Das Tabellenschlusslicht Hertha Wels stand am Freitagabend beim SK Waizenauer Schärding (11.) zum fünften Mal in dieser Saison vor der Aufgabe, endlich Punkte einzusacken. In der Handyshop.at Arena sollte diese Mission vor 200 Besuchern tatsächlich gelingen. Nach einem unglaublichen Spiel mit zehn Treffern hat der Aufsteiger nun endlich den ersten Punkt am Konto.
Das Spiel gegen Schärding war von Beginn an eine `Muss-Angelegenheit´ für das Team von Coach Bohensky. In den ersten 30 Minuten spielte jedoch nur eine Mannschaft und zwar die Heimelf. Schärding hatte das Spiel im Griff und lag durch ein Tor von Jürgen Hartinger nach 23 gespielten Minuten mit 1:0 in Front. Danach ging es Schlag auf Schlag. In der 27. Minute entschied Schiri Muckenhammer auf Elfmeter für die Gastgeber, Sebastian Wenny ließ sich diese Einschussmöglichkeit jedoch entgehen. Nur zwei Minuten später war es aber soweit, Daniel Aigner versenkte den Ball in der 29. Spielminute zum 2:0. Für Wels schien nun alles den bereits gewohnten Gang zu nehmen. Es kam allerdings anders als gedacht, denn innherhalb von nur zwei Spielminuten stand es plötzlich 2:2. Zuerst profitierte Edis Nadarevic (31.) von einem Abwehrfehler und kurz darauf Sandi Dizdaric (33.) von einem Tormannpatzer. Mit dem 2:2 ging es dann auch in die Pause.
Kurz nach Wiederbeginn war es Sebastian Wenny, der vom 16er-Eck zum 3:2 und somit zur neuerlichen Führung für die Hausherren einschoss. Das sollte es nun aber gewesen sein dachten vermutlich viele, war es aber nicht. In der 64. Minute war es abermals Edis Nadarevic, der nach schönem Lochpass von Semih Gölemez den Gleichstand wiederherstellte. Danach spielten nur noch die Gäste. In Minute 69 besorgte dann Shemsi Dzelili - von Semih Gölemez auf die Reise geschickt - das 4:3 für Hertha Wels. Zehn Minuten später war es dann der zweimalige Vorbereiter Semih Gölemez selbst, der zum 5:3 für die Bohensky-Elf einschoss. In einem an Dramatik kaum zu überbietenden Fußballspiel fiel nur eine Minute später wieder ein Treffer, Michael Schasching verkürzte auf 4:5. Danach verabschiedete sich Semih Gölemez - getrost als der Mann des Spiels zu bezeichnen - mit Gelb-Rot in die Kabine. Jetzt drückten die Hausherren auf den Ausgleich, sie wollten diesen Treffer nun unbedingt. In der 89. Minute war es tatsächlich soweit, Schärdings Patrick Pötzl setzte mit dem 5:5 den vermeintlichen Schlusspunkt in der Partie. Der tatsächliche Schlusspunkt war dem Welser Robert Matesic vorbehalten, er wurde nämlich in Minute 93 vom Schiri noch mit Rot vom Platz geschickt.
„Die Abwehrleistung war katastrophal, uns fehlt unser Abwehrchef, das lässt sich nicht verleugnen. Über die Leistung unseres Starstürmers sollte ich jetzt lieber nicht zu viele Worte verlieren. Alles in allem war das Spiel von draußen ganz furchtbar anzusehen.“
„Vor dem Spiel hätte ich mich über den einen Punkt gefreut, nach dem Spiel ärgere ich mich über den verschenkten Sieg. Es tut zwar weh, das Team hat aber Moral bewiesen und zweimal einen Rückstand aufgeholt. Daher bin ich stolz auf meine Mannschaft. Wir müssen allerdings dringend unser Zweikampfverhalten verbessern und cleverer werden.“
Man of the Match: Semih Gölemez (SC Hertha Wels), er hat zwei Tore vorbereitet und eines selbst erzielt