OÖ-Liga

"Meister-Knüller der Woche" – präsentiert von ligaportal.at Experte Karl Meister

Karl Meister3Von Freitag bis Sonntag dreht sich wieder das runde Leder in der Radio OÖ-Liga. Für Karl Meister gibt es dieses Wochenende aber einen absoluten „Krachertag“. Alle vier Samstagsspiele sind diesmal mit von der Partie. Erstaunlich: Scheint doch das Rennen um den Meistertitel und den Abstiegskampf schon fast entschieden. Der Ex-Internationale erklärt in seiner Serie „Meister-Knüller der Woche“, warum es an diesem Wochenende dennoch so viele brisante Duelle gibt.

 

SV Hennerbichler Freistadt – SV Zebau Bad Ischl
Wer hat sich den Auftritt in dieser Rubrik mehr verdient als der Zweikampf der beiden Aufsteiger? Die Teams sind sogar noch im Rennen um einen Cup-Platz. Auf alle Fälle geht es in der Partie nicht mehr um den Abstieg sondern „nur“ um den Titel „Bester Aufsteiger der Saison“. Dass Milch anscheinend besser als Bier ist, musste die Hasanovic-Elf letzten Freitag gegen Gmunden schmerzlich erkennen. Jetzt müssen die Mühlviertler schon wieder in eine Partie gegen eines der im Frühjahr gefürchteten Salzkammergutteams. Freistadt muss wegen einer gelb-roten Karte auf Matej Pavlovic verzichten. Der Ausfall des Verteidigers wiegt gegen die kaiserliche Offensive der Ischler Mannschaft sehr schwer. Die Halada-Elf spielt nun endlich wieder das, was sie kann, führt als Lohn die Frühjahrstabelle an. Der Vorwärts-Besieger ist zu Hause alles andere als eine Biertruppe und liegt sogar auf Platz vier der Heimtabelle. Trotzdem rechne ich mit einem Sieg der Gäste, da die Ischler momentan auch hinten sehr kompakt stehen. Der Erfolgslauf von Durkovic & Co geht weiter. Das ist für Freistadt aber kein Beinbruch. Das zweite Jahr in der OÖ-Liga ist immer das schwerste und da gibt es bekanntlich wieder mehr Absteiger als heuer. Sicher kein Vorteil für die Teams. Wenn man die Stammspieler- und E24-Tabelle sieht, kann auch Freistadt einer rosigen Zukunft entgegen sehen.

SV Flexopack Sierning – SV Gmundner Milch
Not gegen Euphorie: Besser kann man das Duell nicht beschreiben. Gmunden hatte eine super Auslosung, spielte sich in einen Positivlauf. Das komplette Kontrastprogramm dazu der SV Sierning: Er hatte die schwersten Brocken am Anfang der Rückrunde und ist momentan im Negativstrudel gefangen. Die Wahrheit liegt bei beiden Teams wohl in der Mitte. Bei Gmunden imponiert natürlich zusätzlich der Blick auf die Fair-Play-Wertung. Die Heissl-Elf spielt clever, bekommt fast keine Karten und läuft nun auch mit einem Überschuss an Selbstvertrauen auf. Sierning hat mit Andreas Luksch einen erfahrenen Mann auf der Trainerbank, der mit der Mannschaft schon viele Erfolge gefeiert hat. Das Team war nach acht Runden noch auf Platz zwei der Tabelle und muss somit gute Fußballer in den Reihen haben. Für die 15-Frühjahrsgegentore-Abwehr der Sierninger gilt: Wenn du gegen Grieskirchen und Vorwärts zu null spielen kannst, ist auch gegen die Gmundner-Offensive einiges möglich. Klar ist auch, dass die Stürmer die wenigen Chancen eiskalt ausnützen müssen, sonst gibt es im Abstiegskampf im besten Fall Remis, die das Team nicht weiter bringen. Bei Sierning kehrt Rene Pramoser nach seiner Sperre wieder in die Mannschaft zurück, womit wieder alle Mann an Bord wären. Trainer Luksch wird die Mannschaft am Samstag aus der Krise führen. Ich traue den Steyrtalern einen Sieg vor heimischem Publikum zu, weil jede Serie einmal enden muss. Gmunden kann nach sechs ungeschlagenen Partien damit sicher auch ganz gut leben. Die Luksch-Elf wird sich mit dem Befreiungsschlag nicht nur selbst retten, sondern auch seinem Nachbarn aus Steyr das Heissl-Team, welches immer näher an die Spitzenränge kommt, vom Hals halten.

