OÖ-Liga

"Die Mannschaft zeigt 60 Prozent ihres Könnens"

weisskirchen_big.jpgNach 22 Runden liegt die Union Raika Weißkirchen an neunter Stelle der Radio OÖ-Liga, zuletzt gab es Siege gegen den SV Zebau Bad Ischl und Union Dietach. Man ist also auf dem Weg, das beste Ergebnis seit dem Aufstieg in Oberösterreichs höchste Spielklasse in der Saison 2006/07 zu erzielen. Auch wenn die nächsten Gegner SV Pöttinger Grieskirchen und SV WIGO-HAUS Neuhofen/Ried Amateure heißen, Trainerfuchs Juan Bohensky ist sehr zuversichtlich, sieht seine Mannschaft in den nächsten Jahren sogar einige Etagen weiter oben in der Tabelle. Warum das bisher noch nicht klappte, verrät er im Gespräch mit ooeliga.at. Außerdem gibt es einen Appell an die Weißkirchener Fans.   


Bestes Ergebnis zum Greifen nahe
28, 25, 29 - das sind nicht etwa die ersten drei Zahlen der nächsten Lotto-Ziehung, sondern die Weißkirchener Punkteausbeute in den letzten drei Radio OÖ-Liga-Spielzeiten. Der elfte Tabellenplatz war dabei das beste Saisonergebnis der Bohensky-Elf. Vier Runden vor dem Ende der Saison 2010/11 sind es bereits 27 Punkte und mit Rang neun, liegt man ebenfalls so gut wie noch nie. Noch ist das Saisonziel aber nicht erreicht: "Unser Ziel waren 30 bis 32 Punkte, diese werden auch notwendig sein, um den Klassenerhalt sicher zu stellen. Bei Pasching weiß man noch nicht was passiert, deshalb könnte es auch mehr Absteiger als nur den einen geben. Auch wenn die restlichen Gegner nicht die einfachsten sind, traue ich der Mannschaft auf jeden Fall einige Punkte zu. Gegen starke Gegner, präsentieren wir uns meist auch sehr gut", hat Juan Bohensky wenig Bedenken in Sachen Klassenerhalt.

Mannschaft braucht Verjüngungskur 
Ein Grund dafür, dass es für Weißkirchen in dieser Saison nicht noch weiter hinauf ging, sieht Bohensky in der Unbeständigkeit und Unerfahrenheit der Mannschaft. Sieht man sich aber die E-24-Tabelle an, überrascht diese Aussage etwas, liegt doch Weißkirchen hier an vorletzter Stelle, spielt also vermeintlich mit einem der ältesten Teams der Liga. "Diese Tabelle täuscht etwas, da uns im letzten Sommer drei E-24-Spieler verlassen haben. Wir haben zwar eine junge Mannschaft, nur sind die Akteure nicht aus Weißkirchen und haben demnach nicht ihre Ausbildung hier genossen. Deshalb sind wir nun auch bemüht, junge einheimische Spieler in die Kampfmannschaft zu bringen. Mit dem 15-jährigen Egzon Ymeri, dem 16-jährigen Lorenz Reisinger und Felix Brückl, der 17 Jahre alt ist, sind auch drei von ihnen auf dem besten Weg", sieht der Trainer-Oldie eine rosige Zukunft für seine Mannschaft.

"Wir haben einen Heim-Komplex"
Kommen in der nächsten Saison die jungen Weißkirchener auch wirklich zum Zug, klappt es womöglich auch besser mit der Unterstützung seitens der Fans. Magere drei Heimsiege konnten die Mannen rund um Kapitän Florian Froschauer bisher einfahren, auswärts klappte es vier Mal. Auch das Torverhältnis ist am eigenen Platz deutlich schwächer als in der Fremde. "Wir haben einen Heim-Komplex. Ein Mitgrund ist die Negativ-Stimmung, die bei uns oft vorherrscht, uns fehlt der so genannte zwölfte Mann. Meist sind nur 200 bis 250 Zuschauer am Sportplatz, da fehlt es an positiver Stimmung. Ich wünsche mir einfach mehr Unterstützung. Mit mehr Weißkirchenern im Team, wird das hoffentlich besser. Wir arbeiten auch daran, jedes Jahr ein bis zwei junge Spieler in die Mannschaft zu integrieren", hofft Bohensky die Heimschwäche so ablegen zu können. Insgesamt sieht der Übungsleiter seine Mannschaft nicht auf dem Leistungsmaximum: "Die Mannschaft spielt vielleicht mit 60 Prozent ihres wahren Könnens. Wenn sie noch etwas reifer werden, ist in der nächsten Saison ein Mittelfeld- bzw. Cup-Platz möglich. Wir wollen nichts überhasten, steigern uns von Jahr zu Jahr."

von Milan Vidovic