Der Bruch zwischen Trainer und Mannschaft erfolgte schon vor einiger Zeit. Die Degradierung von Torhüter Andreas Saurer machte die Lage nicht besser. Im Gegenteil. Mit dieser Maßnahme holte sich Oliver Ablinger weiteren Ärger ins Haus, denn nach diesem Schritt zog der langjährige Tormanntrainer Albin Köstenbauer die Konsequenz und trat von seinem Amt zurück. Oliver Ablinger sorgte somit selber für Unruhe, die der Verein zu diesem Zeitpunkt nicht brauchen konnte. Während der Trainer nach seiner Entlassung von einigen intriganten Spielern spricht, verhalten sich diese fair gegenüber ihrem Ex-Trainer. „Ich kann mir das ehrlich gesagt gar nicht vorstellen, will das aber auch nicht kommentieren. Sportlich hat es einfach nicht gepasst, also hat die Vereinsführung diese Entscheidung getroffen. Ein Nachtreten wird es unsererseits nicht geben. Wir müssen uns jetzt auf unsere sportliche Leistung konzentrieren. Alles andere ist nebensächlich.“, so Kapitän Denis Hodzic.
Der Abgang von Ablinger zeichnete sich aber bereits ab. Aus Insiderkreisen war zu erfahren, dass es schon vor der 4:0 Niederlage in Gmunden eine Besprechung gab, in der beschlossen wurde, dass Ablinger mit Saisonende nicht mehr das Trainerzepter bei den Kleinmünchenern schwingt. Dies weist Manager Kurt Baumgartner aber entschieden zurück: „Nein, das war keine beschlossene Sache. Wir haben nach dem Gmunden-Spiel eine spontane Entscheidung getroffen. Zwei Siege aus sieben Spielen ist zu wenig für diese Mannschaft.“ Es gab allerdings ein weiteres Anzeichen, was gegen den Trainer sprach – die Aussprache mit Albin Köstenbauer. Donaus Torwarttrainer bemängelte die Kommunikation mit Oliver Ablinger. Köstenbauer wurde nach seinem Rücktritt dazu bewegt nun doch weiter zu machen. Ablinger ist seinen Job eine Woche später los.
Manager Kurt Baumgartner spricht dennoch von einer friedlichen Trennung. „Ich verstehe mich mit Oliver Ablinger nach wie vor gut. Wir mussten jetzt aber einfach reagieren. Mit dieser Mannschaft muss man normalerweise im oberen Drittel mitspielen und wir stehen aktuell ganz unten drinnen.“ Die Donau-Legende will jetzt selber die Kohlen aus dem Feuer holen, hat aber bereits zwei, drei Kandidaten für den Trainerjob zur neuen Saison im Auge. „Wir haben hier infrastrukturell super Rahmenbedingungen. Ein Trainer kann bei uns wirklich viel machen. Beispielsweise sehe ich auch viel Potential bei unserem Nachwuchs. Wir haben gute Spieler im Unterbau, die langsam aber sicher für die Kampfmannschaft in Frage kommen. Ich lasse einen Trainer in Ruhe arbeiten, aber er muss natürlich auch als Typ zu Donau Linz passen.“, so Baumgartner. Ein Typ, der passen würde ist Willi Wahlmüller von Sierning. „Ja, ich denke, dass Wahlmüller sehr gut zu uns passt, aber man muss jetzt die Entwicklungen abwarten. Die Trainer, die ich mir bei uns vorstellen könnte, sind alle unter Vertrag.“, setzt Baumgartner fort.
Den Einstand auf der Trainerbank gibt Kurt Baumgartner nun ausgerechnet gegen den allmählich in Schwung kommenden Tabellenführer FC Superfund Pasching. „Mir wären die Paschinger vor zwei, drei Runden lieber gewesen. Aber auch wenn die Wartinger-Elf wieder langsam in Fahrt kommt, so ist das auf dem Donau-Platz mit Sicherheit keine ‚gmahte Wiesn‘. Wir werden ordentlich Gas geben.“
Fotos: LUI