletzt ein halbes Jahr pausiert hat, schon zwei potentielle Verstärkungen für den Winter im Training dabei."
Die Besten: Stefan Loidl, Lukas Schmidsberger, Stefan Gerstmayr, Maurice Munz
Thomas Schober (SV Traun):
"Das Ergebnis ist viel zu hoch ausgefallen. Wir haben heute - auch wenn es angesichts der Niederlage blöd klingen mag - über 90 Minuten endlich wieder eine gute Leistung geboten. Den ersten Gegentreffer haben wir praktisch hergeschenkt, ehe wir dann bei einem Lattenschuss und zwei Top-Chancen Pech hatten. Auch die ersten 20 Minuten nach dem Wiederanpfiff war es ein Spiel auf das Admiraner Tor. Wir haben extrem viel Aufwand betrieben, werden dafür aber nicht belohnt. Es fehlt zurzeit einfach das nötige Euzerl Glück. Bei 5:0 für ADmira machen wir ein potentielles 'Tor des Monats', bei 1:0 treffen wir nur die Latte..."
Die Besten: ordentliche Teamleistung
Marco Wolfsberger