Die zehnte Runde der Landesliga West wurde am Freitagabend mit einem "Kracher" eröffnet. In der Begegnung zwischen dem SK Bad Wimsbach und der Union Sparkasse Pettenbach ging es nicht nur um einen prestigeträchtigen Sieg im Almtal-Derby, beide Mannschaften hatten zudem die Chance, für zumindest 20 Stunden an die Tabellenspitze zu klettern. Nach sieben Siegen in Serie wollte die im Hofmaninger Stadion seit 3. Mai ungeschlagene Brummayer-Elf ihren sensationellen Lauf fortsetzen und einen Dreier nachlegen. Auch die Pettenbacher konnten in dieser Saison bereits sieben Siege feiern, mussten im letzten Auswärtsspiel in Braunau jedoch die zweite Niederlage einstecken. Die Hausherren gingen praktisch mit dem Anpfiff des umsichtigen Schiedsrichter Kettlgruber in Rückstand, drehten dann aber das Spiel und sahen fast schon wie die Sieger aus, ehe den Mannen von Coach Waldhör Waldhör kurz vor Schluss der Ausgleich zum 2:2-Endstand glang. Das letztendlich gerechte Unentschieden war für die Kicker aus Bad Wimsbach ein historisches, denn erstmals in der 82-jährigen Vereinsgeschichte führt der Klub, auch wenn es möglicherweise nur für 20 Stunden sein sollte, die Tabelle der Landesliga an. (Jetzt Trainingslager buchen).
Noch nicht alle der rund 700 Besucher hatten ihre Plätze eingenommen, als der Ball auch schon im Netz zappelte. Nach einem Freistoß von Qerim Idrizaj verlängerte Bad Wimsbachs Christoph Kronberger den Ball mit dem Kopf unglücklich ins eigene Tor. Die Elf von Trainer Christoph Brummayer war nur kurz geschockt, krempelte die Ärmel hoch und verzeichnete in der Folge einen Tick mehr Spielanteile. In Minute 20 dann der verdiente Ausgleich. Nach einem Ausschuss von Torwart Maximilian Pilz und einer Kopfballverlängerung überlief der wieselflinke Jakob Stockinger die Pettenbacher Abwehr und setzte das Leder ins kurze Kreuzeck. In der restlichen Spielzeit des ersten Durchgangs begegneten sich die beiden Mannschaften auf Augenhöhe. Bei immer stärker werdendem Regen bekamen die Zuschauer einen intensiven Fight mit zahlreichen Zweikämpfen, aber hüben wie drüben keine zwingenden Torchancen zu sehen.
Die zweite Halbzeit begann wie die erste, mit einem frühen Tor, dieses Mal jedoch für die Heimischen. Drei Minuten waren in Durchgang zwei gespielt, als ein Eckball von Thomas Plasser den Kopf von Szilveszter Bori fand und der Torjäger aus Ungarn mit seinem siebenten Saisontreffer die Brummayer-Elf in Front brachte. Wenig später hatte der Ungar den Matchball am Fuß, alleine vor dem Gästetor scheiterte Bori jedoch an Goalie Tobias Zeitlinger. Nach rund 65 Minuten übernahm die Waldhör-Elf das Kommando. Die Gäste machten fortan ordentlich Dampf und setzten die Bad Wimsbacher unter Druck.
Das Geschehen spielte sich nun zumeist in der Hälfte der Hausherren ab. Die Pettenbacher tauchten immer wieder gefährlich vor dem SK-Tor auf, den Gästen lief aber die Zeit davon. Drei Minuten vor dem Ende durften die Union-Fans dann aber doch den verdienten Ausgleich bejubeln, als Pascal Waldl den Ball mit links im kurzen Eck versenkte. In den Schlussminuten fanden beide Mannschaften einen Matchball vor. Während ein Schuss von Pettenbach-Goalgetter Christian Achleitner im letzten Moment geblockt wurde, lenkte Union-Keeper Zeitlinger nach einem gefährlichen Corner von Martin Plasser den Ball mit den Fingerspitzen gerade noch an die Latte. So blieb es beim 2:2, wurden am Ende leistungsgerecht die Punkte geteilt.
Tor 2:2 Pettenbach 93
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Thomas Plasser, Sportchef und Mittelfeldspieler SK Bad Wimsbach:
"Auch wenn Bori das 3:1 und somit die Entscheidung am Fuß hatte, trauern wir dem verpassten achten Sieg in Serie nicht nach. Viel mehr freuen wir uns über die erstmalige Tabellenführung in der Landesliga. Wir haben spät den Ausgleich erhalten, die starken Gäste haben sich das Unentschieden aber redlich verdient. Wir sind bislang ausgezeichnet unterwegs und drauf und dran, den Vereins-Punkterekord in der Landesliga von 34 Zählern zu knacken".
Walter Waldhör, Trainer Union Pettenbach:
"Auch wenn wir den Ausgleich spät erzielt haben und das Unentschieden letztendlich in Ordnung geht, waren wir in der zweiten Halbzeit am Drücker und dem Sieg einen Tick näher. Mit dem einen Punkt sind aber aber durchaus zufrieden".
Günter Schlenkrich