Wenn der SC Marchtrenk und die ASKÖ SV Viktoria Marchtrenk aufeinandertreffen heißt es mittlerweile nicht nur „Derbytime!“ sondern auch Spitzenspiel - beide Teams gehörten im letzten Fußballjahr zu den stärksten Teams der Landesliga Ost, feierte der SC den Vizemeistertitel, während die Viktoria sich mit Platz drei zufrieden geben musste. In der heurigen Spielzeit soll alles anders laufen: Die blau-gelben sind noch nicht so richtig in Fahrt gekommen und warten noch auf den ersten Saisonsieg, die Begic-Elf zeigte sich bislang von ihrer besten Seite und steht nach einem Derbysieg auf dem geteilten ersten Platz. Beachtlich: Die letzten Marchtrenker Derbys endeten allesamt mit einem Unentschieden, nun gibt es seit dem 14.09.2019 erstmals wieder einen Stadtmeister.
Nur drei Minuten gespielt, zappelte das Spielgerät zum ersten Mal im Netz. Janik Sternbauer war es, der eine Freistoßflanke von Albin Ramadani über die Linie nickte und der Viktoria die frühe Führung besorgte. Große Erleichterung, Ruhe im Spiel? Fehlanzeige. Bereits in Minute sechs war jene Euphorie verpufft, weil auch der SC Standards konnte: Freistoß, getreten von David Mayr, perfekt auf den Kopf von Tihomir Zivkovic und der besorgte den Ausgleich. In der Folgephase agierten beide Teams enorm vorsichtig, man war vorwiegend darauf fokussiert, fehlerlos zu agieren, was sich maßgeblich im Unterhaltungsfaktor der Partie widerspiegelte. Lediglich eine weitere nennenswerte Offensivaktion sprang dabei heraus, die die Viktoria auch in Führung brachte. Aaron Sternbauer setzte Rafael Karlovits in Szene, der spielte seine enorme Schnelligkeit aus und spitzelte die Kugel an SC-Keeper Horner vorbei ins Tor (27.).
Auch die zweiten 45 Minuten gestalteten sich vorerst etwas unspektakulär, die Gäste schienen das Spiel gut unter Kontrolle zu haben, bis die Kensy-Elf in Minute 58 ein weiteres Ass ausspielte. Stefan Hessenberger stellte seine enorme Wurfkraft bei einem Einwurf - eigentlich aus völlig harmloser Positon - zur Schau und fand Christoph Roitner, der das Leder per Kopf über einen machtlosen David Plavac im Gehäuse der Gäste hob. Nun deutete alles auf ein weiteres Remis, lange passierte so gut wie nichts - die Partie wurde zum Mittelfeldgeplänkel, die nötige Durchschlagskraft fehlte beiden Kontrahenten. Knapp fünf Minuten vor Schluss, dann doch die große Erlösung für die Viktoria: Coach Ervin Begic bewies wiedermal sein goldenes Händchen, es waren die beiden eingewechselten Jan Karlsberger und Jan Mühlgrabner im Zusammenspiel und letzterer hämmerte den Ball per Dropkick in die Maschen - perfekter Zeitpunkt, gelungenes Debüt-Tor für den Youngstar, der im Sommer erst von der Union Sipbachzell kam. Den Schlusspunkt eines denkwürdigen Derbys setzte Albin Ramadani, der per Freistoß den 4:2-Endstand markierte.
Ervin Begic (Trainer ASKÖ SV Viktoria Marchtrenk):
„Wir sind natürlich überglücklich, dass wir einen Derbysieg einfahren konnten, der auch hochverdient war. Alle können absolut stolz sein auf die Leistung und den Saisonstart bis jetzt.“
Die Besten: Janik Sternbauer (ZDM) bzw. Pauschallob