OÖ-Liga

Saisonanalyse Teil 2: ATSV Bamminger Sattledt

sattledt_big.jpgBeim SV Traun war es für viele Experten schon vor der Saison abzusehen, dass der ATSV Bamminger Sattledt die Saison, zwischendurch sogar abgeschlagen, an 13. Position beendet und absteigt, konnte und hat aber keiner erwaret. Es war die Negativ-Überraschung der abgelaufenen Saison, eine Überraschung in mehreren Akten. In den allerersten Saisonspielen überzeugte die Elf mit tollem Offensivfußball, ein gewisser Istvan Vituska spielte sich ins Rampenlicht der gesamten Liga. Dann eine nicht enden wollende Niederlagen-Serie, von der sich die Mannschaft nicht mehr erholte. Auch nicht als ooeliga.at-Experte Markus Waldl als neuer Coach engagiert wurde. Erst als alles schon verloren war, der Abstieg besiegelt, gab es wieder das eine oder andere Erfolgserlebnis, längst waren die "Stars" untergetaucht, junge Nachwuchshoffnungen hatten ihre Chance bekommen. So soll es bei Sattledt auch weitergehen, nur eben in der Landesliga.


"Wir haben alle versagt"

"Die Qualität wäre sicher da gewesen", sagt Sattledt Sektionsleiter Wolfgang Böhm und bestätigt damit das, was auch viele Experten unter der Saison predigten, auf ein Aufflackern dieser Qualitäten warteten. Warum kam dieses aber nicht? Böhm kennt mehrere Gründe dafür: "Wir haben wahrscheinlich alle miteinander Fehler gemacht. Dann war diese missglückte Hinrunde, die Druck auf die Spieler ausgeübt hat. Leider konnten nicht alle mit diesem Druck umgehen, das Wollen möchte ich aber keinem absprechen. Wir waren in zwei Spielen chancenlos, sonst hatten wir einfach auch sehr viel Pech, Führungen nicht halten können, gewonnen geglaubte Spiele aus der Hand gegeben. Es hat einfach alles zusammengepasst. Doch die Schuld ist nicht bei Einzelpersonen zu suchen, wir haben alle versagt", sagt Böhm.

Mangelnder Teamgeist

Es hat wohl tatsächlich vieles zusammengepasst, doch eines wollte über die gesamte Saison nicht so passen, der Teamgeist in der Mannschaft. Schon unter Trainer Venelin Petkov kam es zu Reibereien unter Spielern, auch wenn Markus Waldl später vehement versuchte diesen wieder intakt zu bringen, so gelang das zumindest nicht ausreichend. "Nun muss sich endlich jeder mit dem Verein identifizieren, der Zusammenhalt muss besser werden, das Vereinsleben an Bedeutung gewinnen. Wir brauchen jetzt Spieler, die füreinander da sind, sich aufopfern", appelliert Böhm an seine Akteure, weiß aber noch nicht, was auf diese zukommt: "Das ist Neuland für uns, wir waren 18 Jahre lang in der höchsten Liga des Landes. Auch die Landesliga wird sehr stark sein, wir dürfen uns aber nicht unter Druck setzen lassen. Das Ziel ist ein gefestigter Mittelfeldrang, Fünfter oder Sechster, damit wäre ich zufrieden." Das Team dazu scheint Sattledt in der kommenden Saison eindeutig zu haben, auch wenn bereits acht Abgänge feststehen. Immerhin konnten auch schon sieben Neuzugänge vermeldet werden, weitere könnten folgen.



Albert Kabashi, ooeliga.at-Experte

"Sattledt ist sicher die größte Enttäuschung dieser Saison. Experten haben ja zumindest einen einstelligen Tabellenplatz erwartet, eigentlich noch einiges mehr. Sie haben die Saison eigentlich gut begonnen, doch sind dann komplett eingebrochen. Davon haben sie sich nicht mehr erholt, sind einfach nicht mehr vom Fleck gekommen. Es scheint einfach zu wenig Leben in der Mannschaft gewesen zu sein, der Teamgeist hat gefehlt. Dieser wird immer wichtiger, bei der Zusammenstellung einer Mannschaft müssen einfach auch die Charaktere zusammenpassen. Es ist schwer zu sagen, woran es wirklich lag, doch ich vermute eher an den Spielern als an den Trainern, immerhin hatte Venelin Petkov in Eferding später auch Erfolg."


Statistik

Tabellenrang: 13
Punkte: 21
Rückrundenrang: 11
Punkte (Rückrunde): 12  
Erzielte Treffer: 34  
Erhaltene Tore: 54  
Tordifferenz: -20  
Heimbilanz: (S-U-N): 1-4-8  
Auswärtsbilanz (S-U-N): 4-2-7  
Bester Torschütze: Miron Muslic (9 Tore) 



von Milan Vidovic