Im Duell zweier Verfolger der Tabellenspitze der OÖ-Liga standen einander der SV Bad Goisern und der FC Wels gegenüber. Der starke Lauf der Gäste fand zuletzt mit der 1:2-Heimniederlage gegen den SV Grieskirchen ein jähes Ende, während sich der SV Bad Goisern zuletzt für die 1:5-Auswärtsschlappe bei Tabellenführer Union Gurten rehabilitieren konnte. Beide Teams, soviel sei vorweggenommen, lieferten sich am heutigen Tag einen harten Fight um den Anschluss an die Spitze.
Eine wahrliche Hiobsbotschaft musste der Anhang des SV Bad Goisern bereits vor Spielbeginn hinnehmen. Niemand Geringerer als Spielertrainer und Erfolgsgarant Thomas Stadler, zuletzt herausragender Mann beim Sieg gegen den SC Marchtrenk, musste gemeinsam mit Toth, einem weiteren Mittelfeldstar, am heutigen Tag passen. Die Welser witterten nicht zuletzt auch dadurch ihre Chance und warfen sich gleich mutig in dieses Spiel, welches keine lange Anlaufzeit benötigte. Beide Mannschaften waren rasch auf Betriebstemperatur, so kam es dass unter anderem der Goiserer Guerrib den Welser Keeper Froschauer und auf der anderen Seite Perstling Goiserns Schlussmann Althuber testete.
In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch bei dem der FC Wels immer besser aussah. Das 1:0 gelang dann aber nach etwa einer halben Stunde der Heimelf. Nach Konfusion in der Welser Abwehr konnte Froschauer zunächst noch gegen Guerrib klären, gegen den Nachschuss von Pilipovic war danach aber kein Kraut mehr gewachsen und die Mannen aus dem Salzkammergut gingen in Führung.
Die Welser reagierten mit wütenden Angriffen. So scheiterte beispielsweise Lebersorg völlig freistehend vor Bad Goiserns Althuber. Doch auch der Welser Froschauer konnte seine Überform einmal mehr unter Beweis stellen. Mit einem aus Goiserer Sicht eher glücklichen 1:0 ging es damit in die Katakomben.
Die Welser wollten dies jedoch nicht auf sich sitzen lassen und behielten auch nach dem Seitenwechsel das Heft in der Hand. Fünf Minuten nach dem Wiederbeginn war es dann soweit. Davorin Kablar, immer noch amtierender ÖFB-Cupsieger-Kapitän, stellte einmal mehr seine Offensivstärke unter Beweis und wuchtete das Leder zum 1:1 in die Maschen.
Die Stadler-Elf versuchte darauf zu antworten, fand aber weiter nur bedingt Mittel gegen starke Welser. Die Messestädter versuchten ihrerseits aufs Ganze zu gehen und forcierten weiter eine schonungslose Offensivtaktik. Das Spiel spitzte sich in der Folge zu, beide Teams, nun auch die Mannen aus dem Salzkammergut, wollten mit aller Macht den "Big point" landen. Entsprechend oft stand man sich im Wege und das Spiel wurde, wenngleich es fair blieb, einen Tick hitziger, zu viel stand am heutigen Tag auf dem Spiel. Diese hektische Schlussphase überstanden aber beide Kontrahenten unbeschadet, weshalb auch nach dem Abpfiff durch den Schiedsrichter beide Einser auf der Anzeigetafel weiterleuchteten.
Beide verlieren damit Boden auf Tabellenführer Gurten, die restliche Konkurrenz, konkret Eferding und Grieskirchen, konnte diese Runde aber keine Punkte einfahren, weshalb sowohl die Stadler- als auch die Luksch-Elf im absoluten Spitzenfeld bleiben.
Franz Wohlmuth, (Sektionsleiter FC Wels):
"In der ersten Halbzeit war es ein ausgeglichenes Spiel, in der zweiten Halbzeit waren wir sehr stark. Wir haben auf das zweite Tor gedrückt, natürlich brauchst du aber auch Stürmer, das ist unser Handicap momentan. Goisern ist natürlich ersatzgeschwächt ins Spiel gegangen. Am Ende musst du trotzdem zufrieden sein, den Punkt nehmen und nachhause fahren."
Franz Liebhart, (Sektionsleiter SV Bad Goisern):
"Zuerst mussten wir natürlich den Schock hinnehmen dass Thomas Stadler im Krankenhaus liegt, zudem mit Toth noch ein weiterer wichtiger Spieler erkrankt ist. Die Mannschaft hat sich aber betreut vom Co-Trainer wacker geschlagen. Wels war uns spielerisch überlegen und auch kämpferisch haben sie uns stark unter Druck gesetzt. Umso erfreulicher ist es, dass unsere Jungen, einer davon ist erst 15 Jahre alt, stark dagegen gehalten haben."