Die Mannschaft von Jürgen Aschauer hat sich am Samstag hervorragend gegen die namhafte Offensive der Steyrer geschlagen und auf dem kleinen Platz nur wenig zugelassen. Sinnbildlich für die hohe Einsatzbereitschaft der Ischler war eine Szene aus der ersten Halbzeit. Steyr-Goalgetter Daniel Lindorfer tankte sich durch und spielte ideal auf Harald Ruckendorfer, der scheinbar nur mehr verwerten brauchte. Da hatte Gerhard Weissenbacher was dagegen. Mit einer Energieleistung und einem spektakulären Tackling grätschte er dem Ex-Bundesligaspieler in letzter Sekunde den Ball vom Fuß. Der Abwehrspieler erwischte überhaupt einen sehr guten Tag und rührte auf der rechten Angriffsseite des SKV Beton an.
Titel „VKB-Spieler der Runde“ hätten sich auch andere verdient
Gerhard Weissenbacher bescheiden: „Ich bin sicher zufrieden mit meiner Leistung gegen Vorwärts, ich will meinen Anteil aber nicht hervorheben, da die ganze Mannschaft defensiv super gearbeitet hat – den Titel „Spieler der Runde“ hätten sich mehrere Spieler meiner Mannschaft verdient. Normalerweise schalte ich mich gerne öfter in die Offensive ein, das war aber am Samstag gegen die starken Steyrer nicht möglich – da hatte ich hinten genug Arbeit.
Weissenbacher ist Prototyp des modernen Verteidigers
Mit dem Defensivspieler, der in der Rieder Akademie ausgebildet wurde und auch schon in Bad Aussee und Gmunden spielte, hat man im Salzkammergut verständlicherweise eine Freude. „Gerhard Weissenbacher ist dynamisch, schnell, technisch stark und kampfstark. Durch seine Stärke im Spiel nach vorne ist er ein idealer Aufbauspieler, wie man es sich im modernen Fußball vorstellt“, so Bad Ischls Sektionsleiter Johann Roitmayer.
Übrigens sieht sich Weissenbacher selbst gar nicht als Verteidiger: „Eigentlich war ich immer als linker Mittelfeldspieler im Einsatz und wurde erst vor zwei oder drei Jahren umfunktioniert. Mir gefällt die Position in der Abwehr eigentlich auch ganz gut, mein Offensivdrang ist mir aber geblieben.“
Der Vorwärtsler Manuel Schönberger, der von den ooeliga.at-Usern zum wertvollsten Spieler des Herbstdurchganges gewählt wurde, ist als Gegenspieler sicher der Albtraum vieler Defensivreihen. Gerhard Weissenbacher hat sich auf wuseligen Blondschopf aber gut eingestellt: „Schönberger ist ein sehr wendiger Spieler, da muss man höllisch aufpassen. Am Samstag hat es für mich aber sehr gut geklappt und ich konnte ihn weitgehend aus dem Spiel nehmen“, so Weissenbacher.
„Müssen nun auch einmal voll punkten“
Die Punkteteilung weckt bei Bad Ischls „Nummer 11“ gemischte Gefühle, da man mit einem Punkt gegen Steyr zufrieden sein müsse. Wenn man jedoch den Dietach-Dreier gegen Eferding berücksichtigt, war es ein erneuter Rückschlag. „Unsere Gegner im Abstiegskampf kommen aber jetzt erst. Nun heißt es, auch einmal voll zu punkten, da man mit Unentschieden nicht weiter kommt“, so Weissenbacher abschließend.
Gerhard Weissenbacher erhält die ooeliga.at-Trophäe für den „VKB-Spieler der Runde 17“ vor dem Anstoß zum nächsten Match der Bad Ischler beim SV Sedda Bad Schallerbach.
Von Andreas Richter