Unterschiedlicher hätten die beiden Saisonhälften für Radio OÖ-Ligist Union Dietach nicht verlaufen können. Im Herbst spielte man noch sensationell, schrammte ganz knapp an Tabellenplatz vier vorbei und wurde nach einer Niederlage am letzten Hinrunden-Spieltag Siebenter. Im Frühjahr kam dann die Ernüchterung und mit neun Punkten nur der vorletzte Rückrundenplatz. Zwischendurch stand sogar Trainer Oliver Ablinger auf dem Abstellgleis, konnte von den Spielern gerade noch mit einem Sieg gegen Bad Schallerbach an Bord gehalten werden. Am Ende landete man auf Rang zehn, die Trennung von Ablinger kam dennoch, mit Reinhard Mayr wurde nun ein Altbekanner als neuer Coach präsentiert. Auch der Kader hat sich schon grundlegend verändert, weitere Zu- und Abgänge sollten noch folgen.
"Zum Glück haben wir eine gute Hinrunde gespielt"
Im Frühjahr lief nicht viel bei Dietach zusammen, weder zu Hause, und schon gar nicht auswärts, wollte es so recht laufen. Neun Punkte sollte man auf das Ergebnis aus dem Herbst drauflegen können, in der Fremde holte man gar nur zwei Pünktchen. Das Saisonziel ist dennoch geglückt, immerhin hat man den Klassenerhalt geschafft. "Zum Glück haben wir eine gute Hinrunde gespielt, sonst wäre sich das womöglich nicht ausgegangen. Wir haben lange überlegt, woran es gelegen haben könnte, zu einem klaren Ergebnis sind wir nicht gekommen. Die Stimmung war die ganze Zeit über gut, und als es hieß Sieg oder Trainerwechsel, haben die Burschen alles gegeben und schließlich auch den Sieg gegen Bad Schallerbach geholt. Es waren viele Partien dabei, bei denen wir auch einfach nur Pech hatten, da ist eben einiges zusammen gekommen", bedauert Sektionsleiter Markus Sandmair.
Mayr löst Ablinger ab
Schon während der Frühjahrssaison war Trainer Oliver Ablinger kurz vor dem Rausschmiss, "ich kann nicht die halbe Mannschaft austauschen, da ist die erste Maßnahme eben ein Trainerwechsel", erst später wurde die Trennung dann auch endgültig bekanntgegeben. "Ich glaube nicht, dass der Trainer an der Situation schuld war. Wir wollten prinzipiell auch mit ihm weiterarbeiten, die Entscheidung zur Trennung kam von ihm", stellt Sandmair fest. Die Suche nach einem geeigneten Nachfolger gestaltete sich unkompliziert, denn Wunschkandidat Reinhard Mayr sagte sofort zu. Der Co-Trainer des SK Vorwärts Steyr ist kein Unbekannter in Dietach, führte er den Verein vor nicht allzu langer Zeit immerhin von der Bezirks- in die Landesliga. "Reinhard Mayr hat in den letzten Jahren weitere Erfahrung in Schlierbach und Steyr gesammelt, hat die UEFA-A-Lizenz und stand bei uns ganz oben auf der Wunschliste. Wir freuen uns natürlich sehr, dass er gleich zugesagt hat."
Auch Schönberger kehrt zurück
Dietach geht allerdings nicht nur mit einem neuen Trainer in die Saison 2012/13, auch der Kader hat sich bereits stark verändert. Schlüsselfiguren wie Ewald Brenner, Andreas Kurzmann, Martin Sulzner und Simon Ellmer haben den Verein verlassen, zudem hat Wolfgang Wilfinger seine Karriere beendet. Dem gegenüber stehen aber auch schon vier Neuzugänge, der prominenteste ist sicherlich Manuel Schönberger, der vom SK Vorwärts Steyr nach Dietach zurückkehrt. "Man kennt die Qualitäten von Schönberger, er hat damals schon sensationell bei uns gespielt, natürlich versprechen wir uns auch jetzt wieder einiges", sagt der Dietacher Sektionsleiter. Neben Schönberger konnten auch Manfred Rabenhaupt (Vorwärts Steyr), Werner Dachs-Wiesinger (FC Pasching), Lukas Postlmayr (FC Aschach/Steyr) und Daniel Molterer (Union St. Florian) verpflichtet werden, weitere Zugänge sollen noch folgen. "Mit dieser neuen Mannschaft wollen wir im Herbst so schnell wie möglich von den Abstiegsrängen wegkommen. Wir kennen aber auch unsere Grenzen nach oben, diese sind rundum Rang neun anzusetzen", will Sandmair die Trauben nicht zu hoch hängen.
Albert Kabashi, ooeliga.at-Experte
"Dietach hatte den Klassenerhalt als Ziel ausgegeben, nach der sehr guten Hinrunde haben dann einige natürlich mehr erwartet. Mit Spielern wir Stöger, Brenner oder Sulzner konnte man ja auch einiges erwarten. Man muss die Kirche aber im Dorf lassen, das Saisonziel ist ja immerhin geschafft. Ein Beigeschmack bleibt dennoch, die Leistungskurve zeigt leider stark nach unten. Die Alarmglocken sind immer noch zu hören, doch es tut sich ja auch einiges in Dietach."
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