Die Union Dietach steht nach dem Aufstieg aus der OÖ-Liga vor ihrer Premierensaison in der Regionalliga Mitte. Doch bevor am 1. August der Ligaalltag startet, wartet auf die Oberösterreicher noch ein echtes Highlight. Im ÖFB-Cup trifft die Elf von Daniel Ruttensteiner nämlich auf den FC Red Bull Salzburg. LIGAPORTAL sprach mit dem Sektionsleiter der Dietacher, Harald Schreiberhuber, über die kommende Regionalliga-Saison und das bisher größte Spiel in der Vereinsgeschichte.
Durch den Meistertitel in der OÖ-Liga qualifizierte sich die Union Dietach für den ÖFB-Cup
„Im gesamten Verein herrscht eine Riesenfreude, auch wenn es rundherum jetzt sehr viel Arbeit gibt. So etwas hat es in Dietach noch nie gegeben. Mit den Zusatztribünen werden um die 3600 Leute im Stadion sein“, freut sich Harald Schreiberhuber, Sektionsleiter der Union Dietach, auf das ÖFB-Cup-Duell mit den Salzburger Bullen. Für den Dorfklub aus dem Bezirk Steyr-Land ist es das zweite ÖFB-Cup-Spiel in der Vereinsgeschichte. In der abgelaufenen Saison verloren die Dietacher in der ersten Runde gegen den FC Hertha Wels mit 0:2. Nun geht es also erstmals gegen einen Bundesligisten und dann direkt gegen den neunmaligen Sieger des österreichischen Cups. Neben dem sportlichen steht für Schreiberhuber vor allem das Rundherum im Fokus: „Wir wollen die Atmosphäre aufsaugen und genießen, denn vielleicht wird es ein solches Spiel nie wieder in Dietach geben.“
Das Spiel selbst wird für den Meister der OÖ-Liga natürlich eine Herkulesaufgabe: „Wir müssen die Kirche natürlich im Dorf lassen. Wir wollen versuchen, mitzuspielen und möglichst lange kein Gegentor zu bekommen. Aber im Endeffekt geht es darum, dieses Spiel zu genießen und Salzburg möglichst lange zu ärgern“, schätzt er die Voraussetzungen realistisch ein. Der Fokus würde ohnehin auf der Liga liegen und dafür haben sich die Oberösterreicher mit einigen Spielern verstärkt, es hat aber auch schmerzhafte Abgänge gegeben.
Für die Union Dietach wird die Saison 2025/26 die erste in der dritthöchsten Spielklasse sein. Schreiberhuber gibt sich deshalb zurückhaltend: „Für uns sind das fast alles neue Gegner. Wir wollen das Tempo aufnehmen und in der Liga gut ankommen. Wir werden sehen, ob uns das mit dem jetzigen Personal gelingen wird.“ Besonders bitter für den Aufsteiger sind die Abgänge von Alberto Prada und Elvir Hasic. Die beiden Routiniers waren in der abgelaufenen Saison wichtige Stützen in der stabilen Defensive, die ein wichtiger Baustein auf dem Weg zum Meistertitel war. Mit nur 20 Gegentoren in 30 Ligaspielen stellten die Dietacher mit Abstand die beste Abwehr. „Uns hat ausgezeichnet, dass wir wenige Gegentore kassiert haben, deshalb haben wir versucht, diese zwei Spieler in der Defensive bestmöglich zu ersetzen. Aber ob wir die Erfahrung von Prada wirklich ersetzen können, müssen wir abwarten, denn er war ein Unterschiedsspieler“, weiß auch Schreiberhuber.
Verstärkt haben sich die Oberösterreicher hingegen mit einigen jungen Spielern, die zum Teil auch aus der Region kommen: „Mit Samuel Hödl, Paul Schwaiger, Lukas Huemer und Hamza Hadzic haben wir vier gebürtige Dietacher zurückgeholt.“ Außerdem hat der Verein mit Valentin Oelz und Matthias Wetschka noch zwei Kooperationsspieler von BW Linz in der Hinterhand. Schon in der Vergangenheit setzte der Dorfclub auf junge Spieler mit Potenzial und diesen Weg will der Sektionsleiter auch weitergehen: „Wir haben eine junge Mannschaft mit Potenzial und wollen die Spieler weiterentwickeln.“ Die Vorbereitung lief ergebnistechnisch allerdings noch nicht nach Wunsch.
„Wir sind momentan noch in einer Findungsphase, aber es wird von Spiel zu Spiel besser. In der Vorbereitung wurde bei uns vieles ausprobiert und getestet. Zwar haben die Ergebnisse nicht immer gepasst, aber man hat das Potenzial der Mannschaft auf alle Fälle schon gesehen“, sagt Schreiberhuber über die Sommervorbereitung. Trotzdem glaubt er, dass Trainer Daniel Ruttensteiner einige wichtige Schlüsse aus den drei Vorbereitungsspielen – zwei Niederlagen und ein Sieg – ziehen konnte.
Als Ziel ruft der Sektionsleiter den Klassenerhalt aus: „Wichtig wäre, dass wir nicht auf einem Abstiegsplatz landen, denn dann müssten wir in einer Relegation gegen einen OÖ-Ligisten um einen Platz in der kommenden Regionalliga Nord spielen.“ In dieser neuen Regionalliga spielen ab der kommenden Spielzeit nur noch Teams aus Oberösterreich und Salzburg gegeneinander. Die Union Dietach sieht diese Liga als reizvoll an: „Als Verein blicken wir der neuen Regionalliga Nord positiv entgegen. Aufgrund der kürzeren Wege ist es sicher angenehmer und unser Ziel ist es in dieser Liga dabei zu sein.“ Doch bevor es in der Regionalliga Woche für Woche um wichtige Punkte geht, darf sich der gesamte Verein sowie die Mannschaft und das Trainerteam auf das größte Spiel in der Dietacher Geschichte freuen.
Foto: Facebook Union Dietach