Erst am Ende wird immer abgerechnet. In diesem Fall pünktlich nach dem Schlusspfiff der OÖ-Liga-Herbstsaison. Die, so meine ich, summa summarum leicht unter den Erwartungen geblieben ist. Freilich waren eben jene in puncto Attraktivität im August bei weitem höher als in den Jahren zuvor, weil man mit Ausnahme von Pasching mit sehr ausgeglichenen Teams rechnen durfte. Aber dann kam es ganz anders. Die LASK-Fohlen und Donau waren plötzlich nur mehr ein Schatten ihrer selbst und hielten Händchen im Tabellenkeller. In den überraschend auch Rohrbach rutschte, im Gegensatz zu Traun, Mondsee und Sierning. Wobei die Wahlmüller-Elf zu verblüffen wusste, denn der Aufsteiger hatte bis zur 12. Runde beim 2:7 in Vöcklamarkt die drittbeste Abwehr der Liga.
Ein Leistungsnachweis, der für die Sierninger Defensive spricht, aber auch schonungslos die Harmlosigkeit so mancher vermeintlicher Offensivreihen unterstreicht. Kanoniere wie Bauer und Haderer haben ihre Torgarantie verloren, Gmunden offenbar überhaupt die Lust am Jubel. Denn obwohl die Genc-Elf dank des Schlussspurts noch auf Platz vier hüpfte, war sie dennoch weit von ihrem Leistungszenit entfernt – und das Kapazunder-Sturmduo Muslic/Cavic mit insgesamt sieben Törchen erschreckend harmlos. Während bei den gebeutelten Schallerbachern just Baby-Bomber Enzlmüller für die wenigen positiven Schlagzeilen sorgte. Sein Schnitt (alle 136 Minuten ein Treffer) bürgt für Talent und Qualität.
Die Pasching zweifellos besitzt, was ohnehin klar war. Der souveräne Herbst ist daher weder Sensation, noch Kunststück. Bemerkenswert ist hingegen die Leistung des Verfolgers. Ohne große Kaderveränderungen im Sommer hatte Vöcklamarkt nämlich konstant auf hohem Level gespielt. Mit zehn Punkten Vorsprung auf die Konkurrenz konnte oder wollte keiner rechnen. Ein Fingerzeig nach Grieskirchen, wo die Scharschinger-Truppe zwischen Offensivspektakel und Wahnsinn schwankte. Ruhig blieb´s eigentlich nur in Micheldorf und Weißkirchen. Zwei Teams, die sich unauffällig, dafür aber sehr anständig aus der Affäre zogen. Der Lohn: Die Abstiegsgefahr sollte gebannt sein. Nichtsdestotrotz verspricht der zähe Punktefight im Tabellenkeller im Frühjahr noch reichlich Spannung. Immerhin etwas. Pasching wird ja kaum auf einmal regelmäßig zu verlieren beginnen.
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