Es ist vollbracht – der letzte Akt zur Rettung der Austria Klagenfurt ist wie geplant über die Bühne gegangen. Peter Svetits wurde von der außerordentlichen Generalversammlung einstimmig zum neuen Präsidenten der Austria Klagenfurt gewählt. Matthias Dollinger sen. ist sein Vizepräsident. Das Präsidium soll um weitere Personen erweitert werden, die nicht nur Geld haben, sondern dieses auch ausgeben wollen – natürlich für die Austria Klagenfurt. Damit will man binnen zwei Jahren den Aufstieg in die Erste Liga schaffen.
So turbulent die letzten Monate für die Austria Klagenfurt waren, so ruhig lief die außerordentliche Generalversammlung ab. „Die Austria ist schuldenfrei und kann neu bei null beginnen“, erkläre Matthias Dollinger sen. freudenstrahlend. Damit es eben nicht bei null sein muss, wurde wie geplant Peter Svetits zum neuen starken Mann gewählt. Er soll zunächst gemeinsam mit Vize Dollinger sen. den Verein leiten. „Ich bin kein „Wunderwuzzi“, sondern ein Arbeiter mit Plan“, erklärte Svetits in der anschließenden Pressekonferenz. Es soll auf der bestehenden Mannschaft aufgebaut werden mit eventuellen kleinen Nachbesserungen. Große finanzielle Investitionen sind nicht geplant und auch nicht möglich. Man bedankte sich bei Politik und Sportpark für die Unterstützung und versprach gleichzeitig, die öffentliche Hand in Zukunft nur im Ausmaß der üblichen Förderungen zu strapazieren.
Matthias Dollinger sen. bedankte sich vor allen bei Hans Sloncker, Heimo Vordergger und Dietmar Thuller, die neben ihm in den letzten Monaten auch in die Privatschatulle gegriffen haben, damit der Schlusspfiff für die Austria verhindert werden konnte. Sichtlich bewegt sprach Dollinger sen. von guten Freunden, die er in der schwierigen Zeit kennengelernt hatte. Peter Svetits versuchte schon am ersten Tag Druck von der Mannschaft zu nehmen, in dem er erklärte, dass der Aufbau für die Zukunft kontinuierlich erfolgen soll. „Langfristig muss für ein erfolgreiches Fußballprojekt vor allem die Infrastruktur stimmen und da ist in Kärnten nur Klagenfurt mit dem neuen Stadion eine Option. Ansonsten gibt es immer wieder ein Aufflackern, aber nach ein paar Jahren ist auf Grund der fehlenden Basis wieder Schluss“, erklärte Svetits. Das Klagenfurter Zuschauerpotential beziffert Svetits mit 10.000 bis 15.000 Fans.
Auf die Quelle, aus der derzeit das Geld sprudelt angesprochen, erklärte Svetits, dass es erstmalig nur seine private Quelle in Verbindung mit jener von Dollinger sen. ist. Das Präsidium soll aber mit Personen, oder besser gesagt, um Sponsoren erweitert werden, die zusätzliche Geld in die Kasse der Austria spülen sollen. „Wenn man ohne Probleme Geld von der öffentlichen Hand bekommt, strengt man sich natürlich nicht besonders an, private Sponsoren zu finden“, kritisierte Svetits den in den letzten Jahren in Klagenfurt praktizierten Weg. Das soll es in Zukunft nicht mehr geben. Präsident und Vizepräsident beteuerten ganz strikt auf die finanziellen Belange zu schauen. Die verständliche Euphorie von Vize Matthias Dollinger sen. bremste Präsident Svetits mit den Worten: „Matthias, wenn es wieder eng wird in irgendeine Richtung, dann sind die heutigen Schulterklopfer alle wieder weg, dann sind wir wieder zu zweit“.
von Josef Krainer