Unterschiedlicher hätten die Vorzeichen für dieses Spiel in der Landesliga West zwischen dem SV Ritterbräu Neumarkt/P. und dem ATSV Stadl-Paura nicht sein können - während die Gäste aus Stadl-Paura den Aufstieg als klares Ziel ausgaben, kämpfen die Mannen von Trainer Goran Stanisavljevic um den Klassenerhalt. Jener Klassenunterschied, der sich aufgrund der aktuellen Tabellensituation vermuten lassen würde, war während der heutigen Begegnung in keiner Phase sichtbar. Die Stanisavljevic-Elf brachte jene Tugenden auf den Platz, welche notwendig sind, um den Klassenerhalt zu schaffen, während die Stadlinger sich nahezu widerstandslos ihrem Schicksal hingaben und auch im zweiten Spiel der Rückrunde sieglos blieben. Der SV Neumarkt/P. gewann letztlich nicht unverdient mit 2:1 und darf sich über den dritten Saisonsieg freuen.
Das Spiel war von Beginn weg von den katastrophalen Bodenverhältnissen in Neumarkt geprägt. Doch die Gastgeber hatten im Vergleich zu der Mayrleb-Elf das bessere Rezept parat und konzentrierten sich darauf mit hohen Bällen ihre schnellen Angreifer einzusetzen, während die Stadlinger versuchten einen gepflegten Spielaufbau zu praktizieren. Bereits in der fünften Minute musste der gute Schiedsrichter Öfferlbauer auf den Elfmeterpunkt zeigen. Stadl-Pauras Legionär Mandzuka attackierte Neumarkts Bulgaren Stoyanov im Strafraum ungeschickt, sodass der Elfmeterpfiff die logische Konsequenz daraus war. Der Ex-Stadlinger Zoran Kovljen ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen und verwertete sicher zur Führung für sein Team. Stadl-Paura trat in der Offensive kaum in Erscheinung und musste nach 15 Minuten froh sein, dass sie nicht noch einen Treffer hinnehmen mussten, als sich eine Kovljen-Flanke gefährlich zum Tor senkte - Torhüter Michl war jedoch auf dem Posten und bewahrte sein Team vor einem weiteren Gegentor. Eine Minute später war aber auch Andreas Michl machtlos, als Neumarkts Stefan Kornfelder nach einer Flanke zum 2:0 einschießen konnte. Bei Stadl-Paura, bei denen der verletzungsbedingte Ausfall von Kapitän Feichtinger erneut schwer ins Gewicht fiel, hatte man nicht das Gefühl, dass man sich gegen die sich abzeichnende Niederlage wehren wollte. Es dauerte bis zur 30. Minute ehe der ATSV nach einem Foul an Fischill einen Elfmeter zugesprochen bekam. Bezeichnend jedoch für die Vorstellung der Mayrleb-Elf, dass Kitzmüller erst im Nachschuss auf 2:1 verkürzen konnte. Auch in der Folge änderte sich nicht viel am Spielgeschehen und daher ging es mit einem Zwischenstand von 2:1 in die Halbzeitpause.
Stadl-Pauras Trainer Christian Mayrleb versuchte dennoch alles, um die Niederlage abzuwenden. Doch auch die Umstellung auf eine Dreierabwehr, sowie die Hereinnahme von zwei zusätzlichen Offensivkräften sollten nichts mehr an der sechsten Saisonniederlage ändern. Während die Gastgeber aufopfernd kämpften, fiel dem ATSV nicht mehr viel ein, um die Neumarkter Defensive ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Wirklich Erwähnenswertes gab es in der zweiten Spielhälfte kaum. Kurz vor Schluss reklamierten die Stadlinger auf einen Elfmeter, als ein Neumarkter den Ball im Strafraum vermeintlich mit der Hand spielte, doch die Pfeiffe des Schiedsrichters blieb stumm und wenig später war die sechste Niederlage des Aufstiegsaspiranten besiegelt.
Maximilian Wetschka (Obmann ATSV Stadl-Paura)
"Es ist eine Schande, wie wir uns heute präsentiert haben. Wenn man gegen den Tabellenletzten derartig auftritt, stellt sich mir die Frage, ob jeder Spieler gewillt ist, alles für den ATSV zu geben. Ich will nicht sagen, dass wir unser Ziel vom Aufstieg begraben müssen, wenngleich sich unsere Chancen aus heutiger Sicht sehr stark vermindert haben."
Die Besten Neumarkt: Pauschallob, Zoran Kovljen
Markus Wetschka