Tabellenführer Union Raiffeisen Gurten hat im heutigen Auswärtsmatch beim SV Zebau Bad Ischl die Möglichkeit ausgelassen, den Vorsprung auf die Verfolger auszubauen. Die Neuhofer-Elf musste sich vor 500 Zuschauern mit 1:2 geschlagen geben, es war die zweite Rückrundenniederlage für die Innviertler. Die Gastgeber legten vor allem eine tolle erste Halbzeit hin und gingen mit einer 2:0-Pausenführung in die Kabine. Gurten kam zwar noch heran, konnte die Niederlage aber nicht mehr verhindern. Der OÖ-Liga-Spitzenreiter hat nun drei Zähler Vorsprung auf Eferding, Bad Ischl verbesserte sich auf Rang neun.
Bad Ischl war diese Woche im Landescup gegen Micheldorf ausgeschieden und hatte vor dem Match einige Verletzungsprobleme. Nichts desto trotz ging die Halada-Elf sehr motiviert in dieses Match, wofür auch die tolle Kulisse verantwortlich war. Etwa 500 Fans sahen wie die Gastgeber von der ersten Minute versuchten, Druck aufzubauen. In der fünften Minute war der Ball dann tatsächlich auch schon im Tornetz der Gäste. Nach einem sehenswerten weiten Pass von Marco Wieser kam Rudi Durkovic zum Ball und versenkte diesen im direkten Duell mit Torwart Florian Berger zum 1:0 (5.). Bad Ischl drückte daraufhin weiter aufs Tempo, Berger parierte zwei Minuten später einen Durkovic-Drehschuss nach Sokol-Vorarbeit. Sokol wiederum scheiterte wenig später per Freistoß knapp. Auf der Gegenseite kamen die Innviertler ein Mal gefährlich vor das gegnerische Gehäuse, Josef Schönberger konnte aber gerade noch klären. Die tonangebende Mannschaft blieb aber Bad Ischl, und in Minute 21 sollte diese die Führung auch ausbauen. Ein Fehlpass der Gäste landete bei David Svarovsky, dieser kam aus etwa zehn Metern Entfernung zum Abschluss und versenkte den Ball aus spitzem Winkel ins lange Eck - 2:0 (21.). Gurten hatte daraufhin Glück, nicht einem noch höheren Rückstand hinterher laufen zu müssen. Jasmin Celebic köpfte den Ball nach Obzera-Flanke drüber, Durkovic scheiterte nach Svarovsky-Hereingabe ebenfalls per Kopf. Ein Schuss von Svarovsky wurde wenig später von Berger pariert. Als Jan Sokol kurz vor der Pause nach dreifachem Doppelpass mit Durkovic vom Elfmeterpunkt knapp das Kreuzeck verfehlte, musste man aus Sicht der Heimischen bereits hoffen, dass sich dieses leichtfertige Auslassen der Torchancen nicht nach der Pause noch rächen sollte.
In den zweiten 45 Minuten war von Gurten zunächst weiterhin nichts zu sehen. Bad Ischl erarbeitete sich wieder eine Torchance nach der anderen. Durkovic scheiterte zunächst per Außenristschuss, Sokol's Volleyschuss kurze Zeit später wurde von Nikolaus Zweimüller gerade noch abgewehrt, Berger war bereits geschlagen. Bei einem weiteren Sokol-Volleyhammer schlüpfte Bad Ischl's Branislav Obzera in die Rolle der Gurten-Defensive und wehrte unglücklich ab. Nach etwa mehr als 50 gespielten Minuten ließ Bad Ischl aber etwas nach, konnte Gurten das Match wieder etwas beruhigen. Die Gäste gingen nun körperbetonter zu Werke und ließen keine Torchancen mehr zu. Und dann passierte das, was aus Sicht der Gastgeber zu befürchten war. Ein Match, das schon längst hätte entschieden sein müssen, wurde doch noch richtig spannend. Gurten kam in der 71. Minute per Konter zum Anschlusstreffer, Zweimüller versenkte einen Schuss genau unter die Latte. Wer nun glaubte, dass die Gäste Oberwasser gewinnen sollten, irrte aber. Auch in der Schlussphase kamen starke Ischler zu den besseren Möglichkeiten. Durkovic scheiterte in der 81. Minute einmal mehr an Berger. In der 88. Minute war es Celebic, der Berger den Ball vom Fuß nahm, dann per Lupfer aber nur die Stange traf. Gurten wurde mit zwei Freistößen noch einmal gefährlich, kam allerdings nicht mehr zum Ausgleich. Dann war Schluss. Bad Ischl hatte sich vor allem aufgrund der ersten Hälfte verdient durchgesetzt und musste sich nur etwas ärgern, das Spiel nicht viel früher entschieden zu haben.
Peter Halada, Trainer SV Zebau Bad Ischl
"Unsere erste Halbzeit war phänomenal, wenn wir zur Pause 4:0 geführt hätten, hätte sich Gurten auch nicht beschweren können. Zwischen der 50. und 70. Minute haben wir dann etwas den Faden verloren, die Spieler hatten vergessen auch nach hinten zu arbeiten, und so kassierten wir das 2:1 aus einem Konter. Vor dem Gegentreffer wurde Svarovsky wohl gefoult, die Spieler haben aber nur reklamiert anstatt zurückzulaufen. Danach haben wir wieder besser agiert und auch die ein oder andere Standardsituation der Gäste überstanden. Leider hat sich Svarovsky in der Schlussphase wohl schwerer an der Schulter verletzt, er ist nun im Krankenhaus und könnte länger ausfallen. Wir müssen jetzt weiter punkten, egal gegen wen. Wir brauchen 38 oder 39 Punkte, um einem Relegationsduell zu entgehen."
Die Besten: Pauschallob; Wieser, Sokol, Svarovsky, Durkovic, Celebic