An den letzten Strohhalm Hoffnung wollte sich der Tabellenletzte der LT1 OÖ-Liga ASK Case IH Steyr St. Valentin heute klammern. Man musste die Reise zur SU Strasser Steine St. Martin/M. antreten, die ihrerseits jeden Punkt im nervenaufreibenden Abstiegskampf braucht. Schlussendlich zogen die Niederösterreicher in einer umkämpften Partie mit 1:2 den Kürzeren, was bedeutet, dass die restlichen Spieltage nicht mehr ausreichen, um genügend Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln. Nachdem man im vergangenen Jahr den Ligaverbleib über den Umweg Relegation sichergestellt hatte, wird der Abstieg eine Saison später nun traurige Realität. Das Kapitel OÖ-Liga ist für den ASK nach insgesamt acht Jahren beendet. Für die siegreiche SU St. Martin/M. sieht es indes nun richtig gut aus, was den Klassenerhalt betrifft.
Der Umstand, dass jenes Match eine enorme Tragweite hatte, zeitigte zu Beginn insbesondere Konsequenzen auf das Spiel der Heimischen, die sich vor einer tollen Kulisse, rund 500 Zuschauer mitumfassend, auffallend schwertaten – keine Leichtigkeit, viel Krampf, brutale Verunsicherung. Bereits in der 2. Minute war der Gast der Führung ganz nah, einen Kopfball von Marco Bühringer konnte St. Martins Keeper Raphael Neumüller aber an die Querlatte lenken. In der Folge war der Tabellenletzte das engagiertere, aktivere Team und stellte mit beherztem Offensivfußball die Mühlviertler vor reichlich Probleme. Einziges, aber entscheidendes Manko: Man ließ die nötige Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Gehäuse schmerzlich vermissen, sodass man es verpasste, schon vergleichsweise früh für klare Verhältnisse zu sorgen. Top-Chancen von Marcel Pointner, Julian Riedl und Ivan Stanic blieben ungenützt. In der 40. Minute schlug dann, entgegen dem Spielverlauf, der Gastgeber zu: Mit einem platzierten Schuss ins lange Eck traf Benito Hemmelmayr und schockte somit den Inhaber der roten Laterne. Dieser jubelte lediglich 2 Minuten später. Die Euphorie war aber nur von ausgesprochen kurzer Dauer. Der Treffer des ASK wurde aufgrund einer vermeintlichen Abseitsstellung aberkannt. Bitter aus Sicht der Gäste: Es war wohl ein Eigentor, weshalb der Treffer zählen hätte müssen. In der Folge war ersichtlich, dass der SU St. Martin/M. die Führung guttat. Man ging nun mit mehr Selbstvertrauen zu Werke, wurde im Angriffsdrittel präsenter und fand durch Manuel Lanzersdorfer noch eine richtig gute Gelegenheit vor dem Pausenpfiff vor. Für einen weiteren Treffer reichte es aber nicht.
Nur 2 Minuten nach dem Seitenwechsel fand der Underdog ins Spiel zurück und markierte durch Nedzad Muratagic den zwischenzeitlichen Ausgleich. Der Joker stach mit einem abgefälschten Schuss ins lange Eck. Prompt kehrte die Verunsicherung ins Spiel der Heimischen zurück. Die Angst, durch eine mögliche Niederlage den direkten Konkurrenten leben zu lassen und selbst so richtig in den Abstiegskampf zu schlittern, lähmte in gewisser Art und Weise. Der ASK St. Valentin war nun das dominantere Team und wurde immer offensiver – in dem Wissen, dass ein Punkt zu wenig wäre in Anbetracht der misslichen Lage. Die Spielweise der Niederösterreicher bedingte, dass sich für die SU St. Martin/M. nun zwangsweise Räume im Umschaltspiel ergaben. Der eingewechselte Stürmer Marko Tawdrous fand in dieser Phase zwei Top-Chancen vor. In Minute 81 war es dann so weit: Der ebenfalls eingewechselte Fabian Lohr köpfte den Gastgeber zu einem elementar wichtigen Sieg nach Vorlage von Marek Kalousek.
Jürgen Mairhofer (Trainer SU St. Martin/M.):
„Es war kein gutes Spiel. Das war richtiger Abstiegskampf. Schlussendlich war es ein wichtiger Schritt. Jetzt warten wir, wie Rohrbach spielt.“
Harald Guselbauer (sportlicher Leiter ASK St. Valentin):
„Das war kein schönes Spiel. Am Schluss hätte jeder gewinnen können. Ein Remis hätte uns auch nicht mehr geholfen. Wir gehen jetzt mit erhobenem Haupt in die Landesliga und hoffen nächstes Jahr auf mehr Punkte.“
Die Besten: Marko Tawdrous (ST, SU St. Martin/M.), Fabian Lohr (ST, SU St. Martin/M.)