Wer in der vergangenen Saison ein Spiel der ASKÖ TEKAEF Donau Linz in der OÖ-Liga – powered by Zwei Fach Fenster - besuchte, der bekam für sein Geld zumeist jede Menge Unterhaltung geboten. So gab es bei keiner anderen Mannschaft derart viele Tore (insgesamt 115) zu bestaunen, wie bei den Linzern, die sich mit bedingungslosen Angriffsfußball in die Herzen der Fans spielten. Der unbändige Offensivdrang der „Blau-Gelben“ wirkte sich jedoch zu oft negativ auf die eigene Abwehrleistung aus, weshalb man in der Tabelle, trotz 58 erzielten Treffern, schließlich nur auf Platz neun landete. In der Sommerpause richtete daher Donau-Trainer Andreas Gahleitner den Fokus vor allem darauf, die richtige Mischung zwischen Angriff und Verteidigung zu finden. Die bisherigen vier Testspiele, die allesamt gewonnen wurden, verliefen diesbezüglich schon einmal äußerst vielversprechend.
Mit dem ATSV Stadl-Paura und dem SV Grieskirchen erzielten in der Vorsaison nur der souveräne Meister und dessen Vize noch mehr Tore als die ASKÖ TEKAEF Donau Linz. Ein Platz im absoluten Spitzenfeld blieb dem Verein aus dem Linzer Stadtteil Kleinmünchen, obwohl man im Schnitt fast zwei Treffer pro Begegnung erzielte, dennoch verwehrt. Einerseits stellte man zwar die drittbeste Offensivabteilung der gesamten Liga, andererseits kassierten aber mit der SU St. Martin und dem Absteiger SV Bad Goisern nur zwei Mannschaften noch mehr Gegentreffer, als die Donauraner. Schwächen zeigten die Linzer auch zu Hause, so landete man in der Heimtabelle mit 17 Punkten nur auf den 13. Rang, während man in der Fremde im Vorjahr sogar um sieben Zähler mehr einfuhr.
In der Transferzeit verhielt sich die ASKÖ Donau Linz, im Vergleich zu so manchem Ligakonkurrenten, relativ zurückhaltend. Letztlich hielten sich in der Transferbilanz die Zu- und die Abgänge mit je sechs die Waage, wobei man mit Edvin Skrgic, dessen Vertrag man aus disziplinären Gründen nicht verlängerte und der daher zum FC Wels wechselte, sowie Yusuf Efendioglu, der das Abenteuer künftig in der Regionalliga beim SK Vorwärts Steyr zu spielen, einem Verbleib vorzog, nur zwei echte Leistungsträger verlor. Vor allem Letztgenannter dürfte jedoch in der kommenden Spielzeit nur schwer zu ersetzen sein, dass unterstreichen auch die eindrucksvollen Statistiken, welche der 26-jährige türkische Angreifer in seinen fünf Jahren bei den Linzern aufgestellt hat. In 135 Spielen traf Efendioglu satte 64-mal für die „Blau-Gelben“. Dass er auch das Zeug dazu hat, eine Klasse höher für Furore zu sorgen, bewies der Goalgetter übrigens schon beim Meisterschaftsstart der Regionalliga Mitte, als er für seinen neuen Arbeitgeber den 2:1-Siegtreffer gegen die SPG FC Pasching/LASK Juniors erzielte.
Die von Efendioglu bei Donau Linz in der Vergangenheit getragene Rückennummer zehn dürfte in Zukunft das Trikot von Christoph Prandstätter, der vom WSC Hertha Wels verpflichtet wurde, zieren. Der 25-Jährige, der trotz seiner noch jungen Jahre schon 61 Einsätze in der 3. Liga vorweisen kann, soll nicht nur die Kreativität im Mittelfeld erhöhen, sondern mit seiner Passqualität und seiner Übersicht auch als Vorlagengeber glänzen. Gemäß Trainer Andreas Gahleitner besitzt Prandstätter die Qualitäten, um künftig im Mittelfeld die Fäden zu ziehen: „Ich erwarte mir von ihm, dass er das Spiel in die Hand nimmt und entscheidende Akzente setzt.“ Unterstützung könnte Prandstätter dabei von einem weiteren Neuzugang erhalten. So verstärkt in der nächsten Saison mit Sercan Serbest ein zusätzlicher Offensivspieler die Reihen der ASKÖ Donau Linz. Der 24-Jährige, der zuletzt Meister mit der Union Pregarten in der 1. Klasse Nord-Ost wurde, gilt als besonders antrittsstark. Für Serbest wird es der zweite Anlauf in der OÖ-Liga sein, nachdem er bereits vor drei Jahren für den SV Traun in der höchsten Spielklasse des Landes aktiv war. „Er ist extrem quirlig, wendig und technisch beschlagen. Seine Spielweise ähnelt jener von Yusuf Efendioglu.“, weiß Donau-Coach Gahleitner zu berichten. Im Sturmzentrum soll zudem Oliver Affenzeller in Zukunft für die nötige Torgefahr sorgen. Der 192cm große Angreifer, brachte es in der abgelaufenen Spielzeit immerhin auf 20 Einsätze für Regionalligist SV Wallern. Dass der erst 19-Jährige ein absolutes Versprechen für die Zukunft ist, bewies er beim jüngsten 4:1-Testspielerfolg über den SK St. Magdalena, als er gleich dreimal für die Donauraner das Runde im Eckigen versenkte. Neu im Team ist zudem neben Patrick Wollinger und der erst 16-jährigen Nachwuchshoffnung Amaro Becirovic auch Torhüter Marvin Panhölzl, der vom Ligakonkurrenten SC Marchtrenk zu den Linzern stieß.
