OÖ-Liga

Herbstrückblick Teil 2 - SV Zebau Bad Ischl

bad-ischl.jpgAls einer der Abstiegskandidaten in die Saison gestartet, legte Aufsteiger SV Zebau Bad Ischl einen fulminanten Start hin. Nach fünf Runden lag die Halada-Elf auf Rang zwei, hatte zu diesem Zeitpunkt schon zehn Punkte geholt. Überragender Torschütze war Rudi Durkovic. Nach 13 Runden liegt der Ischl-Stürmer zwar immer noch an der Spitze der Torschützenliste, seine Mannschaft fiel allerdings stetig ab und landete am Ende nur auf dem vorletzten Rang. Handlungsbedarf besteht vor allem in der Defensive, und genau diese wollen die Verantwortlichen im Winter auch verstärken.

Wenn Sie die Leistung Ihrer Mannschaft benoten müssten, welche Note würden Sie ihr geben?
Halada: "Ich würde ihr ein Befriedigend geben. Einfach aus dem Grund, weil sie für die erste Hälfte der Hinrunde einen Einser verdient hat und für die zweite Hälfte einen Fünfer. Wir hatten in einigen Spielen einfach kein Glück mehr, vor allem im Abschluss. Es hat aber auch an der Defensivarbeit gehapert, diese war in der zweiten Hälfte in einigen Spielen wirklich schlecht."

Der Abschluss, die Defensivarbeit - gibt es weitere Gründe für diesen Leistungsabfall?
Halada: "Man muss schon auch sagen, dass wir in den ersten Spielen wirklich Glück hatten. In einigen Spielen haben wir mit der ersten Torchance auch gleich das erste Tor gemacht, das hat die Mannschaft natürlich gepusht. Dann kamen aber ganz entscheidende Spiele, wie jenes in Eferding, als wir 3:1 vorne waren, am Ende aber noch 3:3 gespielt haben. Oder jenes gegen Freistadt, als wir in den letzten zehn Minuten vier Tausender hatten, diese aber nicht verwerteten, unter anderem einen Elfer verschossen. Das war so ein Knackpunkt für die Mannschaft und auch für Durkovic, der seitdem nicht mehr getroffen hat. Dann kommt auch die Auslosung dazu, wir hatten Teams wie Sierning und Gmunden auswärts, dafür sehr starke Mannschaften wie Steyr, Donau oder Wels zu Hause, auch das war nicht optimal. Wie gesagt, es gab mehrere Gründe für den Abfall."

Hat sich die Mannschaft vielleicht auch von den guten Ergebnisse zu Beginn blenden lassen?
Halada: "Ich denke nicht. Die Mannschaft ist immer gleich motiviert gewesen, ich glaube nicht, dass das eine so große Rolle gespielt hat. Vielmehr denke ich da an die Trainingsbedingungen, die zu Beginn sehr gut waren, später aber, als ein Flutlicht notwendig wurde und wir auf einen anderen Platz ausweichen mussten, viel schlechter wurden. Diese Unsicherheiten im Training haben sich auf die Spiele übertragen, das hatte sicher einen Einfluss auf die Mannschaftsleistung. Das zeigte auch die Leistung auf dem Kunstrasen in Gmudnen, denn auf dieses Spiel hatte sich die Mannschaft auch auf einem Kunstrasen vorbereitet, und man sah sofort, zu welcher Leistung das Team im Stande war."

Mit dem Leistungsabfall der Mannschaft ging auch die schelchtere Ausbeute von Torjäger Rudi Durkovic einher. Wie sehr hängt die Mannschaft von ihm bzw. wie sehr hängt er von der Mannschaft ab?
Halada: "Die Mannschaft hängt von Rudi Durkovic ab, wie sie das von jedem anderen Spieler auch tut. Wenn es bei ihm gut läuft, dann trifft er auch mal drei oder viermal in einem Match, wenn nicht, dann trifft er auch länger nicht. Aber natürlich ist auch er von der Mannschaft abhängig, alleine Jan Sokol hat acht oder neun seiner Tore vorbereitet, und auch Peter Augustini und David Svarovsky waren mit ihrer Spielgestaltung in der Mitte sehr wichtig für Durkovic. Es gibt sicher qualitativ bessere Spieler als Durkovic in unserer Mannschaft, er ist aber eindeutig unser bester Stürmer."

