OÖ-Liga

Saisonanalyse Teil 4: UFC Gemüseregion Eferding

eferding.jpgNach 13 Runden lag der UFC Gemüseregion Eferding noch an elfter Tabellenposition und damit auf einem Nicht-Abstiegsplatz. Im Frühjahr startete der SV Bad Schallerbach - nach der Herbstrunde noch Zwölfter - die erwartete Aufholjagd, kam schnell von den Abstiegsrängen weg und drängte damit auch Eferding zurück. Nach der 2:4-Heimniederlage gegen den direkten Konkurrenten Union Weißkirchen lag man bereits mit acht Punkten zurück, nur noch sechs Runden waren zu spielen. Mittlerweile hatte Venelin Petkov Eferding-Coach Thomas Slach abgelöst, es dauerte nur kurz bis diese Rochade auch Früchte tragen und im Klassenerhalt gipfeln sollte. "Petkov hat in dieser kurzen Zeit sehr viel bewegt", sieht Sektionsleiter Joachim Aigelsperger seinen neuen Coach als einen der Hauptverantwortlichen für den letztendlich geglückten Klassenerhalt. 


Petkov nahm Führungsspieler in Pflicht

Es war der 5. Mai und es war ein Samstag Abend. Eferding hatte gerade unter Neo-Coach Venelin Petkov mit 2:4 zu Hause gegen Weißkirchen und damit den Anschluss an die Begic-Elf verloren. Acht Punkte Rückstand, nur noch sechs Runden zu spielen. Eine Mannschaft am Boden, die Arbeit von Petkov hatte aber gerade erst begonnen, noch hatte sich der Erfolg nicht eingestellt, noch. Eine Woche später gewann man auswärts beim SV Traun, dann gab es wieder eine Heimniederlage gegen Donau Linz, es sollte die letzte in dieser Saison bleiben. In den letzten vier Runden holte Eferding nämlich zehn Punkte, besiegte Top-Teams wie den SV Micheldorf und den SV Grieskirchen. "Natürlich kann ein neuer Trainer nicht von einer Minute auf die andere alles verändern. Wir haben sehr viel philosophiert und überlegt, was man besser machen könnte. Petkov hat sich schnell die Führungsspieler zur Brust genommen und klargestellt, dass er Leistung von ihnen erwartet, ansonsten wären sie aus der Mannschaft geflogen", spricht Aigelsperger über die wirkungsvollen Maßnahmen Petkovs.

"Die Jungen sind sofort geschwommen"

Nicht nur, dass Petkov die Führungsspieler in die Pflicht nahm, er schreckte auch nicht davor zurück junge Spieler auf den Platz zu schicken, und das in dieser schwierigen Phase. "Er hat sofort Spieler wie Haudum, Hoti, Beneder oder Hofer ins kalte Wasser geschmissen, und die Jungen sind gleich geschwommen, haben sich toll präsentiert. Wir werden diesen Weg auch weiterhin verfolgen, zunehmend auf junge Spieler setzen. Fußballerisch sind sie nämlich um nichts schwächer als Spieler anderer OÖ-Ligisten", weiß Eferding's Sektionsleiter, der die Nehmer-Qualitäten und Durchschlagskraft seiner Mannschaft als wichtige Gründe für den Klassenerhalt ausmacht: "Die Spieler haben in der Endphase das gezeigt, was sie lange haben vermissen lassen. Genau diese Durchschlagskraft hatte Weißkirchen wohl nicht, das war der Unterschied."

Eferding peilt Mittelfeldrang an

Wie in der abgelaufenen Saison, rechnet man in Eferding auch für die kommende mit keinem Spitzenplatz. Es werden kleine Brötchen gebacken, ein Mittelfeldplatz soll es dann aber doch werden, man möchte es nicht wieder so spannend machen. "Ich weiß nicht, wie sich die restlichen Mannschaften verstärken werden, mit den Vorderen werden wir aber ohnehin nicht mithalten können. Diesmal wollen wir im Mittelfeld landen, was mit den Neuzugängen und den jungen Spielern auch möglich sein sollte", sagt Aigelsperger, möchte aber nicht alle Eferdinger Zugänge preisgeben. Fix ist, dass Valmir Hoti nach seinem Ausflug zum SC Schwanenstadt 08 wieder nach Eferding kommt. Die anderen beiden Neuen möchte der Sektionsleiter nicht nennen, zu groß ist die Angst, die Konkurrenten könnten mit Hammertransfers antworten. 




Albert Kabashi, ooeliga.at-Experte

"Eferding hat eine wahre Heldentat vollbracht. Sie waren ja zwischendurch chancenlos, ich habe schon Schwarz für sie gesehen. Der Umschwung ist ganz klar mit dem Trainerwechsel passiert, die Mannschaft hat auf einmal unheimliche Moral gezeigt. Das bedurfte sehr viel Energie, man durfte das am Ende nicht mehr erwarten. Umso höher ist diese Leistung einzuschätzen."



Statistik

Tabellenrang: 11
Punkte: 29
Rückrundenrang: 9
Punkte (Rückrunde): 11   
Erzielte Treffer: 39   
Erhaltene Tore: 62    
Tordifferenz: -23    
Heimbilanz: (S-U-N): 4-0-9
Auswärtsbilanz (S-U-N): 5-2-6   
Bester Torschütze: Richard Klinger (8 Tore) 



von Milan Vidovic