Lediglich vier Punkte hatte SV Grün-Weiß Micheldorf bis Runde neun gesammelt. Krankheiten, Verletzungen sowie Sperren zeigten sich hauptverantwortlich für eine mehr als durchwachsene Anfangsphase der aktuellen Saison in der Oberösterreich-Liga – powered by Zwei Fach Fenster. Was der Verein jedoch ab Spieltag zehn leistete, war vorbildhaft. Vier volle Erfolge und zwei Remis vor der Winterpause sorgen für Zuversicht, wenn in wenigen Tagen wieder der Ball rollt. Trainer Almir Memic kennt die Gründe dafür.
„Wir hatten sehr viele Ausfälle. Jede Woche haben wir gekämpft“, erinnert sich der Übungsleiter an eine äußerst schwierige Zeit in den ersten Herbstrunden. Als sich der Kader wieder füllte, weil Verletzungen auskuriert wurden und Sperren abgesessen waren, fand der Verein zu alter Stärke zurück. „Sind alle an Bord, haben wir vor keiner Mannschaft in der Liga Angst“, gibt sich Almir Memic selbstbewusst. Nicht vergleichbar mit der erwähnten unangenehmen personellen Situation vor in etwa einem halben Jahr, aber trotzdem angespannt ist die gegenwärtige Lage: Kristijan Skulj, erst in der abgelaufenen Wintertransferperiode zum Team gestoßen, verletzte sich demnach vor kurzem. Nächste Woche wird Gewissheit darüber herrschen, ob es sich dabei tatsächlich um einen Kreuzbandriss handelt. Auch Patrick Forster, 15 Pflichtspieleinsätze bislang, fehlt verletzungsbedingt. Schlussendlich wird zum Rückrundenauftakt Visar Hsani nicht zur Verfügung stehen, da er im letzten Match 2014 die Ampelkarte sah. „Für uns ist es schon gut, wenn nur drei Akteure fehlen“, sieht der Coach den positiven Aspekt.
Da es in den ersten drei Frühjahrsrunden gegen Teams aus benachbarten Tabellenregionen geht, kommt diesen Matches selbstredend eine sehr hohe Bedeutung zu. Sieben Punkte, so hofft man jedenfalls, sollen daraus mitgenommen werden. Die eingefahrenen Zähler würden überdies zu einem Vorstoßen ins Mittelfeld des Zwischenklassements führen. „Danach kann man mehr sagen. Mit sieben Punkten aus den drei Runden ist man womöglich Siebter oder Achter, dann kann man sich nach vorne orientieren“, sagt Almir Memic.
Weil der Trainer Christian Mayrleb zur Verfügung stehende Kader vorbildhaft ist, sieht der Übungsleiter des aktuellen Dreizehntplatzierten den Herbstmeister auch am Ende ganz vorne. Aber auch Überraschungen könnten eintreten. Konsequenterweise könnte beispielsweise SV Pöttinger Grieskirchen eine bedeutende Rolle im Kampf um die Meisterschaft einnehmen. „Dass SV Zebau Bad Ischl bis zum Schluss ganz vorne mitspielen wird, glaube ich aber nicht“, gibt Almir Memic eine weitere Prognose ab. Für sein Team gilt es derweil, die kritische Zone im Zwischenranking schnellstmöglich zu verlassen.
Fotocredit: Harald Dostal