Trotz dieser qualitativ guten Spieler im Team sind Sie Vorletzter. Wird Bad Ischl im Winter am Transfermarkt aktiv werden?
"Im Prinzip haben wir unser Ziel für die Hinrunde, nämlich 15 Punkte zu erreichen, nicht weit verfehlt. Der Knackpunkt waren eben diese Spiele gegen Eferding und Freistadt, aber vor allem auch jenes in Gmunden, wo wir wirklich hervorragend gespielt, aber am Ende 0:1 verloren haben. Unser Aufstieg in die OÖ-Liga war nicht souverän, sondern ist erst im allerletzten Moment gelungen. Dann haben wir zwei Spieler abgegeben und nur einen geholt. Leider war Pascal Ortner aber immer wieder verletzt. Somit besteht wirklich Handlungsbedarf. Wir werden im Winter unsere Defensive verstärken und vielleicht auch einen Spieler für die Offensive holen. Dann wollen wir im Frühjahr angreifen und 18 Punkte holen."

Sie haben jetzt fünf Punkte Vorsprung auf Dietach. Wird es für Bad Ischl bis zum Ende ein Kampf gegen den Abstieg?
Halada: "Ich weiß nicht, wie die anderen Mannschaften im Winter arbeiten und ob sie neue Spieler holen. Das ist mir aber auch egal, denn wir schauen nur auf uns. Wichtig ist, dass wir gute Trainingsbedingungen haben, einen guten Kader und auch den Willen uns zu verbessern. Wir werden alles unternehmen, um die Liga zu halten. Reicht die Qualität dafür aber nicht, dann haben wir es auch nicht verdient in der OÖ-Liga zu spielen. Ich denke aber, dass sie das sehr wohl tut und glaube fest daran, dass die Mannschaft das schaffen kann. Auch die Auslosung könnte uns dabei behilflich sein, denn diesmal haben wir eben Eferding, Gmunden, Sierning und auch Bad Schallerbach, die sehr gut zu uns passen, zu Hause."


Albert Kabashi, ooeliga.at-Experte

"Ich habe in der Vorsaison mit Stadl-Paura noch selbst gegen Bad Ischl gespielt und muss schon auch sagen, dass sehr viel Glück bei ihrem Aufstieg dabei war. Ich habe erwartet, dass sie von der ersten Runde weg gegen den Abstieg spielen werden, und so sind die Verantwortlichen auch nach außen hin aufgetreten. Dann ist ihnen aber dieser fulminante Start gelungen, das war ein richtiges Feuerwerk, das sie da abgebrannt haben. Ich habe mich darüber sehr gefreut, da ich wusste, dass jeder einzelne dieser Punkte sehr wichtig für den späteren Abstiegskampf wird. Danach haben sie auch gesehen, dass die Sache doch nicht so einfach wird. So stark sie angefangen haben, so stark haben sie auch nachgelassen. Aufgefallen ist dabei, dass das Team sehr viele Gegentore kassiert hat, hier sind einfach ein stabiles Mittelfeld und eine stabile Verteidigung nötig. Die Verantwortlichen sollten aus den ersten 13 Runden gelernt haben und wissen jetzt bestimmt, was zu tun ist. Der Vorsprung auf Dietach beträgt fünf Punkte und es steigt nur einer ab. Wichtig wird sein, so schnell wie möglich zu punkten, erst wenn man 30 Punkte erreicht hat, kann man zufrieden sein."


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Milan Vidovic