Endlich rollt der Ball wieder im Transdanubia Landescup. Im Viertelfinale kam es zu einem direkten Duell zweier OÖ-Ligisten, als die SPG SV Lugstein Cabs Friedburg/Pöndorf die SPG Algenmax Pregarten empfing. In einer absolut verrückten Partie, deren Dramaturgie zum Ende der regulären 90 Minuten noch einmal exponentiell anstieg, setzten sich schlussendlich die Mühlviertler im Elfmeterschießen durch. Das Kräftemessen schrieb dabei eine ganz besondere Story in individueller Hinsicht – eine Story, die eindrucksvoll zeigt, dass harter Kampf belohnt wird.
Schon nach 5 absolvierten Minuten machte die Gradascevic-Elf Nägel mit Köpfen und schockte den Kontrahenten ein erstes Mal an diesem Nachmittag. Nach einem präzisen Querpass schoss der zentral positionierte Lukas Grüner gekonnt zum 0:1 ein. Was absolut auffällig war: Die Friedburger fanden in der ersten Viertelstunde überhaupt nicht statt. Man war viel zu passiv im Spiel gegen den Ball und ließ die guten Individualisten der Pregartner weitestgehend gewähren, sodass man regelrecht eingeschnürt wurde. Die Gäste verpassten es in dieser Phase, schon früh für klare Verhältnisse zu sorgen. Youngster Max Freinschlag fand eine weitere Top-Chance vor. Erst mit Fortdauer des ersten Durchgangs bekamen die Friedburger mehr Sicherheit und Stabilität ins eigene Spiel. Nachdem erste aussichtsreiche Gelegenheiten kreiert worden waren, wurde man in Minute 24 das erste Mal konkret in der Gefahrenzone. Eine Hasanovic-Flanke köpfte Stürmer Franck Matondo wuchtig zum zwischenzeitlichen Ausgleich ein. Jener Treffer sorgte zweifelsohne für weiteren Rückenwind auf Seiten der Hausherren, die es nun schafften, phasenweise richtig Druck zu erzeugen.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich an der Charakteristik der Partie wenig: Die Aigner-Truppe war das etwas aktivere Team, die SPG Pregarten strahlte aber immer eine gewisse offensive Gefahr aus. Die besseren Chancen nach dem Seitenwechsel fanden die Friedburger vor. Matondo, Andreas Friedl oder der eingewechselte Leonard Jigalov ließen diese aber allesamt ungenützt verstreichen. Dann wurde es richtig dramatisch: Zunächst sah alles danach aus, dass die Braunauer in der 93. Minute den Lucky Punch durch den in diesen Wochen formstark agierenden Selman Neziri, der aus kurzer Distanz per Abstauber traf, setzen würden. Was man sich aber unmittelbar danach vorwerfen muss: Anstatt den vollen Fokus auf die Defensive zu legen, um die letzten Augenblicke zu überstehen, war man viel zu naiv, wählte eine zu offensive Grundordnung und gewährte dem Kontrahenten somit Räume, welcher dieser in der 95. Minute perfekt bespielte. Durch eine Joker-Kombi rettete sich die SPG Pregarten auf den letzten Abdruck in die Verlängerung. Daniel Petrovic chippte technisch fein auf den ebenfalls eingewechselten Orhan Vojic, der Frieburg-Keeper Sascha Orzek sehenswert zum 2:2 überhob.
Die Verlängerung ist schnell erzählt: Beide Teams konnten das Tempo der ersten 90 Minuten nicht halten und mussten Tribut zollen für einen bis dato starken Cup-Fight und insgesamt fordernden Meisterschaftsrunden in diesen Tagen und Wochen. Die beste Gelegenheit fand Friedburg-Joker Simon Langgartner in der 120. Minute vor, er setzte das Leder aber knapp neben das Pregarten-Gehäuse. Im Elfmeterschießen trafen dann nur vier von fünf Schützen der Heimischen. Bei den Gästen behielten alle fünf Akteure die Nerven und verwandelten (Lukas Grüner, Daniel Petrovic, Michael Hackl, Orhan Vojic und Markus Blutsch). Letztgenannter war in der 68. Minute eingewechselt worden und feierte somit ein perfektes Comeback nach der Schock-Diagnose Hodenkrebs Anfang Februar und darauffolgenden schwierigen Wochen, welche gekennzeichnet waren von Chemo-Therapie und dem absoluten Willen, ehestmöglich wieder auf den Platz zurückkehren zu können.
Franz Aigner (Trainer SPG Friedburg/Pöndorf):
„Elfmeterschießen ist dann immer eine Glückssache. Die klar bessere Mannschaft ist heute ausgeschieden. Wir sind in Schönheit gestorben. Ein Kompliment an Pregarten! Sie haben alles probiert. Wir waren heute die dümmere Mannschaft.“
Samir Gradascevic (Trainer SPG Pregarten):
„Ich freue mich extrem für Markus Blutsch. Er hat zuletzt so viel durchgemacht. Es ist toll für ihn, dass er den entscheidenden Elfmeter verwandelt hat. Für uns ist der Halbfinaleinzug sehr wichtig. In der Meisterschaft waren die letzten drei Spiele nicht so gut. Ich hoffe, dass uns das jetzt guttut. Ein Pauschallob an die Mannschaft!“