Spielberichte

SPG Wallern/St. Marienkirchen rückt Tabellenführer auf die Pelle – Favoritensieg gegen Union Edelweiss

Während zahlreiche Matches des oberösterreichischen Unterhauses der Witterung zum Opfer fielen, konnte auf dem Kunstrasen der SPG Wallern/St. Marienkirchen heute selbstredend gespielt werden. In einem mit Hochspannung erwarteten Verfolgerduell empfing der Tabellenzweite der Oberösterreich-Liga den Dritten des Rankings Union Edelweiss. In einer über weite Strecken einseitigen Partie setzten sich schlussendlich die Zaunerboys durch und rückten somit bis auf einen Zähler an die ASKÖ Oedt, deren heutiges Kräftemessen mit der DSG Union Perg abgesagt worden war, heran.

 

Linzer mit perfekter Antwort auf frühen Rückschlag

Praktisch vom Start weg war ersichtlich, dass ein ersatzgeschwächter und folglich an einigen Positionen veränderter Gastgeber den von Coach Horst Haidacher vorgegebenen Matchplan nahezu perfekt umsetzte. Dieser umfasste: Aktivität und Lauffreudigkeit, wenn es ins Angriffsdrittel ging, sowie griffiges Agieren gegen den Ball, um die bekanntermaßen starken Individualisten der Union Edelweiss gar nicht erst zur Entfaltung kommen zu lassen. In Minute 16 machte man dann ein erstes Mal an diesem Abend Nägel mit Köpfen: Nach einem präzisen Querpass von Emmanuel Acheampong schoss Mario Saraf zur 1:0-Führung ein. 12 Minuten später schlug die Riepl-Elf aus der Landeshauptstadt zurück. Bei einer Flanke von David Tanev segelte der Ball an Freund und Feind vorbei, titschte auf dem nassen Kunstrasen für Wallern-Keeper Daniel Zach unangenehm auf und fand seinen Weg ins Tor. Gegen qualitativ hochwertig performende Hausherren tat sich der Gast auffällig schwer: Man schaffte es praktisch zu keinem Zeitpunkt, die Attribute an den Tag zu legen, welche die Truppe noch vor einer Woche beim furiosen 3:0-Heimerfolg gegen den Aufsteiger aus Dietach ausgezeichnet hatten. Man wirkte stattdessen irgendwie behäbig, ohne den nötigen Esprit und nicht handlungsschnell genug, um einen in Top-Form agierenden Tabellenzweiten richtig zu fordern. Dieser hatte hingegen in Durchgang eins noch eine aussichtsreiche Chance, um den Kontrahenten ein zweites Mal zu schocken. Saraf ließ sie aber ungenützt verstreichen.

 

Steinmayr-Doppelpack sorgt für klare Verhältnisse

Nach dem Seitenwechsel änderte sich an der Statik der Partie wenig. Die SPG war weiterhin tonangebend. Man suchte stets nach der spielerischen Lösung – und fand diese auch. Immer mehr wird dabei ersichtlich: Die Haidacher-Truppe schafft es auf dem eigenen Kunstrasen noch regelmäßiger als in der Fremde, die brutale spielerische Qualität, die im Kader steckt, auf den Platz zu bringen. In Minute 52 stellte man dann verdientermaßen auf 2:1. Der heute enorm auffällige Daniel Steinmayr verband dabei zwei Attribute, die grundsätzlich als Qualitätsmerkmale eines zentralen offensiven Mittelfeldspielers herangezogen werden – Stärke im Pressing und Torabschluss. Nachdem er sich rund 40 Meter vor dem Tor den Ball erkämpft hatte, zog er aus etwa 25 Metern humorlos ab und versenkte die Kugel im Kasten der Gäste. Nur 14 Minuten später schnürte der 24-Jährige einen Doppelpack, indem er einen technisch feinen Angriff perfekt vollendete. Als aufmerksamer Vorlagengeber war Lorenz Mayrhuber in Erscheinung getreten. In der Schlussphase warf die Union Edelweiss noch einmal alles nach vorne und wählte als primäres Mittel den langen, hohen Ball, um in die Gefahrenzone vorzudringen. Nach einer Flanke von Ex-Wallern-Akteur Sinisa Markovic landete das Leder über Umwege im Tor der Heimischen (90+2) – nicht mehr als Ergebniskosmetik. Die ungeschminkte Wahrheit bleibt: Die Union Edelweiss stieß gegen ein weiteres Top-Team der OÖ-Liga an ihre Grenzen. Nach der ASKÖ Oedt war auch die SPG Wallern/St. Marienkirchen den Linzern eine Nummer zu groß.

 

Stimmen zum Spiel:

Horst Haidacher (Trainer SPG Wallern/St. Marienkirchen):

„Es war ein verdienter Sieg. Wir hatten mehr Spielanteile. Ein großes Lob an die Mannschaft! Zuhause sind wir zurzeit richtig stark. Wenn wir so weitermachen, werden wir sicher vorne dranbleiben. Oedt hat einen Punkt mehr und ein Spiel weniger. Sie müssen aber auch erst einmal die Hausaufgaben machen.“

Die Besten: Daniel Steinmayr (ZOMF), Lorenz Mayrhuber (ZMF), Mateo Kvesa (ZMF), Philipp Mitter (IV)

 

Lukas Moser (sportlicher Leiter Union Edelweiss):

„Wallern hatte Ausfälle. Auch deshalb haben wir uns mehr erhofft. Uns fehlt zu den zwei Top-Teams doch einiges. So ehrlich muss man sein. Das war nicht unser Tag. Es hat viel gefehlt.“