Im 16. und letzten Herbstrückblick der OÖ-Liga nimmt ligaportal.at den FC Wels unter die Lupe. Nachdem die Messestädter unter der Leitung von Helmut Kröger in der vergangenen Saison den dritten Platz belegt hatten, ist die Hinrunde der aktuellen Meisterschaft durchwachsen verlaufen, sind die Welser als Neunter von der Tabellenspitze als auch der Abstiegszone ähnlich weit entfernt. "Da wir mit 'Winkler, Fazeny oder Koprivarov im Sommer einige Leistungsträger verloren und die Abgänge vorwiegend aus den eigenen Reihen ersetzt haben, war uns bewusst, dass es für ganz vorne in der Tabelle nicht reichen wird. In der jungen Mannschaft, die im Herbst durchaus zu überzeugen wusste, steckt aber erhebliches Potenzial und sind mit dem Abschneiden auch nicht unzufrieden", erklärt der stellvertretende Sportliche Leiter, Franz Wohlmuth. Nach der mit einigen Nebengeräuschen abgelaufenen Trennung von Helmut Kröger schwingt seit geraumer Zeit Andreas Luksch in Wels das Zepter.
Nach einem perfekten Auftakt mit zwei Siegen ließen Kapitän Michael Lebersorg und Co. zwei Niederlagen folgen. Standen die Welser nach acht Runden noch auf dem vierten Rang, rutschte man in der zweiten Herbsthälfte - mit drei Siegen und vier Niederlagen - auf den neunten Platz zurück. "Erwartungsgemäß waren die jungen Spieler Leistungsschwankungen unterworfen. Unsere Mannschaft zählt zwar zu den spielstärksten der Liga, aufgrund der fehlenden Erfahrung hat sie aber einige Punkte unnötig liegen lassen", weiß Wohlmuth, der vor allem von der Performance von Torwart Florian Froschauer sowie Kapitän und Spielmacher Lebersorg angetan war. Während der Neuntplatzierte nur drei von acht Heimspielen gewinnen konnte, stehen die Messestädter nach Verlustpunkten in der Auswärts-Tabelle auf dem dritten Rang, konnten in der Fremde vier von sieben Partien gewonnen werden.
Obwohl der FC Wels im Herbst 22 Treffer erzielte und zwei Mal öfter jubeln konnte, als der Tabellenzweite aus Eferding, wird an vorderster Front eine Schwachstelle geortet. "Wir erarbeiten uns zahlreiche Chancen, uns fehlt aber ein Knipser, der die vorhandenen Möglichkeiten auch verwertet. Aus diesem Grund sehen wir uns intensiv nach einem Angreifer um", hofft Wohlmuth, einen Strafraumstürmer mit den Qualitäten eines Michal Meduna zu finden, der vor einigen Jahren bei seinem Ex-Verein in Pregarten für Furore gesorgt hatte. Auch wenn weitere Transfers nicht ausgeschlossen werden, hat die Verpflichtung eines Stürmers oberste Priorität. Neben Thomas Hinterreiter, dessen bis Ende Dezember befristeter Vertrag nicht verlängert und der Rechtsverteidiger den Klub verlassen wird, sind im Winter keine weiteren Abgänge zu erwarten.
In der Winterpause nimmt der FC Wels an der Welser Hallenmeisterschaft (4. Januar) und am OÖ-Liga-Hallencup (17. Januar) teil. Am 13. Januar wird Neo-Trainer Andreas Luksch den Startschuss zur Vorbereitung auf die Rückrunde geben, ehe acht Tage später gegen den LASK das erste von zahlreichen Testspielen bestritten wird. "Mit der Verpflichtung von Luksch haben wir einen guten Griff getan. Die Spieler sind vom neuen Trainer begeistert, ist eine Aufbruchstimmung zu verspüren", sagt Wohlmuth und hofft, dass der neue Coach in Wels ähnlich erfolgreich arbeiten wird, wie bei seinen Stationen in Sierning und Ottensheim. "Auch wenn es im Frühjahr in beide Richrtungen gehen kann, orientieren wir uns in der Tabelle eher nach oben. Ein Podestplatz wie im Vorjahr ist aus heutiger Sicht nicht zu erwarten, aber der fünfte Rang ist durchaus noch möglich", erwartet sich Franz Wohlmuth eine deutliche Rangverbesserung.
Günter Schlenkrich