OÖ-Liga

Steyr siegt im Spitzenspiel, verliert aber Tabellenführung

SV sedda Bad SchallerbachSK Vorwärts SteyrDas VKB-Spiel der Runde ging an diesem Samstagnachmittag im Trattnachtal über die Bühne. Dabei empfing SV sedda Bad Schallerbach, vor dem Spiel Tabellendritter, den Tabellenführer und Traditionsklub SK Vorwärts Steyr. Im Kampf um den Herbstmeistertitel ging es für die Steyrer im Fernduell gegen Edelweiss Linz, die vor dem Spiel mit der Kensy-Elf punktegleich ganz oben standen. Aber in Bad Schallerbach zu gewinnen ist kein Ding der Leichtigkeit, immerhin musste sich vor zwei Wochen auch Donau Linz hier geschlagen geben. 

Steyr wie erwartet spielstark, aber nur eine Großchance 

Das Spiel beginnt für beide Mannschaften vorsichtig, konzentriert legen die Akteure vorerst darauf Wert, fehlerfrei ins Spiel zu kommen. Die ersten Schüsse Richtung Tor bekommen die zahlreichen Zuseher erst nach gut zehn Minuten zu sehen, sowohl bei den Gästen als auch bei Schallerbach bleibt es aber vorerst bei Versuchen, die das Ziel klar verfehlen. Das erste Mal richtig gefährlich wird es für Bad Schallerbach dann nach gut 20 Minuten. Nach einem Angriff über links legt ein Steyrer die Kugel mustergültig in Richtung Sechzehner ab, David Klug kommt angelaufen und bringt einen scharfen Flachschuss aufs Tor. Marcel Majer behält aber die Übersicht und kann den Ball gerade noch vor der Linie ins Seitenout klären. Dann bleibt Steyr weiter spielbestimmend, Schallerbach kommt nur vereinzelt zu Entlastungsangriffen. Etwa zehn Minuten vor dem Pausenpfiff finden die Schallerbacher die beste Möglichkeit vor: Martin Hegedüs kommt zentral vor dem Tor zum Schuss, dieser fällt aber zu schwach aus und landet direkt in den Händen von Steyr-Keeper Reinhard Grossalber. Die Halbzeit endet dann so, wie sie zum Großteil verlaufen ist: Steyr macht das Spiel, findet aber keine Großchancen vor - Bad Schallerbach kommt nur vereinzelt vors Steyr-Gehäuse. 
 

Ex-Steyrer bricht Torbann - Gäste drehen Spiel 

Nach der Pause starten die Heimischen etwas aktiver ins Spiel und finden gleich in den ersten zehn Minuten nach Wiederanpfiff die besseren Offensivaktionen vor. Nach einigen Halbchancen trifft schlussendlich der Ex-Steyrer Harald "Rucki" Ruckendorfer gegen seinen ehemaligen Verein: Nach einem Haderer-Freistoß von rechts treffen zwei Schallerbacher die Kugel nicht, Ruckendorfer lässt sich aber nicht zweimal bitten und netzt aus kurzer Distanz am langen Pfosten zur Führung. Er belohnt somit seine Schallerbacher für einen guten Start in die zweite Halbzeit. Diese Freude hält aber nicht lange, denn Steyr spielt weiter nach vorne und macht Druck. In Minute 62 greift Steyr über rechts an, schließlich legt ein Steyrer am Sechzehner quer, wo Kristijan Baric aus vollem Lauf ankommt und den Ball mit einem direkten Flachschuss im unteren Eck versenkt - Steyr erzielt verdient den Ausgleich. Durch diesen Ausgleichstreffer beflügelt, legt Steyr gleich nach und kann in Minute 67 sogar die Führung erzielen. Eine Flanke von rechts wird ganz lang, am langen Pfosten steht der eingewechselte Goran Aleksic, der mit der Innenseite den Ball direkt ins lange Eck schießt.
 

Spannende Schlussphase, Gelb-Rot für Steyrer

Als das Spiel einige Minuten ohne Höhepunkte verläuft, findet Bad Schallerbach die dicke Chance auf den Ausgleich vor: Zuerst steigt Thomas Kessler nach einer Flanke von links optimal auf und braucht nur mehr einzunicken, sein Kopfballversuch landet aber beim eigenen Spieler. Nach einer erneuten Flanke ist es wieder er, der den Ball aus kurzer Distanz über die Latte hebt. Das hätte der Ausgleich für Schallerbach sein können, Glück für die Gäste. In den Schlussminuten werfen die Heimischen nochmal alles nach vorne, immer wieder kommt der Ball nach Standards in den Strafraum der Gäste, zwingend wird es aber nicht. Hitzig wird es dann in den letzten Minuten nochmal: Nach einer Rutschattacke im Strafraum spielt ein Schallerbacher leicht den Ball, aber trifft zugleich auch den Steyrer Christoph Prandstätter klar in Knöchelhöhe. "Ein klarer Elfer", ist Vorwärts-Coach Kensy überzeugt. Doch anstatt den fälligen Strafstoß zu verhängen, entscheidet Schiedsrichter Klammer auf weiterspielen und zeigt dem berechtigt reklamierenden Prandstätter die gelb-rote Karte. "Ich weiß nicht was der Schiedsrichter da gesehen hat. Die erste gelbe Karte war mir schon vollkommen rätselhaft, dann das. Da hat nicht nur das Fingerspitzengefühl gefehlt, muss man in dieser Szene auch einmal meinen Spieler in Schutz nehmen", so Kensy weiter. Schallerbach kann sich somit regelrecht weiterhin an den letzten Strohhalm "klammern" und auf den Ausgleichstreffer hoffen. Am Spielgeschehen ändert aber auch die Schlussoffensive der Schallerbacher nichts mehr, es bleibt beim Auswärtssieg für Steyr, die aufgrund des höheren Siegs von Edelweiss über Gmunden die Tabellenführung verlieren.
 

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Stimmen zum Spiel:

Bela Hegedüs, Trainer SV sedda Bad Schallerbach
"Über das ganze Spiel gesehen, war der Sieg für Steyr auf keinen Fall unverdient, wir waren heute sowohl körperlich als auch mental zu wenig aggressiv. Wir haben den Ball nicht gut genug in den eigenen Reihen gehalten, Steyr war spielerisch heute sehr stark. Schade, denn es wäre sicher etwas mehr drin gewesen."
  
Formation: 4-2-3-1
Bester Spieler: Dominik Weinberger (Verteidigung) 
 
Adam Kensy, Trainer SK Vorwärts Steyr
"Wir haben ein unglückliches Gegentor bekommen, haben die Partie aber dann zum Glück noch gedreht. Schallerbach war auch immer präsent, vor allem nach dem 2:1 haben sie nicht aufgesteckt und noch mal alles versucht. Wenn man das gesamte Spiel betrachtet, ist der Sieg für uns aber auf jeden Fall verdient."

Formation: 4-4-2 
Beste Spieler: Kristijan Baric (def. Mittelfeld), Danilo Duvnjak (Innenverteidigung), Reinhard Grossalber (Tor) 
 
 
 
von Christoph Bolda