In der OÖ-Liga - powered by Zwei Fach Fenster - empfing in der 14. Runde die DSG Union HABAU Perg mit dem SV CNC Glück Sierning das Sensationsteam der Vorwoche. Die Sierninger konnten nach ihrem Überraschungssieg am vergangenen Spieltag über den Titelaspiranten UVB Vöcklamarkt mit viel Selbstvertrauen ins Mühlviertel reisen. Die Engelmaier-Elf sollte schließlich auch aus dem Duell mit dem mittlerweile seit bereits fast zwei Monaten sieglosen Aufsteiger ungeschlagen hervorgehen, wobei die Gäste, die gleich zweimal einen Rückstand egalisieren konnten, bei einem Lattenpendler der Perger in der 90. Minute das nötige Glück auf ihrer Seite hatten. (Jetzt Trainingslager buchen)
Ausgestattet mit der Euphorie aus der Vorwoche startete der SV Sierning mit viel Elan in diese Begegnung. Die Gäste versteckten sich von Beginn an nicht und hatten durch Boris Arapovic in Minute 5 auch die erste nennenswerte Chance im Spiel. Nach einem traumhaften 40-Meter-Pass von Caner Öncel auf den rechten Flügel verfehlte der langjährige FC Blau Weiß Linz-Akteur mit seinem flachen Schuss das anvisierte lange Eck nur knapp. Nur 180 Sekunden später wurde es dann auch das erste Mal im gegenüberliegenden Strafraum so richtig gefährlich. Siernings Torhüter Yannick Stern faustete eine Freistoßhereingabe von der rechten Seite direkt vor die Füße eines Pergers. Den Nachschuss konnte Martin Dietachmair gerade noch zur Ecke ablenken. Den darauffolgenden Corner spielten die Hausherrn schließlich kurz auf den von der Sierninger Hintermannschaft komplett vergessenen Jasmin Majdankic ab, welcher das Zuspiel sofort mit einer wuchtigen Direktabnahme Richtung Gehäuse der Gäste feuerte. SVS-Keeper Yannick Stern konnte den leicht angeschnittenen, scharfen Ball nur nach vorne abwehren, woraufhin ein Getümmel im 16er entstand, aus dem zunächst Stefan Graf mehrfach versuchte Kapital zu schlagen. Pergs Nummer 7 konnte sich letztlich im Gestocher behaupten und so leistete er mit seinem abgeblockten Schussversuch die ideale Vorlage für Thomas Mayrhofer. Der erst 19-Jährige fackelte nach dem ungewollten Assist nicht lange und erzielte so seinen ersten Treffer in der OÖ-Liga.
In einer recht unterhaltsamen ersten Halbzeit kamen im Anschluss an das frühe 1:0 beide Kontrahenten zu ihren Möglichkeiten. So setzte etwa Siernings Caner Öncel seinen Schuss aus über 20 Metern genauso zu hoch an, wie auf der anderen Seite aus ganz ähnlicher Position Jasmin Majdankic. Sein Visier deutlich besser eingestellt hatte in der 31. Minute Martin Dietachmair, der nachdem er zwei Gegenspieler ausgetanzt hatte, zentral von knapp außerhalb des Strafraumes den Perger Schlussmann Amel Kujundzic mit einem tückischen Aufsitzer bezwang.
Tor 1:1 Sierning 31
Mehr Videos von SV SierningDie Freude bei den Gästen über den Ausgleichstreffer sollte nicht lange von Bestand sein. So brachte Michael Hoislbauer, der eine herrliche Huber-Flanke an der zweiten Stange aus kurzer Distanz volley über die Linie drückte, nur neun Minuten nach dem 1:1 die Union Perg wieder in Front. Mit einer knappen Führung der Gastgeber verabschiedete man sich dann auch zum Pausentee.
