Die Gäste aus Grieskirchen mussten für dieses Spiel ihren Paradestürmer Robert Lenz verletzungsbedingt vorgeben. Man durfte gespannt sein, wie der Vizemeister der abgelaufenen Saison den Ausfall des deutschen Angreifers mit der „eingebauten Torgarantie“ kompensieren würde. Das Interesse an dieser Begegnung war auf jeden Fall hoch und dieser Spielklasse absolut angemessen. So verpasste der eine oder andere Zuschauer sogar die ersten Minuten dieser Partie, da er noch vor der Kasse warten musste. Vom Anpfiff weg entwickelte sich ein rassiges, kampfbetontes Spiel, in welchem Grieskirchen die ersten guten Möglichkeiten vorfand. Für die Hausherrn war es Radim Pouzar, der erstmals das gegnerische Gehäuse unter Beschuss nahm. Sein Versuch strich aber am Kreuzeck vorbei. Bereits nach 17 Minuten musste dann Freistadts Jiri Peroutka das Spielfeld verletzungsbedingt frühzeitig verlassen, nachdem seine Nase einen gegnerischen Ellbogen zu spüren bekam. Der Favorit aus Grieskirchen hatte sicherlich ein Übergewicht bei den Spielanteilen, in Zählbares umzumünzen vermochten die Mannen von Helmut Wartinger dies jedoch noch nicht, auch weil einige Top-Chancen ausgelassen wurden. Da auch die vereinzelten Angriffsbemühungen der Heimelf keinen Erfolg brachten, endete die erste Halbzeit schließlich torlos.
Nach Wiederanpfiff drehte sich das Kräfteverhältnis auf dem Platz etwas und Freistadt kam besser ins Spiel. In der 69. Minute war es dann aber dennoch der Favorit aus Grieskirchen, welcher für den ersten Treffer in dieser Begegnung sorgte. Eine kurz abgespielte Ecke verursachte in der Hintermannschaft der Heimischen Uneinigkeit, was Felix Neuböck zum 0:1 auszunutzen vermochte. Als dann auch noch Radim Pouzar von Schiedsrichter Clemens Schüttengruber mit Gelb-Rot in der 77. Minute ausgeschlossen wurde, deutete nicht mehr viel darauf hin, dass die Hasanovic-Elf in ihrem Debütspiel in der Radio OÖ-Liga zumindest noch einen Punkt erringen würde.
Die Freistädter bewiesen aber in dieser schwierigen Phase große Moral und gaben sich trotz numerischer Unterlegenheit lange noch nicht geschlagen. Die Gäste, welche sich vielleicht schon zu sehr in Sicherheit wähnten, bekamen auf einmal Probleme. Kurz vor Schluss benötigten die Mannen von Trainer Helmut Wartinger dann bereits großes Glück, um nicht den Ausgleich zu kassieren, als Freistadt nur die Stange traf. In der allerletzten Spielminute passierte aber dann genau das, was sich bereits zuvor abgezeichnet hatte und Edis Dedic gelang per Kopf tatsächlich noch das 1:1, sehr zur Freude der rund 700 Zuschauer. Wenige Augenblicke später war Schluss und Referee Schüttengruber beendete die Partie.
Samir Hasanovic, Trainer des SV Hennerbichler Freistadt
„Ich bin heute wirklich sehr zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft, vor allem die Moral und die Leidenschaft die sie an den Tag gelegt hat, war fantastisch. Der Unterschied zwischen dem Meisterschaftskandidaten Grieskirchen und uns als Aufsteiger war viel geringer, als es viele erwartet hatten. Ich glaube, wenn wir weiterhin so beherzt auftreten, wird von Abstieg keine Rede sein.“
Formation: 4-4-2
Beste(r) Spieler: Lanzerstorfer, Shafigh
Ronald Scharschinger, Sportlicher Leiter des SV Pöttinger Grieskirchen
„Ich bin nach diesem Spiel wirklich maßlos enttäuscht von unserer Mannschaft und ihrem Trainer. Nach dem Ausschluss haben scheinbar einige bei uns gedacht, dass es nun leicht werden würde, die Führung über die Zeit zu bringen und so haben wir es verabsäumt, mit einem Mann mehr den Sack zuzumachen. Freistadt hat dann mit viel Herz noch alles probiert und so auch tatsächlich noch etwas zustande gebracht. Den Gastgebern möchte ich überhaupt gratulieren, nicht nur zum gewonnenen Punkt sondern auch zu ihren tollen Anhängern und sympathischen Funktionären. Nichts desto trotz bleibt festzuhalten, dass ich mir den Aufsteiger spielerisch stärker vorgestellt habe und wir dennoch nicht in der Lage waren, selbst in Überzahl gegen einen solchen Gegner zu gewinnen. Die Ausrede, dass mit Robert Lenz unser torgefährlichste Mann gefehlt hat, lasse ich sicherlich nicht mehr gelten, auch wenn er ohne Frage in so einer Partie wie der heutigen absolut abgegangen ist.“
Formation: 4-2-3-1
Beste(r) Spieler: -
von Michael Obrecht