Acht Runden vor Meisterschaftsende ist eines für den LASK klar – man darf sich keine weiteren unnötigen Ausrutscher im Titelkampf mehr leisten, will man weiter um den Aufstieg mitspielen. Nachdem die Schachner-Elf in der letzten Runde gegen den RC Lustenau zwei Punkte verschenkte, war gegen den SKN St. Pölten ein Dreier Pflicht. Doch schon vor der Partie war klar, dass diese Aufgabe eine sehr schwierige werden wird, zeigten die Niederösterreicher doch sehr ansprechende Leistungen in den letzten Runden.
Die Gäste starten besser in die Partie und haben bereits nach vier Minuten die erste dicke Möglichkeit. Thomas Fröschl kommt nach idealen Zuspiel von Farinas aus 16 Meter zum Abschluss, scheitert jedoch an Thomas Mandl. Nur vier Minuten später ist der Linzer Schlussmann dann das erste Mal geschlagen, zum Glück für die Linzer hob der Schiedsrichter-Assistent beim Zuspiel auf Segovia die Fahne. Auch nach mehreren Zeitlupen ist nicht klar zu erkennen ob sich der spanische Goalgetter im Abseits befand oder nicht. Nach zwanzig Minuten steht dann erstmals LASK-Torjäger Hannes Aigner im Mittelpunkt. Nach einer gelbwürdigen Attacke an Farinas im Mittelfeld, bekommt der Tiroler von Schiedsrichter Kollegger die rote Karte präsentiert. Der LASK muss somit nach dieser überharten Entscheidung 70 Minuten lang zu zehnt agieren.
Nur wenige Minuten später steht Kollegger erneut im Mittelpunkt und wieder aufgrund einer haarsträubenden Fehlentscheidung. Ulrich Winkler soll Segovia im Strafraum gefoult haben, doch auch nach mehreren Zeitlupen war kein strafstoßwürdiges Vergehen zu erkennen. Der „Gefoulte“ lässt sich diese Chance nicht entgehen und erzielt seinen 13. Saisontreffer zum 1:0. In Minute 39 kommt der LASK völlig überraschend zu diesem Zeitpunkt nach der ersten gelungenen Offensivaktion zum Ausgleich. Nach Zuspiel von Silvio legt Rafinha für Kevin Wimmer ab, welcher den Ball überlegt an Schlussmann Riegler vorbei ins Tor schiebt. Kurz vor dem Pausenpfiff finden die Hausherren nochmals eine Top-Möglichkeit vor, Rödl verfehlt nach einer Ambichl-Flanke das Tor aber um ein paar Zentimeter. Somit geht es mit einem 1:1 in die Kabinen, wo wohl nochmals über die zwei äußerst strittigen Entscheidungen von Schiri Kollegger diskutiert werden wird.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit sind Chancen Mangelware. Die Partie ist sehr zerfahren und wird von beiden Seiten sehr hektisch geführt, so dass kein geordneter Spielaufbau zu Stande kommt. Der einzig nennenswerte Höhepunkt in dieser Phase ist der Platzverweis von LASK-Tormanntrainer Wolfgang Wimmer, der sich etwas zu lautstark über die schwache Schiedsrichterleistung aufregt. Es dauert bis zur 79 Minute bis die Zuschauer die nächste Torgelegenheit zu sehen bekommen. Nach einem Zuckerpass von Henrique steht der eingewechselte Florian Templ alleine vor Riegler, knallt jedoch den Ball über das Tor, leider übersieht der junge Stürmer in dieser Aktion, dass Harald Unverdorben in der Mitte völlig frei steht und den Ball nur über die Linie hätte schieben müssen. Die Linzer werfen nun trotz Unterzahl alles nach vorne und so kommen die Gastgeber zu Möglichkeiten aus Kontern, so auch in Minute 84 als Segovia links neben das Tor schießt. In der Schlussphase liefern sich beiden Mannschaften einen offenen Schlagabtausch. Die beste Chance auf einen Linzer Sieg vergibt Luiz Henrique in der Nachspielzeit als er nach einem Stanglpass von Templ die kurze Ecke um Haaresbreite verfehlt. Dadurch bleibt es beim 1:1 Unentschieden. Die Leistung der Linzer war in Ordnung. Man konnte trotz numerischer Unterlegenheit ab der 20 Minute gut mithalten und war sogar teilweise die besser Mannschaft. Für den Aufstiegskampf ist dieser Punkt jedoch zu wenig und mit mittlerweile sieben Punkten Rückstand bei noch sieben ausstehenden Partien dürfte sich der Traum vom Aufstieg wohl ausgeträumt haben.
SKN ST. Pölten – LASK Linz
Torschützen: Segovia (31,), Wimmer (39.)
Voithplatz; 1550 Zuschauer
SR Kollegger
Aufstellung SKN St. Pölten: Riegler - Ambichl, Rödl, Popp, Speiser - Zwierschitz, Farinas, Fallmann, Gruberbauer - Segovia, Fröschl
Aufstellung LASK Linz: Mandl – Hart, Aufhauser, Winkler, Wimmer - Silvio Jr., Hamdemir, Luiz Henrique, Kaufmann (70. Templ) - Aigner, Rafinha (65. Unverdorben)