OÖ-Liga

Trotz Testspielpleiten: "Sind voll auf Kurs" ? Lukas Gabriel landet beim FC Wels

fcwels.jpgWas ist los mit dem FC Wels? Diese Frage stellt sich beim oberflächlichen Betrachten der Testspielergebnisse der Welser, so hat man sämtliche Duelle verloren und nur einen Treffer in den bisherigen drei Begegnungen erzielen können. Nur auf ooeliga.at bieten Coach Reinhard Burits und der sportliche Leiter Karoly Klinkovsky eine profunde und detaillierte Analyse über den wirklichen Zustand des Regionalliga-Urgesteins aus der Messestadt, der sich, wenn man die Situation etwas näher begutachtet viel rosiger darstellt, als es die nackten Zahlen der Freundschaftsspiele vermuten lassen. Mit der Verpflichtung von Defensivspieler Lukas Gabriel, der zuletzt das Trikot der SPG Neuhofen/Ried Amateure trug, hat man das Transferprogramm endgültig abgeschlossen.

3 Testspiele, 3 Niederlagen, 1:10 Tordifferenz - Dies beeindruckt die Welser (zurecht) nicht
"In der bisherigen Vorbereitung haben wir ausnahmslos gegen sehr starke Gegner gespielt, sowohl mit dem LASK, gegen den wir verletzungs- und urlaubsbedingt nur 13 Akteure zur Verfügung hatten, aber 80 Minuten lang sowohl in kämpferischer als auch spielerischer Hinsicht eine tolle Leistung zeigten, wir nach dem Anschlusstreffer zum 1:2 unbedingt den Ausgleich erzielen wollten und in der Schlussphase mit zuviel Übermut ins offene Messer liefen, als auch mit Blau-Weiß, die wir über weite Strecken voll fordern konnten, haben wir lange Zeit mithalten und auch fußballerisch überzeugen können", rückt Sektionsleiter Karoly Klinkovsky die Performance in den vergangenen Wochen ins rechte Licht. "Gegen den Westligisten TSV Neumarkt waren wir 90 Minuten lang überlegen, klebte uns aber das Pech an den Schuhen und somit verloren wir unglücklich mit 0:1." Auch Übungsleiter Reini Burits sieht seine Elf auf dem richtigen Weg: "In der Aufbauzeit sind nicht Ergebnisse, sondern die Leistungen der Spieler erstrangig und die waren taktisch und fußballerisch dreimal schwer in Ordnung. Auch die Erfahrung gegen zwei Traditionsvereine zu testen war ein einmalige Sache für meine Sprösslinge."

"Burits war absoluter Glücksgriff"
Mit Reinhard Burits, der seit April das Trainer-Zepter beim Drittligisten schwingt, hat eine komplett neue Auffassung des Fußballspiels in Wels Einzug gehalten: "Der neue Coach legt sehr großen Wert auf die spielerische Komponente, stehen technische Elemente und die Arbeit mit dem Ball eindeutig im Vordergrund. Die Spieler sind begeistert, gehen mit einem Lächeln im Gesicht ins Training und bilden eine verschworene Einheit" ist Klinkosky vom jungen Trainer angetan. Weiters ist dem aufstrebenden Coach gelungen mit dem dreitätigen "Teambuilding" in Steyrling die Zugänge in kürzester Zeit optimal ins bestehende Mannschaftsgefüge zu integrieren.

Verstärkungen in allen Mannschaftsteilen - Torflaute ist Vergangenheit
Das Transferkarussell hat auch vorm Tabellendreizehnten der vergangenen Regionalliga-Spielzeit nicht halt gemacht. Neun Abgängen stehen sieben Neuzugänge gegenüber von denen sich die Verantwortlichen viel erwarten. Auch der letzte "Neue" zeigt, dass man in Wels auf die junge Welle setzt, so wechselt mit Abwehrrecke Lukas Gabriel ein 19-jähriges Talent von den SV Ried/Amateuren in die dritthöchste Spieklasse Österreichs, das auch schon zweimal Bundesliga-Luft bei den Profis schnuppern durfte. Während mit Thomas Winkler ein weiterer bundesligaerfahrener Defensiv-Allrounder von Zweitligist SV Grödig zur Burits-Elf gestoßen ist, ruhen die Hoffnungen in der Offensive, neben dem etablierten Angreifer Florian Schneeberger und den jungen, unbekümmerten Eigengewächsen, auf Rene Kienberger der wie Gabriel auch von OÖ-Ligist SPG Neuhofen/Ried Amateure zu den Welsern gestoßen ist und vor allem auf "Bayern-Bomber" Benjamin Neunteufel, dem Torschützenkönig der letztjährigen Bayernliga-Saison. "Natürlich ruhen viele Erwartungen auf Benjamin, doch werden wir ihn sicher nicht verheizen, lassen wir ihm genügend Zeit zum Akklimatisieren und Eingewöhnen in der neuen Umgebung", nimmt Burits etwas Durck von den Schultern des Deutschen. "Die Neuzugänge haben viel Qualität, ich bin überzeugt, dass der berühmte Knoten in naher Zukunft platzen wird und die Misere vor dem gegnerischen Gehäuse bald Vergangenheit ist", ist auch Sportchef Klinkovsky optimistisch das große Manko der vergangene Monate gelöst zu haben. Nicht zu vergessen sind auch der dynamische Außenverteidiger Philipp Schopper von Weißkirchen und Gabriel Schneider, ein Ex-LASK-Junior, die den Kader qualitativ und quantitativ verstärken.

Torhüter beginnen bei Null - Cup-Match erster Härtetest
Interessant auch die Torhüter-Frage, nachdem mit Florian Froschauer, der für viele Experten beste Goalie der OÖ-Liga, von Weißkirchen zum Regionaligisten gestoßen ist, zu der Ex-Blau-Weiß-Torjäger Burits Stellung bezieht: "Wir haben das Glück, dass wir zwei sehr starke Keeper besitzen, haben sowohl Florian Froschauer, der ein sehr guter Tormann ist, als auch Benjamin Kramer, der mit starken Leistungen im Frühjahr auf sich aufmerksam gemacht hat, die Chance sich mit guten Leistungen um das "Einser-Leiberl" zu bewerben. In der Vorbereitung werden beide jeweils abwechselnd 90 Minuten zwischen den Pfosten stehen und der endgültige Stammkeeper erst beim Saisonauftakt am 2.August in Gleinstätten feststehen." Schon zehn Tage zuvor findet mit dem Cup-Spiel in St.Florian die erste echte Standortbestimmung statt, die man sehr ernst nehmen wird, bestünde im Falle des Aufstiegs die Chance auf ein Heimspiel gegen einen hochkarätigen Gegner aus der Bundesliga oder die Möglichkeit auf ein Wiedersehen mit dem LASK oder Blau-Weiß Linz.

 Marco Wolfsberger