Gleich zum Auftakt der Frühjahrsmeisterschaft standen die Linzer Athletiker vor einem richtungsweisenden Spiel. Um die Chance auf den Aufstieg weiter am Leben zu erhalten hieß es für die Schachner-Elf verlieren verboten. Diese Aufgabe wurde aufgrund des Fehlens von Robert Schellander, Benjamin Freudenthaler und vor allem von Spielmacher Luiz Henrique nicht gerade leichter, man durfte jedoch gespannt sein wie sich dessen beide brasilianischen Landsmänner Rafinha und Silvio in ihrem ersten Spiel in Schwarz-Weiß präsentieren. Aber auch die Gäste aus dem Ländle mussten nach den Ausfällen von Patrick Seeger und Hannes Eder auf zwei wichtige Stammkräfte verzichten.
Nachdem der Winterkönig aus Altach sämtliche Vorbereitungsspiele gewinnen konnten, gingen die Gäste mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen ins Match. Doch die erste Chance in der Partie haben die Gastgeber. Nach einer Kombination der beiden brasilianischen Neuzugänge kommt Silvio aus halbrechter Position im Strafraum zum Abschluss, Altach-Schlussmann Kobras ist jedoch auf dem Posten und bewahrt seine Mannschaft vor einem frühen Verlusttreffer. In weiterer Folge bleiben die Athletiker die spielbestimmende Mannschaft, vor allem die beiden Brasilos sorgen mit ihrer Schnelligkeit immer wieder für Gefahr. Die Altacher begehen in der Anfangsphase zu viele unnötige Fehler und können somit kein geordnetes Kombinationsspiel aufziehen. Einer dieser unnötigen Altacher Fehler führt in der 21. Minute zum 1:0 für den LASK. Nach einem Rückpass setzt Altach-Keeper Kobras zu einem Dribbling an, verliert jedoch den Ball an Hannes Aigner, der diesen liegend weiter zu Rafinha spitzelt. Der Brasilianer bleibt völlig cool und schiebt den Ball überlegt aus 16 Meter ins leere Tor.
Nach etwa 30 Minuten kommen die Altacher nach einem Eckball das erste Mal vor das Linzer Tor, Mandl hat jedoch beim Kopfball von Scherrer keine Probleme. Beim Kopfballduell mit Patrick Scherrer zieht sich Hannes Aigner eine blutende Wunde am Kopf zu und muss ab diesem Zeitpunkt mit einem Turban weiterspielen. Wenige Minuten später kommen die Gäste erneut zu einem Eckball, diesmal steigt Abwehrchef Schößwendtner am höchsten und erzielt mit der ersten gefährlichen Aktion den 1:1 Ausgleich. Die Linzer kommen zwar noch vor der Pause durch Kaufmann und Rafinha zu zwei Möglichkeiten, die beste Chance auf den Führungstreffer haben aber die Gäste. Freistoßspezialist Petr Vorisek trifft mit einem Sonntagsschuss aus etwa 35 Meter jedoch nur das Lattenkreuz. Somit geht es nach 45 Minuten, in denen der LASK über weite Strecken überlegen war, mit einem 1:1 in die Kabinen.
Auch in der zweiten Halbzeit gehört die erste gefährliche Aktion den Linzern. Youngster Sebastian Schröger, der den verletzten Robert Schellander auf der linken Abwehrseite ersetzt, nimmt sich ein Herz und setzt zu einem Solo über das halbe Spielfeld an, sein Schuss geht jedoch einen Meter am Tor vorbei. In den ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit pletschert die Partie vor sich hin ohne weitere nennenswerte Höhepunkte zu liefern. Es dauert bis zur 70. Minute, bis Rafinha abermals sein Können aufblitzen ließ. Nach einer schönen Hereingabe von Florian Hart über die rechte Seite lässt der Debütant mit einer Körpertäuschung einen Altacher Verteidiger aussteigen und schiebt den Ball souverän an Kobras vorbei ins Netz.
Nur wenige Augenblicke später kommt der eben zuvor eingewechselte Harald Unverdorben völlig frei im Altacher Strafraum an den Ball und legt uneigennützig für Kevin Wimmer auf, dieser lässt sich diese Gelegenheit nicht entgehen und stellt auf 3:1 für die Schachner-Elf. Nach 77 Minuten kann sich Thomas Mandl zum ersten Mal in dieser Partie auszeichnen. Bei einem gefährlichen Schuss von Netzer ist der Linzer Schlussmann zur Stelle und hält den zwei Tore Vorsprung fest. Nach 83 Minuten macht LASK-Kapitän Rene Aufhauser die Partie nochmal spannend. Nach einem unnötigen Foul an Joker Ademi gibt Schiedsrichter Einwaller zu Recht Elfmeter. Der Gefoulte tritt selbst an und verwertet, obwohl er beim Schuss ausrutscht. Die Gäste werfen in der Schlussphase nochmal alles nach vorne, die Linzer Hintermannschaft steht jedoch gut und lässt sich zu keinem weiteren Fehler mehr hinreißen und somit feiert der LASK einen verdienten 3:2 Heimsieg. Nach dieser guten Leistung dürfen die Linzer weiter vom Aufstieg träumen. Vor allem die Leistungen der brasilianischen Neuzugänge lassen sehr viel für die restlichen Frühjahrsrunden erhoffen.
LASK Linz – SCR Altach 3:2 (1:1)
Torschützen: Rafinha (21.), (70), K. Wimmer (73.), Schößwendtner (34.), Tomi (83.)
Stadion der Stadt Linz; 3900 Zuschauer
SR Einwaller
Aufstellung LASK Linz: Mandl - Hart, Aufhauser (Kap.), K. Wimmer, Schröger - Silvio jun., Cardozo,, Hamdemir, Kaufmann (86. Kogler) - Rafinha (90. Templ), Aigner (65. Unverdorben)
System: 4-4-2
Aufstellung SCR Altach: Kobras - Lienhart, Schösswendter, Sereining, Erbek - Vorisek, Netzer - Schöpf, Hörmann (73. Tomi), Scherrer – Sadovic (68. Ademi)
System: 4-5-1
von Andreas Karnitsch