Gesprächsthema Nummer eins bei der 0:2-Heimpleite des FC Wels gestern Nachmittag gegen SC Weiz war die harte Strafe für Akif Imamovic (26). Der Wels-Spieler wurde vom Verband für 10 (!) Spiele gesperrt, steht dem FC Wels somit das gesamte restliche Frühjahr nicht mehr zur Verfügung. "Das hat es überhaupt noch nie gegeben, das ist unglaublich", ist der Sportliche Leiter des FC Wels Ferry Mutschlechner entsetzt. ooeliga.at fragte bei dem angeblichen "Bad Boy Imamovic" natürlich selbst nach:
"Das Ganze geschah vor zwei Wochen beim 1b-Spiel gegen Union Hofkirchen an der Trattnach. Ich hab von knapp außerhalb des Strafraums aufs Tor geschossen und der Verteidiger hat die Hand hochgerissen und den Ball damit abgewehrt. Schiedsrichter Hofinger ließ das Spiel allerdings weiterlaufen und ich hab einfach nur "Hand! Das war Hand!" gerufen. Daraufhin hat mich der Schiedsrichter mit Gelb verwarnt und ich hab ihn zweimal gefragt, ob er das Hand etwa nicht gesehen hat. Daraufhin hat er mich mit Gelb-Rot ausgeschlossen.", erzählt Imamovic. Nach seinem Ausschluss war der Wels-Spieler erzürnt, griff sich auf den Kopf und verpasste der Werbebande einen Tritt. "Ich war echt heiß, weil ich es einfach nicht nachvollziehen konnte. Aber ich hab den Schiedsrichter auf keinen Fall beleidigt oder ihm irgendetwas angedroht. Das können alle anderen Spieler bestätigen."
Nach dem Spiel gab Schiedsrichter Hofinger zu Protokoll, dass ihm Imamovic mit Mord drohte. "Im Bericht stand Morddrohung und deshalb wurde ich auch - trotz gelb-roter Karte - beim Verband vorgeladen.
"Am Donnerstag waren wir um 17:30 beim Verband und dort wurde der Vorwurf der Morddrohung sofort fallen gelassen. Denn das ist ja lächerlich. Ich war selbst vor Ort und hab alles mitangesehen", sagt Ferry Mutschlechner und meint: "Das ist wirklich unglaublich. Akif ist mit Sicherheit kein Unschuldslamm, aber bei dieser Aktion kann ich die Entscheidung des Schiedsrichters absolut nicht nachvollziehen. Akif wird uns nun voraussichtlich zehn Spiele fehlen, wir werden auf alle Fälle Protest gegen dieses Urteil einlegen."
Akif absolviert im Moment den Präsenzdienst in Klagenfurt, wobei sich die Verantwortlichen sehr für Imamovic eingesetzt haben: "Ich bin nach Klagenfurt versetzt worden und die Welser haben alles unternommen, damit ich am Wochenende frei bekomme und spielen kann. Und dann passiert so etwas. Ich bin fassungslos und sehr enttäuscht. Ich bin enttäuscht vom Schiedsrichter und vom Verband.", so ein sichtlich gezeichneter Akif Imamovic.
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