OÖ-Liga

Exklusiv: Paschinger Spieler nehmen einzeln Stellung zu ihrer Leistung

Nach dem 2:2 gegen den SV Sierning kam es zu einer außergewöhnlichen Aktion beimpasching_big.jpg FC Superfund Pasching. Dem Verantwortlichen für die Öffentlichkeitsarbeit, Christian Wascher, wurde es untersagt einen Spielbericht für die offizielle Vereinshomepage zu verfassen. Es sollte hingegen eine Stellungnahme jedes einzelnen zum Einsatz gekommenen Spielers veröffentlicht werden, so der Auftrag von Sportdirektor Max Eisenköck. Eine ungewöhnliche Maßnahme, aber eine interessante Variante.


„Max Eisenköck wollte zu dem Spiel kein Statement abgeben. Also erhielt ich den Sonderauftrag, die Spieler zu der Partie gegen Sierning zu befragen und die Aussagen eins zu eins auf der Homepage zu veröffentlichen. Es war nicht das Ziel die Mannschaft in irgendeiner Art und Weise an den Pranger zu stellen. Von Vereinsseite will man einen Überblick bekommen wie die Spieler aktuell ihre eigene Leistung betrachten. Es waren durchwegs selbstkritische Töne dabei.“, so Christian Wascher. 

ooeliga.at hat exklusiv alle Aussagen der Spieler zur Verfügung gestellt bekommen. Lesen Sie bei uns, wie Paschings Akteure ihre Leistung und Situation beurteilen. 

Rainer Moosbauer: „Mit meinen Leistungen im Frühjahr bin ich prinzipiell nicht zufrieden. Bei unseren Spielen bekomme ich wenige Bälle auf das Tor. Das ist schon sein 1 ½ Jahren so. Ich muss die Konzentration somit immer hochhalten und mich bei den wenigen Tormöglichkeiten der Gegner auszeichnen. Das ist mir bislang auch gut gelungen. Nur im Frühjahr waren die Bälle, die auf das Tor gekommen sind, meist drinnen. Und es sind vor allem immer entscheidende Tore, wo wir dann Punkte abgeben. So selbstkritisch bin ich, dass ich mich da nicht aus der Verantwortung nehme.“ 

Bernhard Erkinger: „Man kann natürlich nicht zufrieden sein. Es hat zwar gut angefangen, aber wenn man in den Schlussminuten die Punkte verschenkt, dann ist das sehr bitter. Zum Spiel kann ich nur sagen, dass sich Sierning mit 10 Mann in der eigenen Hälfte verbarrikadiert hat. Wenn ich als Außenverteidiger dann auch noch mit nach vorne gehe, stehen wir uns vorne auf den Füßen. Prinzipiell dürfen wir die Führung aber nicht mehr verspielen. Zurzeit fehlt einfach die Lockerheit. Unsere Spiele sind im Moment mit Cuppartien eines Bundesligisten vergleichbar. Jeder will uns verlieren sehen. Damit müssen wir aber leben und trotzdem die nötigen Punkte holen um Meister zu werden.“ 

Andreas Königmair: „Ich habe versucht Akzente nach vorne zu setzen. Es war aber sehr schwierig, weil Sierning mit nahezu alle Spielern in der Defensive stand. Insgesamt gesehen, kann ich mir nichts vorwerfen, war immer bemüht und habe ich bis auf einen Ausrutscher, bei dem nichts passiert ist, keine groben Fehler gemacht.“ 

Marco Michetschläger: „In der ersten Hälfte war meine Defensivleistung okay. Nach vorne ging allerdings wenig. Ich konnte zumeist nur quer spielen oder eine Station weiter auf Harrison Kennedy. Die langen Bälle, um das Mittelfeld schnell zu überbrücken, sind mir an diesem Tag allerdings nicht gelungen. Solche Tage gibt es einfach. In der zweiten Hälfte habe ich sehr gut begonnen und über den gesamten Spielverlauf keine gravierenden Fehler gemacht.“  pasching_jubel.jpg

