Wie in den Vorjahren ist die ASKÖ Tekaef Donau Linz auch in dieser Saison im Spitzenfeld der Radio OÖ-Liga zu finden. Diesmal liegt die Scheiblehner-Elf allerdings nur drei Punkte hinter dem Ersten, erzielte mit den 25 Punkten das beste Ergebnis seit der Saison 2007/08, als man einen Zähler mehr schaffte. Gerald Scheiblehner hält den Ball dennoch flach, sieht in Vorwärts Steyr und Edelweiß Linz die größten Favoriten auf den Titel. Kein Wunder, denn mit Günter Stöckler fällt der Kapitän der Mannschaft für die gesamte Rückrunde aus, "sein Fehlen wird ein Riesennachteil für uns sein", ist der Coach überzeugt. Mit Michael Djurov hat Donau aber auch schon einen vielversprechenden slowakischen Legionär verpflichtet, der allerdings Tore schießen und nicht verhindern soll.
25 Zähler, das sind drei mehr als in der letzten Herbstsaison und nur drei weniger als Vorwärts Steyr und Edelweiß Linz auf dem Konto haben. Würde Sie von einer sehr erfolgreichen Hinrunde sprechen?
Scheiblehner: "Auf jeden Fall. Nach diesem verpatzten Start ist uns noch eine sehr gute Hinrunde gelungen, vor allem wenn man bedenkt, dass wir nur drei Punkte weniger als der große Meisterschaftsfavorit Vorwärts Steyr auf dem Konto haben. Das war alles andere als einfach, denn die beiden Auftaktpleiten und die 0:4-Cup-Niederlage gegen Vorwärts haben doch sehr am Selbstvertrauen der Spieler genagt. Wir haben dann aber ein knappes Spiel gegen Grieskirchen etwas glücklich mit 4:2 gewonnen und auch Vorwärts auswärts geschlagen. Das war sehr wichtig für die Moral und hat uns auch wieder zurück ins Spiel gebracht."
Wie erwähnt, auf dem Konto sind jetzt drei Punkte mehr als im Vorjahr. War eine Leistungssteigerung der Mannschaft auch erkennbar?
Scheiblehner: "Wir sind jetzt in der Breite des Kaders sicher besser aufgestellt, das war schon spürbar. Im Sommer haben wir uns punktuell sehr gut verstärkt, die Formschwankungen sind jetzt nicht mehr so groß, da wir einfach auch gute Spieler auf der Bank sitzen haben. Auch die Siege gegen Steyr und Wels haben gezeigt, dass wir jetzt auch gegen Spitzenmannschften gewinnen können. Dennoch gibt es noch viel Potential nach oben. Die Mannschaft hat in der Ballrückeroberung noch Probleme, und auch das Umschalten von Defensive auf Offensive und umgekehrt funktioniert noch nicht einwandfrei. Es fehlt einfach der ein oder andere Routinier im Mittelfeld, damit wir ganz vorne landen können. Für mich wäre ein anderer Meister als Steyr oder Edelweiß eine Sensation."
Mit Günter Stöckler fällt nun ein Routinier für die gesamte Rückrunde aus. Wie bitter ist das für dieses junge Team?
Scheiblehner: "Das tut schon sehr weh, denn er ist mein einziger Routinier im Team. Sein Fehlen wird sicher ein Riesennachteil für uns sein. Wir werden versuchen, ihn durch einen eigenen Spieler zu ersetzen, wobei wir uns nicht nach einem neuen Spieler umsehen werden, sondern versuchen, einen jungen Akteur einzubauen. Ich denke da zum Beispiel an Oliver Traxler, ein junger Innenverteidiger, der jetzt lange verletzt war. Oder ein Nicolas Wimmer, der erst 17 Jahre alt ist, aber schon sehr gut gespielt hat. Stöckler wird man nicht eins-zu-eins ersetzen können, aber wir haben einige Versprechungen für die Zukunft im Kader und scheuen auch nicht davor zurück, sie einzusetzen."
Michael Djurov wurde bereits verpflichtet, sonst sind also keine Zugänge mehr geplant?
Scheiblehner: "Wir brauchen noch einen dritten Tormann, denn wir sind mit unserer 1b Tabellenführer und wollen dort unbedingt aufsteigen. Ansonsten denke ich aber, dass es dabei bleibt. Mit Djurov haben wir einen 1,93 Meter großen Stürmer, der aber zugleich sehr beweglich ist, verpflichtet. Er ist von sich aus an uns herangetreten und hat in den Testspielen überzeugt. Ich denke, dass er schon das ein oder andere Tor für uns erzielen wird."
Das bedeutet, dass es für Werner Topf eng werden könnte. Wird der Routinier auch im Frühjahr für Donau stürmen?
Scheiblehner: "Ich gehe davon aus, dass Topf bei uns bleibt und sein letztes halbes Jahr als Aktiver bei uns bestreitet. Für ihn war es ein etwas durchwachsener Herbst, wobei er gut begonnen hat, dann im Abschluss aber nicht das gebracht hat, was wir und auch er selbst sich erhofft hat. Von den Zugängen bin ich vor allem mit Rudolf Naderer zufrieden, er hat eine sensationelle Hinrunde gespielt. Unser ehemaliger Spieler Samir Gradascevic hat ihn uns empfohlen und er Naderer hat unsere Erwartungen sogar übertroffen. Auch Leon Buchegger war fast in allen Spielen im Einsatz und Wimmer habe ich ja schon vorhin erwähnt."
"Donau spielt eine tadellose Saison, 25 Punkte bedeutet fast einen Zweierschnitt pro Spiel, und das ist schon fast ein Meisterschnitt. Die Mannschaft hat auch wichtige Spiele gewonnen, zum Beispiel in Steyr, oder gegen Grieskirchen und Wels. Daran lässt sich schon erkennen, dass dieses Team zu den ganz Großen in der Liga zählt. Man merkt, dass Scheiblehner nun schon länger dort ist, dass Kontinuität eingetreten und die Mannschaft stabil ist. Die Mannschaft wurde punktuell verstärkt, der Kern ist aber gleich geblieben. Mit Dominik Kirchberger, Sinisa Markovic oder Nenad Vidackovic hat Donau richtig gute Spieler im Team, sie alle können ein Spiel tragen. Ich kann wirklich nur Positives von dieser Mannschaft berichten und hoffe, dass das auch so bleibt."
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Milan Vidovic