In der 14. Runde der Regionalliga Mitte traf in Wallern der Tabellendritte auf den Tabellenzweiten aus Wels. Nach der frühen Führung durch Kapitän Roko Mislov sahen die Gäste lange wie der sichere Sieger im Spitzenspiel aus, doch Michael Wild glich kurz vor dem Ende für die Gastgeber aus. Damit teilten sich die beiden Topteams aus Oberösterreich die Punkte und behielten ihre Plätze in der Tabelle. Eine umkämpfte Partie endete ohne Sieger
Wie schon gegen den DSV Leoben letzte Woche mussten die Wallerner einen frühen Rückstand hinnehmen. Kapitän Roko Mislov war es, der Hertha Wels in der fünften Minute mit der ersten Torchance mit 1:0 in Führung brachte. Nach einem Einwurf konnte sich Valentin Akrap im Sechzehner behaupten und seinen Kapitän bedienen, der den Ball dann im Tor unterbrachte.
In der 11. Minute kamen auch die Hausherren das erste Mal vor das gegnerische Tor, doch der Volley von Philipp Huspek war kein Problem für Indir Duna. Grundsätzlich war es aber im ersten Durchgang so, dass die Gäste die spielbestimmende Mannschaft waren. Dementsprechend kamen sie in der Folge zu weiteren Chancen. In der 22. Minute konnte Lorenz Stadler einen weiteren Gegentreffer verhindern. Nach etwas mehr als einer halben Stunde kamen auch Jonas Schwaighofer und Andrija Bosnjak zu Möglichkeiten, doch auch sie brachten den Ball nicht im Tor unter. Weil auch die Haidacher-Elf aus ihren Chancen vor der Pause kein Kapital mehr schlagen konnte, ging es mit der knappen Führung für die Gäste in die Kabinen. Roko Mislov brachte Wels früh in Führung
Mit Beginn des zweiten Spielabschnittes nahmen die Hausherren das Heft in die Hand. Die Trattnachtaler waren jetzt aktiver und spielten gefälliger nach vorne, wobei die großen Chancen zunächst fehlten. Die Gäste aus Wels kamen hingegen nicht mehr so zum Zug und waren vor allem mit Defensivaufgaben beschäftigt. In der 64. Minute hatte Oliver Affenzeller die erste Großchance auf den Ausgleich, doch sein Kopfball war zu zentral. Wenig später hätten die Welser per Freistoß fast auf 2:0 erhöht, doch der Versuch von Schwaighofer landete nur an der Latte. In der Folge hatte wieder Wallern die ein oder andere Möglichkeit, ohne zwingend zu werden.
In der 89. Minute konnten sich die Hausherren für ihre starke Vorstellung in der zweiten Halbzeit belohnen. Nach einem Angriff über die rechte Seite war es der eingewechselte Michael Wild, der die 800 Zuseher auf der Sportanlage in Wallern zum Jubeln brachte und das 1:1 erzielte. Dieser Treffer war zugleich der Endstand im Spitzenspiel, denn danach tat sich nichts mehr. Michael Wild erzielte den späten Ausgleichstreffer
Mit diesem Unentschieden ergibt sich folgende Tabellensituation: Die Welser bleiben mit 29 Punkten auf dem zweiten Platz und die Wallerner liegen weiterhin einen Zähler dahinter auf dem dritten Rang. Damit liegt der DSV Leoben noch zwei Punkte vor den Welsern, wobei die Donawitzer morgen gegen den SV Wildon sogar die Möglichkeit haben, den Vorsprung auf fünf Punkte auszubauen.
Reinhard Furthner (Trainer FC Hertha Wels): „Aufgrund des späten Ausgleichs ist das heute schon sehr bitter. Es war aber grundsätzlich ein Spiel auf sehr hohem Niveau, weil auch Wallern mit ihrer Physis immer wieder für Gefahr gesorgt hat. Wir hätten vor allem in der ersten Halbzeit die Möglichkeiten gehabt, nach der frühen Führung nachzulegen. In der zweiten Halbzeit ist dann schon Wallern mehr aufgekommen, wobei die zwingenden Chancen gefehlt haben. Es hat sich dann zu einem sehr körperbetonten Spiel entwickelt und wir haben es nicht mehr geschafft, unsere Positionierung zu halten. Das Spiel hat sich dann so entwickelt, dass es beim 1:0 bleiben könnte oder wir durch einen Standard oder aus einer Umschaltsituation nachlegen, aber wir haben es nicht geschafft und Wallern hat dann auch mehr riskiert. So haben wir halt noch das 1:1 bekommen zum Schluss und bei dem ist es dann auch leider geblieben. Trotzdem nehmen wir den Punkt natürlich mit und wollen nächste Woche die 30-Punkte-Marke knacken.“
Horst Haidacher (Trainer SV Wallern): „Das waren heute zwei unterschiedliche Halbzeiten. Erste Halbzeit waren wir nach dem blöden Gegentor etwas verunsichert, ich muss aber auch wirklich sagen, dass Wels das in der ersten Hälfte gut gemacht hat und sie auch zurecht auf dem zweiten Platz stehen. Noch dazu haben wir sie mit leichten Abspielfehlern stark gemacht. Trotzdem hatten wir auch in der ersten Halbzeit unsere Chancen. Zweite Halbzeit haben wir dann versucht aktiver zu werden und haben dann nach circa 20 Minuten auch das System umgestellt. Vor allem in der zweiten Halbzeit hat man dann wieder gesehen, dass wir eine „Truppe“ sind und es hat auch wieder ein Einwechselspieler getroffen, was für die Mannschaft spricht. Im Endeffekt war der Punkt dann auch verdient und wenn man gegen Leoben und Hertha vier Punkte macht, kann man damit gut leben. Es war ein hitziges Spiel, mit vielen Diskussionen, vielen Zweikämpfen und alles in allem einfach lässig für die vielen Zuschauer.“
Fotos: Dostal und Winter