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WAC wurstelt sich gegen ordentliche Blau Weiße zum Sieg

Über drei Monate dauerte die wettkampffreie Phase für den FC Blau Weiß Linz, am heutigen Freitagabend rollte nach 94 Tagen Pause endlich wieder das Leder in der "Heute für Morgen" Ersten Liga. Zum Auftakt wartete gleich ein schwieriger Brocken auf die Linzer, musste die Weissenböck den Gang ins Lavanttal zum Tabellenzweiten und Aufstiegsanwärter RZ Pellets WAC St. Andrä antreten. Ohne die verletzten Michael Miksits, David Poljanec, Torsten Knabel und Neuzugang Aridane Tenesor, dafür aber mit Red-Bull-Leihspieler Daniel Offenbacher in der Startformation hielten die Linzer gut dagegen und waren lange Zeit drauf dran dem Favoriten einen Punkt abzuknöpfen.

 

Aufgrund der Ausfälle nahm Blau-Weiß-Coach Thomas Weissenböck einige Umstellungen im Vergleich zur Herbstsaison vor: Der etatmäßige "Sechser" Simon Piesinger ersetzte Torsten Knabel in der Innenverteidigung und Thomas Höltschl rückte anstelle von Piesinger ins defensive Mittelfeld. Der noch leicht angeschlagene Philipp Huspek musste vorerst auf der Bank Platz nehmen. Für ihn feierte RBS-Leihspieler Daniel Offenbacher auf der linken Schiene sein Debüt im weinrot-blauen Auswärtsdress der Oberösterreicher. Bei den Heimischen gab hingegen Danijel Micic, der von Kapfenberg nach Kärnten gewechselt ist, seine Premiere.

Offenbacher-Sitzer als Weckruf für den WAC

Viele Zweikämpfe und weniger das spielerische Element prägen die Anfangsphase in der gut besuchten Lavanttal-Arena. Nach etwa einer Viertelstunde übernehmen die Gäste das Kommando und kommen durch Daniel Offenbacher, der von Thomas Höltschl mit einem weiten Ball ideal in Szene gesetzt wird, zur großen Führungschance. Doch der 19-Jährige rutscht alleine im "Sechzener" vor WAC-Keeper Christian Dobnik am glitschigen Boden leicht weg und kann nicht genügend Druck hinter den Ball bringen, um den Schlussmann zu überwinden.

Nach etwa einer halbe Stunde sind dann auch die Mannen von Nenad Bjelica erstmals richtig gefährlich. Jacobo verlängert einen Freistoß in Richtung "Fünfer" und Stephan Stückler taucht plötzlich alleine vor David Wimleitner auf, der jedoch in allerhöchster Not im Eins-gegen-Eins retten kann. Der Tabellenzweite bleibt am Drücker und will nun den Führungstreffer. Eine schöne Jacobo-Direktabnehme von der Strafraumgrenze knallt an die Latte und bei einem Versuch von Manuel Kehre von der rechte Seite aus rund zehn Metern pariert wieder Kultkeeper Wimleitner, der den Ball aus der kurzen Ecke fischt und somit das 0:0 in die Pause rettet, hervorragend,

 

WAC wurstelt sich zur Führung

Keine Zeit zum Durchschnaufen war den knapp 3000 Fans, darunter auch ein beträchtliche Abordnung aus Linz,  zu Beginn des zweiten Spielabschnitts gegönnt. Nach einer Jovanovic-Flanke kommt WAC-Angreifer Stückler wieder alleine vor BW-Keeper Wimleitner in aussichtsreichter Position zum Ball, aber lupft den Ball nicht über den Routinier, sondern auch übers gegnerische Gehäuse. Nach einem kurzen Durchhänger folgt dann plötzlich nach rund 70 Minuten die Führung für die Bjelica-Elf. Wimleitner kann einen Falk-Kopfball aus kurzer Distanz wieder entschärfen, der Ball prallt zu Jacobo, der sich das Leder gerade noch vor der Toroutlinie stoppen kann, sich gegen die Linzer Abwehr durchwursteln kann und den Ball vors Tor bringt, wo Stephan Stückler aus zwei Metern den Ball nur mehr über die Linie drücken muss. Die verdiente Führung der Wolfsberger, die in der zweiten Halbzeit etwas mehr vom Spiel haben.

In der Schlussphase werfen die Blau-Weißen noch einmal alles nach vorne. Daniel Offenbachers Freistoß eine Viertelstunde vor Schluss geht klar übers gegnerische Gehäuse. Brenzliger wurde es als WAC-Abwehrmann Michael Sollbauer eine Arapovic-Hereingabe rund zehn Minuten vor dem Ende beinahe ins eigene Tor verlängerte. In der Nachspielzeit fällt dann doch noch ein Treffer, jedoch auf Seiten der Heimischen. Markus Kreuz bedient von links mit einem Zuckerpass Sandro Zakany und der kann David Wimleitner aus rund acht Metern mit einem Schuss ins kurze Eck bezwingen, somit den 2:0-Heimerfolg des WAC über ordentlich spielende Linzer fixieren.

 

Simon Piesinger (Innenverteidiger BW Linz):

"Schade, heute wäre mehr drinnen gewesen! Der WAC war eigentlich nur bei Standards gefährlich, spielerisch waren wir mindestens ebenbürtig. Der Führungstreffer von Stückler war bitter. Der Ball war zu Beginn der Szene, schon vor dem Kopfball von Falk, im Out und es hätte Einwurf für uns geben müssen. Außerdem hat die Zuordnung nicht hundertprozentig gepasst. Obwohl unsere spielerische Leistung in Ordnung war, kann ich nicht natürlich zufrieden sein, ein Punkt war sicherlich in Griffweite. Wir werden alles geben, um gegen St. Pölten wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden!"

 

WAC St. Andrä - FC Blau Weiß Linz 2:0 (0:0)
Tore:
Stückler (69.), Zakany (90+1)

Beste Spieler WAC: Markus Kreuz, Jacobo

Beste Spieler BW Linz: David Wimleitner

Aufstellung FC Blau Weiß Linz: Wimleitner; Bubenik, Piesinger, Koll, Rabl (90. Sulimani); Höltschl; Hartl, Nikolov (71. Arapovic), Wawra, Offenbacher (84. Huspek); Hassler

 

von Marco Wolfsberger