Mario Schöny: „Ich habe diesmal im rechten Mittelfeld gespielt. Eine Position, die ich bereits gespielt habe und die mir ebenso  liegt. Es ist am Anfang gut gelaufen. Ich finde auch, dass meine Leistung durchaus anspruchsvoll war. Ich habe mit meinen Aktionen und Flanken für Druck gesorgt. Leider bin ich in der 59. Minute ausgewechselt worden und habe dann das Spiel nur noch von außen betrachten können. Prinzipiell gibt es für uns keine Ausreden. Auch wenn sich die Gegner gegen uns hinten reinstellen, so müssen wir einfach die Mittel finden, um erfolgreich zu spielen. Dafür haben wir auch die Klasse. Im Moment passt es aber nicht. Jeder Einzelne muss sich in die Kritik nehmen und wir müssen etwas verändern. Jetzt sind wir als Mannschaft gefragt! Ich persönlich will unbedingt Meister werden und mit dieser Einstellung sollten wir auch als Team auftreten. “ 

Ümit Nurredini: „Ich war mit meiner Leistung zufrieden. Wir haben gut begonnen und hatten einige Chancen. In der zweiten Hälfte haben wir dann die Führung ausgebaut und spielen trotzdem Unentschieden. Ich habe mich beim ersten Gegentreffer verletzt und das zweite Gegentor gar nicht mehr gesehen.“ 

Nenad Grozdic: „Es ist im Moment schwierig etwas zu sagen. Jeder bemüht sich, aber wir spielen momentan keinen erfolgreichen Fußball. Aber ich bin mir sicher, dass der Erfolg bald wieder zurückkehren wird. Das ist im Endeffekt nur eine Frage der Zeit.“ 

Harrison Kennedy: „Ich war mit meiner Leistung gestern zufrieden. Natürlich ist es im Moment nicht einfach, weil der Erfolg ausbleibt. Aber ich denke, dass ich sehr viel für die Offensive getan und durch meine Aktionen zu einigen Tormöglichkeiten beigetragen habe.“ 

Edi Glieder: „Ich habe gegen Sierning eine generelle Steigerung in puncto Aggressivität und Laufbereitschaft gesehen. Ich persönlich habe versucht mich in das Spiel einzubringen. Wir machen aber immer wieder die gleichen Fehler im taktischen Bereich. In der Defensive machen Andreas Königsmair und Peter Rozsavölgyi einen guten Job. Die beiden Innenverteidiger haben eine hohe Klasse und fangen viele Bälle ab, doch irgendwann rächen sich die immer wieder begangenen taktischen Fehler und im Moment werden diese eben mit Gegentoren sehr hart bestraft. Es fehlt uns in dieser Phase auch etwas an Glück. Aber wir dürfen uns nicht verrückt machen lassen. Sicherlich wird von außen viel Unruhe rein getragen. Ich kann mit diesem Umstand aber gut leben. Wir Routiniers müssen jetzt auf die jungen Spieler positiv einwirken, damit diese ebenso Ruhe bewahren.“ 

Ronald Brunmayr: „Ich bin in der 75. Minute ausgetauscht worden und das sagt eigentlich alles über meine Leistung. Das Spiel selber empfand ich als unser zweitbestes im Frühjahr. Aber im Endeffekt will ich nicht viel sagen und meine Leistung sollen andere beurteilen.“ 

Roman Hintersteiner: „Wir sind gerade einfach zu verkrampft. Es fehlt die Lockerheit. Alles läuft sehr ernst ab. Im Gegensatz zum Herbst erspielen wir uns auch zu wenige Chancen. In der Hinrunde haben wir bis zu 15 Tormöglichkeiten pro Match gehabt und viele davon verwertet. Jetzt erarbeiten wir uns nicht mehr diese Anzahl von Möglichkeiten und unsere Fehler führen sofort zu Gegentoren. Zu meiner persönlichen Leistung: Ich bin in der zweiten Hälfte eingewechselt worden und ich empfand meine Leistung okay. Den Freistoß zum 2:0 habe ich herausgeholt. Aber es geht natürlich immer besser.“ 

Tobias Pointner: „Wir haben gut angefangen, aber das ist dann wieder abgeflaut. Es werden zu wenige Chancen erarbeitet. Ich bin in der hektischen Schlussphase eingewechselt worden und habe die beiden Gegentore im Spiel miterleben müssen. Das ist natürlich unglücklich gelaufen. Selber hatte ich ein, zwei Aktionen, die allerdings nicht der Rede wert sind. Es war keine besondere Leistung meinerseits.“ 

Daniel Petrovic: „Ich bin kurz vor Schluss eingewechselt worden und ich finde, dass ich gut gespielt habe. Zumindest habe ich keine Fehler gemacht. Aber die Einsatzzeit war einfach zu kurz um meine Leistung wirklich bewerten zu können.“ 

Kapitän Peter Rozsavöglyi war am Samstag für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Foto: LUI