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Gleinstätten straft die Kritiker Lügen

Von nicht wenigen "Experten" als Abstiegskandidat gehandelt, setzten die Gleinstättner gleich von Saisonbeginn an zu einem kleinen Höhenflug an. "Obwohl 12 Spieler gingen und wir 12 holen mussten, waren wir von Beginn an da", so Christian Gerlitz, der Coach des SVU Tondach Gleinstätten. Im Gespräch mit liga3.at berichtet der Trainer über Sage und Schreibe 30 verschiedene Testspieler aus Ex-Jugoslawien, die Stärken seiner Elf und die "große Familie Gleinstätten".

 

Stress pur im Sommer

Die Basis für den derzeitigen Erfolgsrun legten die Südsteirer schon in der bewegten sommerlichen Übertrittszeit: "Meine ersten Monate in Gleinstätten waren sehr stressig, testeten wir gesamt gesehen an die 30 Testspieler aus Ex-Jugoslawien, die allesamt bei Probetrainings vorspielten", so Christian Gerlitz. Die sorgfältige Auslese scheint sich gelohnt zu haben, konnte man mit Igor Hajduk einen Stürmer mit eingebauter Torgarantie verpflichten, der bis dato vier Treffer beisteuern konnte. "Es dauerte natürlich seine Zeit und war ein Produkt harter, akribischer Arbeit, bis sich die Neuen im Verein eingelebt hatten und eine echte Mannschaft formten. Doch wie man an den Ergebnissen sieht, ist uns das relativ schnell gelungen.", so der Steirer, der bei den Einkäufen vor allem ein wichtiges Element berücksichtigte: "Wir haben bei den Spielern vor allem auf den Charakter geschaut. Das schnelle Zusammenfinden ist sicherlich auch auf die Charakterstärke der Akteure zurückzuführen."

"Haben noch mehr Potenzial"

gleinstaetten goalieWährend der aktuelle Tabellenfünfte zuhause noch ohne Punkteverlust ist, im Tondachstadion sämtliche neun Zähler einfahren konnte, lief es auswärts mit zwei Niederlagen noch nicht Wunsch: "Bei den LASK Juniors wäre mehr drinnen gewesen, haben wir in manchen Spielphasen ganz einfach keine konzentrierte Leistung gezeigt und einen Punktegewinn damit leichtsinnig verspielt. In Villach haben wir 80 Minuten das Spiel gemacht, ist in der Endphase ein individueller Fehler gnadenlos bestraft worden", analysiert Christian Gerlitz die beiden Pleiten in der Fremde. "Obwohl ich mit der Entwicklung meiner Mannschaft zufrieden bin, wir uns spielerisch schon auf einem passablen Level bewegen, viele Automatismen schon klappen, schlummert in unserem Team noch einiges an Potenzial. Wir müssen auch auswärts das ganze Spiel über eine konzentrierte Darbietung zeigen, dann werden wir auch bald punkten."

"Gleinstätten ist eine große Familie"

Auch selber fühlt sich der Neo-Coach, der ebenso, wie viele Spieler, erst im Sommer in die Südsteiermark wechselte, im 1500-Einwohner-Nest sehr wohl. "Ich bin sehr gut aufgenommen worden von allen. Die Arbeit mit den Spielern und den Vereinsverantwortlichen macht mir sehr viel Spaß", spricht der Gerlitz von einer Eingewöhnungsphase nach Maß. Vor allem den Zusammenhalt innerhalb des ganzen Klubs schätzt der Übungsleiter besonders: "Gleinstätten ist wie eine große Familie, von unserem Aufsichtsrat Toni Genseberger über den sportlichen Leiter Franz Repolust bis zu den Fans halten hier alle zusammen und bieten Fußball mit Herz", so der ambitionierte Regionalliga-Trainer, der weiß, dass man mit diesen Tugenden auch ein bescheidenes Budget kompensieren kann. Was bis jetzt, wenn man einen Blick auf die Tabelle riskiert, gut gelungen ist.

Foto: ripu-sportfotos.at

von Marco Wolfsberger