UFC Gemüseregion Eferding – Union Dietach
Nun kommt es zum ersten Hit im Abstiegskampf. Die Schausberger-Elf wird alles daran setzen, dass es noch einige weitere spannende Spiele um den Klassenerhalt gibt. Ganz so einfach wird die Aufgabe jedoch nicht. Mit Pascal Stöger fehlt ein wichtiger Spieler auf Grund der zehnten Gelben Karte. Kapitän Christian Schmitt holte sich im Match gegen Neuhofen/Ried die fünfte Gelbe Karte ab. Dietach hat einen dünnen Kader, kann Ausfälle nicht so einfach kompensieren wie der große Nachbar aus Steyr. Die Petkov-Kicker gehen höchst motiviert ans Werk, wollen nach zwei Runden wieder einen Dreier einfahren. Die Gemüse-Elf läuft, nachdem Richard Klinger seine Verletzung überstanden hat, wieder komplett auf. Er hat gegen Gmunden bereits getroffen. Sicher ein klares Plus in den letzten Spieltagen. Das direkte Duell in der Rückrunde zu Hause austragen zu können, ist für die Eferdinger ein zusätzlicher Vorteil. Spricht eigentlich alles für die Mannschaft von Coach Petkov. Dietach hat nichts mehr zu verlieren. Die Ersatzmänner für Schmitt und Stöger wissen, dass es sich um das Spiel ihres Lebens handelt und sie werden wie alle anderen auch ausnahmslos für einen Sieg kämpfen. Wenn du Ausfälle zu verkraften hast, kannst du beweisen, ob das Team aus elf Einzelspielern besteht oder die ganze Mannschaft samt Ersatzbank gut harmoniert. Schlagerspiele im Abstiegskampf haben eigene Gesetze. Ich rechne mit einem Unentschieden im Birkenstadion, über das Eferding viel glücklicher sein wird als das Team von Trainer Schausberger.

Union Edelweiß Linz - SK Vorwärts Steyr
Dieser Kracher darf natürlich nicht fehlen. Der Tabellenführer ist zu Gast beim Zweiten der Liga. Hätte sich die Stumpf-Elf letzte Woche gegen Bad Schallerbach keinen Ausrutscher geleistet, wäre sicher noch mehr Brisanz in diesem Duell. Nun kann Edelweiß auch bei einem Sieg gegen Vorwärts nicht mehr aus eigener Kraft den Titel holen. Die Kensy-Elf spielte sich in den letzten beiden Runden in einen Rausch, konnte trotz Ausfällen überzeugen. Nun geht die Mannschaft wieder vollzählig in die letzten Spiele, denn selbst ein Comeback von Spielmacher Christoph Prandstätter ist am Samstag nicht mehr ausgeschlossen. Jetzt kann man sich vom Fast-Meister noch mehr erwarten. Bei den Stumpf-Kickern ist mit Marius Bogdan eine Offensivkraft fraglich. Das schmerzt natürlich gegen die souveräne Steyrer-Hintermannschaft doppelt. Edelweiß ist sehr heimstark, könnte diesmal gegen das vollständige Vorwärts-Team gewinnen. Ein Erfolg, mit welchem man dem Gegner im Kampf um den Meisterteller eine interessante Denkaufgabe mit auf die Heimreise nach Steyr geben könnte. Die Stumpf-Elf agiert in dieser Saison hervorragend, hat wie Vorwärts nur 22 Gegentore am Konto. Ich traue es ihr zu, dass sie sich da vorne festbeißt. Doch wer will nach den letzten Ergebnissen noch gegen das Team von Adam Kensy tippen? Ich werde mir sicher nicht mehr die Finger verbrennen. Falls die Steyrer aus Linz im Frühjahr insgesamt sechs Punkte entführen, kann sie keiner mehr einholen. Dann werden sie natürlich auch im Cup ganz frei aufspielen.