Vor allem der Verlust von Yusuf Efendioglu schmerzt sicherlich, nichtsdestotrotz sollte die ASKÖ Donau Linz, auch dank der Hilfe der drei Neuzugänge Christoph Prandstätter, Sercan Serbest und Oliver Affenzeller, in der bevorstehenden Meisterschaft erneut zu den torgefährlichsten Mannschaften der Liga zählen. Schafft man dieses Mal den ewigen Spagat zwischen Offensive und Defensive besser zu bewerkstelligen, dann könnte für die Linzer und ihren großen und recht ausgewogenen Kader heuer einiges möglich sein. Äußerst positiv gestimmt blickt auch Donau-Trainer Andreas Gahleitner der Zukunft entgegen: „Ich bin mit dem Verlauf der Transferzeit wirklich sehr zufrieden. Wir wollten prinzipiell die Mannschaft zusammenhalten, was uns bis auf den Abgang von Yusuf Efendioglu, auch gelungen ist. Die Neuzugänge haben bis dato durch die Bank einen sehr starken Eindruck auf mich gemacht. Durch die beiden Kurztrainingslager in Altenfelden und im Linzer Hotel Park Inn haben die Spieler zuletzt viel Zeit miteinander verbracht, was für die Integration der Neuen sehr wichtig war. Ich denke unsere Verstärkungen wurden bereits bestens im Team aufgenommen, wobei generell alles bei uns zurzeit sehr harmonisch abläuft. Da sich der Kader nur punktuell geändert hat, sollten wir eigentlich gut eingespielt sein.“
Die hervorragend Stimmung im Lager der „Blau-Gelben“ kommt nicht von ungefähr, immerhin konnte man bisher alle vier Testspiele für sich entscheiden, wobei auf der Liste der Besiegten neben dem SV Traun und dem SK St. Magdalena mit der SPG FC Pasching/LASK Juniors und der Union St. Florian auch die Namen zweier Regionalligisten aufscheinen. Beim vorjährigen Tabellenneunten will man sich von den vielversprechenden Ergebnissen in der Vorbereitungszeit aber nicht blenden lassen. „Natürlich sind wir mit den Leistungen der vergangenen Wochen sehr zufrieden. Testspiele und Pflichtspiele sind aber bekanntlich zwei Paar Schuhe. Es hat früher schon Mannschaften gegeben, die in der Vorbereitung groß aufgespielt haben und dann wenn es wirklich um etwas ging, ganz schlecht aussahen. Genau deshalb gilt es für uns jetzt nicht nachzulassen, die Spannung aufrechtzuerhalten und den positiven Flow möglichst in die Meisterschaft mitzunehmen.“
Am 08. August startet die Mannschaft der ASKÖ Donau Linz auswärts gegen den SC Marchtrenk in die OÖ-Liga-Saison 2015/16 – powered by Zwei Fach Fenster. An den ersten vier Spieltagen müssen die Linzer gleich dreimal in der Fremde antreten. Bei der Heimpremiere am zweiten Spieltag empfängt man zudem ausgerechnet den amtierenden Vizemeister und Titelkandidaten SV Grieskirchen. Trainer Andreas Gahleitner kann dem keineswegs einfachen Programm aber dennoch auch etwas Positives abgewinnen: „Sicherlich hätte es leichtere Auslosungen gegeben, so müssen wir halt gleich zu Beginn schon alles abrufen, was ich ehrlich gesagt aber ganz gut finde.“ Bevor die „Blau-Gelben“ aber vom Ligaalltag wieder eingeholt werden, wartete bereits an diesem Samstag die 1. Runde des Baunti-Landescups, in der man es mit dem Lokalrivalen Union Edelweiß zu tun bekam. Für den jungen Chefcoach der Donauraner war dieses Linzer Derby, nicht nur aufgrund der geographischen Nähe der beiden Vereine, sondern auch noch aus einem anderen Grund etwas ganz Besonderes: „Ich habe während meiner Zeit als Aktiver selbst vier Jahre lang für Edelweiß gespielt, deswegen hat diese Partie sicherlich einen ganz besonderen Reiz für mich. Wir wollen unbedingt gewinnen und mit einem Sieg den positiven Fluss der letzten Wochen fortsetzen.“ Der Wunsch des jungen Übungsleiters sollte sich tatsächlich erfüllen. So feierte die ASKÖ Donau Linz beim Pflichtspielauftakt der neuen Saison einen 4:1-Erfolg über die Stumpf-Elf, welche nach einem Torraub mehr als eine Halbzeit lang in Unterzahl agieren musste. Als Torschützen glänzten mit Oliver Affenzeller, der gleich zweimal traf und Sercan Serbest auch zwei Neuzugänge.
Im Gegensatz zu vielen anderen Vereinen in dieser Spielklasse, die heuer vorwiegend den Klassenerhalt als Ziel ausgeben, legt man sich bei der ASKÖ Donau Linz die Latte schon etwas höher. „Wir wollen die vergangene Saison, in der wir den neunten Rang belegten, auf alle Fälle toppen. Die Liga ist meiner Ansicht nach so ausgeglichen wie noch nie, deshalb ist es schwer irgendwelche Tipps abzugeben. Unser großes Ziel wäre es, einen Platz unter den ersten Sechs zu erreichen. Damit wir jedoch vorne mitspielen können, müssen wir unsere Defensive stabilisieren. Gelingt uns das, werden wir automatisch weiter vorne als zuletzt, zu finden sein. Es sind kleine Schrauben, die gedreht werden müssen, damit sich unser Abwehrverhalten verbessert. Ich bin positiv gestimmt, dass uns das gelingt.“, so Donau-Coach Gahleitner.
Fotocredit: Harald Dostal