Die aktivere Mannschaft nach Wiederbeginn war zunächst der SV Sierning. Die Schützlinge von Trainer Thomas Engelmaier waren sichtlich bemüht die Partie noch zu drehen. Die Union Perg verabsäumte es ihrerseits hingegen in dieser Phase entscheidend nachzulegen und so wurde man in der 67. Minute für die eigene Passivität mit dem 2:2 bestraft. Ausgangspunkt für den zweiten Treffer der Gäste in diesem Spiel war ein Einwurf von der linken Seite nahe der Toroutlinie aus dem ein Eckball resultierte. Den zunächst kurz abgespielten Corner zirkelte Martin Dietachmaier zur Mitte, wobei seine Flanke schließlich von einem Perger noch unfreiwillig per Kopf verlängert wurde. Die abgelenkte Hereingabe segelte so beinahe durch den gesamten Fünfmeterraum, ehe sie vom heranstürmenden Stefan Gröbl in die Maschen gewuchtet wurde. Die Begegnung war nun wieder völlig offen, dementsprechend hart wurde um jeden Zentimeter auf dem Platz in der Schlussphase gekämpft. In der 86. Minute hatte es Markus Dietachmair für den Geschmack von Schiedsrichter Markus Schuhmayer etwas übertrieben mit dem kompromisslosen Einsatz. Der bereits zuvor verwarnte Sierninger Kapitän bekam vom Unparteiischen nach einem weiteren Foulspiel die Ampelkarte zu sehen. In Überzahl sollten die Mühlviertler in der letzten Minute der regulären Spielzeit durch Ewald Huber noch die riesige Möglichkeit erstmals seit fast zwei Monaten als Sieger aus einem Duell zu gehen vorfinden. Der 25-Jährige hatte bei einem Lattenpendler jedoch großes Pech, dass der Ball laut dem Unparteiischen vor und nicht hinter der Linie aufsprang. Wenige Zentimeter verhinderten somit am Ende einen Sieger in dieser Begegnung.
Gerhard Obermüller (Trainer der DSG Union HABAU Perg):
„Ich denke wir waren von Anfang an sehr präsent in diesem Spiel und haben zu Beginn auch einigen Druck erzeugen können. Mit Fortdauer der ersten Hälfte waren wir zwar weiterhin dominant, jedoch haben die ganz großen Chancen etwas gefehlt. Beim Gegentreffer zum 1:1 haben wir leider das Zentrum nicht gut verteidigt. Für Halbzeit Nummer zwei hätten wir uns eigentlich vorgenommen gehabt, noch mehr für die Offensive zu tun, was uns vorerst jedoch nicht unbedingt gelungen ist. Wir schaffen es derzeit einfach nicht, konstant über die gesamte Spieldauer unsere Leistung abzurufen. Wenn man es verabsäumt nachzulegen und selbst einige Möglichkeiten zulässt, dann kann man schon einmal den Ausgleich kassieren. Ich trauere dem Sieg aber sicherlich nicht nach, auch wenn uns am Ende wohl ein Elfmeter vorenthalten wurde und wir beim geschätzt vierten Lattenpendler in dieser Saison wieder einmal Pech hatten."
Die Besten: Michael Hoislbauer
Thomas Engelmaier (Trainer des SV CNC Glück Sierning):
„Dass wir zweimal einen Rückstand aufholen konnten, spricht zweifellos für die Moral meiner Mannschaft. Wir haben eigentlich super angefangen und durch Boris Arapovic auch gleich eine gute Chance gehabt. Dann sind wir allerdings leider durch ein saublödes Tor, bei dem wir mindestens viermal schon den Ball vorher wegschießen hätten können, in Rückstand geraten. Auch beim zweiten Gegentreffer vor der Pause haben wir uns nicht wirklich geschickt angestellt, so haben wir nach einer Flanke an der zweiten Stange einen Perger völlig übersehen. Heute hat einfach die nötige Konsequenz in der Abwehrarbeit gefehlt und wenn man in dieser Liga Fehler macht, dann werden diese auch sofort bestraft. Nichtsdestotrotz muss man auch in so einem Spiel einen Punkt mitnehmen, was uns zugegebenermaßen mit etwas Glück auch gelungen ist. Über die gesamten 90 Minuten gesehen geht das Unentschieden aber meiner Meinung nach schon in Ordnung. Hätte uns im Vorhinein jemand für die beiden Spiele gegen Vöcklamarkt und auswärts gegen Perg vier Punkte angeboten, hätten wir diese wohl sofort genommen. Sieht man sich den Meisterschaftsverlauf an, so denke ich, sind wir auf einem guten Weg, wenngleich ich zugeben muss, dass 15 Punkte nicht die Welt sind. Gegen Perg haben wieder gleich drei Spieler die 18 Jahre oder jünger sind bei uns in der Startelf gestanden, denen muss man fairerweise die nötige Zeit und die Chance geben sich zu entwickeln. "
Die Besten: Hannes Zauner